Heimladen elektrifiziert Stellplätze von Pandion-Immobilien
Ziel der Partnerschaft sei es, privaten als auch gewerblichen Mietern Lademöglichkeiten am eigenen Stellplatz zu schaffen. Durch die Zusammenarbeit würde Pandion zudem von Vorteilspreisen für Endkunden sowie Planungs- und Kostensicherheit über einen Preiskatalog profitieren.
Als Vorzeigeprojekt wird in der Mitteilung das Wohnquartier Pandion Ville in Bonn hervorgehoben, in dem die ersten Bewohner ihre Elektrofahrzeuge bereits an den eigenen Stellplätzen laden können. So wurden in den Häusern G-K alle 90 Stellplätze elektrisch erschlossen. Wallboxen an allen Parkplätzen gibt es aber bisher nicht. Fünf Stellplätze wurden mit Ladesäulen ausgestattet, 28 weitere wurden so weit vorbereitet, dass „ohne erneute Bauarbeiten“ eine Wallbox in Betrieb genommen werden kann, die Heimladen per Abo oder Kauf anbietet. Bei den restlichen 57 Stellplätzen wurde immerhin bereits die Elektroinstallationen im Technikraum und die Installation eines Stromkabels entlang des jeweiligen Stellplatzes durchgeführt. Doch auch in den Fällen soll sich eine Wallbox einfach nachrüsten lassen. Mit Pandion Cosy in Köln und Pandion Albertussee in Düsseldorf gibt es bereits zwei weitere gemeinsame Projekte.
„Die innovative Ladelösung von Heimladen sowie die fachkundige technische Beratung haben uns überzeugt. Besonders schätzen wir die flexiblen und attraktiven Angebote für Endkund:innen“, so Manuel Prübusch, Technischer Consultant TGA bei der Pandion Engineering GmbH. Sophia Speicher, Key Account Managerin bei Heimladen, ergänzt: „Die Zusammenarbeit mit Pandion zeigt, dass Projektentwickler die idealen Partner für unsere Lösung sind. Mit der erfolgreichen Umsetzung von Pandion Ville haben wir gezeigt, wie wichtig innovative Ladelösungen für moderne Wohnprojekte sind.“ Geplant ist die Elektrifizierung von über 2.100 Stellplätzen in laufenden und zukünftigen Immobilienprojekten von Pandion bis 2030.
Dass Pandion mindestens für eine Vorverkabelung der Stellplätze sorgt, hat jedoch auch regulatorische Gründe. So wurde bereits 2021 vom Bundesrat das vom Bundestag beschlossene Gesetz zum Aufbau einer gebäudeintegrierten Lade- und Leitungsinfrastruktur für die Elektromobilität (GEIG) gebilligt. Ziel des Gesetzes ist es, unter anderem den Ausbau der Leitungs- und Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität im Gebäudebereich zu beschleunigen.
Etwas weiter geht hingegen die am 28. Mai in Kraft getretene EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD). Deutschland und die EU-Mitgliedstaaten müssen diese Vorgaben jedoch noch in nationales Recht überführen. Jüngst bezeichnete Christian A. Mayer von der Kanzlei Noerr bei der 40. Ausgabe unserer Online-Konferenz electrive LIVE die EPBD-Novelle als „Turbo für die Ladeinfrastruktur“. Denn es gebe dann, wenn es umgesetzt ist, eine ganze Reihe von Pflichten, Stellplätze an Wohngebäuden und Nicht-Wohngebäuden mit Ladepunkten zu versehen. Was das im Detail bedeutet, hat Mayer in seinem Vortrag aufgezeigt.
Ladeinfrastruktur für die Immobilienbranche könne jedoch auch weit mehr sein als nur ein Kostenfaktor, wie Sven Meder, Vertriebsleiter von ChargePoint in Deutschland, in unserem Podcast mit electrive-Chefredakteur Peter Schwierz betont. So kann sie künftig ein „Profitcenter“ sein, das entscheidend dazu beiträgt, wettbewerbsfähig zu bleiben. Ohne die passende Ladeinfrastruktur wird die Verkehrswende nicht gelingen – und Immobilien, die hier nicht mitziehen, verlieren an Wert. Das wird im Gespräch deutlich. Sven Meder warnt eindringlich davor, untätig zu bleiben: „Wer jetzt nicht aktiv wird und seine Immobilien mit Ladeinfrastruktur ausstattet, riskiert nicht nur Strafen, sondern auch eine schlechtere Bewertung seiner Objekte.“
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