Hyundai nimmt drei Milliarden Euro mit Börsengang seiner indischen Tochter ein

Der südkoreanische Automobilkonzern Hyundai hat seine indische Tochtergesellschaft an die Börse gebracht. Hyundai gab 17,5 Prozent der Anteile an Hyundai Motor India ab und erhielt dafür umgerechnet rund drei Milliarden Euro.

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Bild: Hyundai

Der Börsengang von Hyundai Motor India war der bisher größte Börsengang (IPO) des Jahres in Asien sowie der größte Börsengang in der Geschichte Indiens. Hyundai nutzte mit dem IPO seiner indischen Tochter die Gunst der Stunde, denn die indischen Börsen sind seit einiger Zeit auf Rekordkurs.

Auch deutsche Konzerne haben dort Tochtergesellschaften notiert, die zuletzt eine außerordentliche Performance ablieferten: Die Aktie des indischen BASF-Ablegers stieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 200 Prozent, der Kurs der indischen Siemens-Gesellschaft um 120 Prozent. Auch die Indien-Tochter von Bosch ist heute fast doppelt so viel wert wie vor einem Jahr, wie das „Handelsblatt“ berichtet.

Trotz des anhaltenden Booms bei Börsengängen in Indien und des außergewöhnlich starken Markenimages von Hyundai in Indien zeigten die Anleger bei der Börsenpremiere allerdings nur eine schwache Reaktion: Die Aktien eröffneten mit einem Minus von 1,5 Prozent, später fielen die Aktien sogar um 7,8 Prozent. Lokalen Berichten zufolge hatte das Unternehmen seine Aktien überbewertet, was zu einem blutigen Start am Tag der Notierung führte und schnelle Gewinne verhinderte.

Investitionen in Elektrifizierung

Laut einem Bericht der „Economic Times“ wird Hyundai den Erlös aus dem Börsengang für Forschung und Entwicklung sowie für neue innovative Angebote verwenden. In seiner Medienankündigung zum Börsengang erklärte Hyundai Motor India, dass es plant, die Produktion von Batteriesystemen, Batteriezellen und Antriebssystemen ins Land zu bringen. Zudem wolle man in den Aufbau einer Ladeinfrastruktur im Land investieren.

Hyundai-Boss Euisun Chung war zum Börsendebüt vor Ort und unterstrich mit seiner Anwesenheit die Bedeutung des Indien-Geschäfts für Hyundai. Er nutzte seinen Besuch in Indien, um Premierminister Narendra Modi zu treffen und mit ihm über die Zukunft der Mobilität zu diskutieren. Chung lud Modi ein, das neue Werk von Hyundai Motor India in Talegaon, einer Stadt in der Nähe von Pune im westlichen Bundesstaat Maharashtra, einzuweihen. Das Unternehmen hat dieses Werk im Januar von GM erworben und baut es derzeit aus, um 2025 mit der Produktion beginnen zu können.

Hyundai gründete seine Indien-Tochtergesellschaft im Jahr 1996, und die lokale Tochtergesellschaft brachte 1998 den Hyundai Santro (Hyundai Atos Prime) als erstes Produkt auf den Markt. Im Laufe der Jahre hat die südkoreanische Marke ihren Status als Einstiegs-Premium-Marke ausgebaut und ist erfolgreich in höhere Fahrzeugsegmente expandiert. Hyundai ist heute Indiens zweitgrößter Automobilhersteller und hat im Laufe von 26 Jahren fast 12 Millionen Personenkraftwagen (einschließlich Exporte) verkauft.

Elektrisches SUV geplant

Für die Zukunft plant das Unternehmen die Einführung einer Reihe von lokal hergestellten Elektrofahrzeugen, beginnend mit dem Hyundai Creta EV im Januar 2025. Dabei handelt es sich um eine elektrische Version des Hyundai Creta, den es in Indien seit 2015 gibt. Der Creta ist ein SUV mit einer Länge von 4,30 Metern und einem Radstand von 2,61 Metern. Mit Rücksicht auf die indische Großfamilienkultur verfügt das Modell über einen breiteren Rücksitz als andere SUVs. Auch die Position des Stoßfängers ist höher, um den schlechten Straßenverhältnissen des Landes gerecht zu werden. Außerdem verfügt er über einen Luftreiniger für den Innenraum.

Im Jahr 2023 verkaufte Hyundai in Indien 602.111 Autos, von denen mit 360.854 Einheiten mehr als die Hälfte auf SUVs entfielen, angeführt vom Creta, Alcazar und Exter. In den ersten neun Monaten dieses Jahres hat Hyundai in Indien 459.411 Fahrzeuge verkauft, 4.629 Einheiten mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie die Society of Indian Automobile Manufacturers mitteilte.

hyundai.com, handelsblatt.com, kedglobal.com (Creta EV)

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