BYD will Deutschland-Absatz auf 50.000 E-Autos steigern

Nachdem BYD angekündigt hat, den Vertrieb in Deutschland in die eigene Hand zu nehmen, kursiert nun ein Absatzziel für 2025: 50.000 Neuzulassungen strebt BYD für das kommende Jahr in Deutschland an.

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Bild: BYD

Das berichtet zumindest das „Manager Magazin“ unter Berufung auf Teilnehmende eines Händlertreffens. 2023 verkaufte BYD in Deutschland nur 4.139 Neuwagen, in den ersten drei Quartalen 2024 waren es lediglich 1.790 Neuzulassungen. 50.000 Neuwagen wäre also eine enorme Steigerung.

Der bisherige Jahresverlauf war für BYD, das mit großen Plänen in Europa gestartet ist, alles andere als zufriedenstellend. Aus dem Juni, als noch schnell zahlreiche Autos vor den damals noch drohenden rückwirkenden EU-Zöllen in den Markt gedrückt wurden, stammt das beste Monatsergebnis mit 425 Neuzulassungen. Im September wurden hingegen nur 140 neue BYD in Flensburg gemeldet. Das meistverkaufte Modell hierzulande war die E-Limousine Seal mit 41 Neuzulassungen.

Daher hatte sich BYD auch von dem ursprünglichen Deutschland-Importeur Hedin getrennt und will den Markt jetzt in Eigenregie bedienen – der Plan geht auf Stella Li zurück, die die Verantwortung für das schwächelnde Europageschäft übernommen hat. Laut dem Bericht soll Li rund um die Automechanika in Frankfurt „einige deutsche Automobilhändler zusammengetrommelt“ haben. Über Hedin hat BYD bisher mit rund fünf Handelsgruppen kooperiert, die 25 BYD-Stores betreiben.

Diese Zahl will Li bis Ende 2025 auf rund 120 steigern. Mit mehr Handelspartnern und mehr Standorten wolle sie am Markt „deutlich mehr Durchschlagskraft entwickeln“, schreibt das Magazin mit Verweis auf Aussagen von Teilnehmern. Mit einem schnell wachsenden Händlernetz würde BYD zum Beispiel Volvo überholen – die Schweden haben zahlreichen Händlern in Deutschland gekündigt und werden ab April 2025 nur noch 65 Händler haben.

Sollte BYD tatsächlich 50.000 Neuzulassungen alleine in Deutschland erreichen, wäre der chinesische Hersteller mitten unter etablierten Marken unterwegs – und würde etwa vor Peugeot und Mini liegen. Und damit auch in etwa auf dem Niveau von Tesla, hier steht die Zulassungsstatistik nach neun Monaten bei 29.847 Fahrzeugen.

manager-magazin.de (Paywall)

12 Kommentare

zu „BYD will Deutschland-Absatz auf 50.000 E-Autos steigern“
Gregor
24.10.2024 um 19:37
mind. 170kW Ladeleistung, und 10 auf 80 in 27min ... das ist das was viiiiiiiele Kunden derzeit wollen. Und das beim Atto und den großen Modellen.
Jonas
25.10.2024 um 07:45
Wenn die Preise sich auf dem Weg nach Europa nicht magisch verdoppeln würden wäre das wohl easy erreichbar.
Steven B.
25.10.2024 um 08:28
Interessant! Wo aber sind die Käufer, die jetzt schon nicht zugreifen? Es hilft doch nichts veraltete Technik aus China seit Monaten in die EU zu exportieren und mehrere 100'000 Fahrzeuge auf Halde zu deponieren. Der Käufer der im nächsten Jahr einen Neuwagen kaufen will, der will Reichweite und Ladeleistung - Sorry, all das bietet BYD in den importierten Modellen aber gar nicht an. Europäischer Hersteller bringen grosse Batterien, vermehrt auch 800V Technik, wie auch Reichweiten jenseits der 500 km auf den Markt. Die werden doch eher gesucht, als die Modelle mit maximal Ladeleistung von 100kw, oder Reichweiten zwischen 300 und 350 km. ich würde mir so etwas sicher nicht 2025 ans Bein binden wollen, erst recht nicht zu den Preisen zzgl. Strafzoll!
Mario
25.10.2024 um 08:33
Mir würde schon reichen wenn ich keine 250km zum nächsten Händler für eine Probefahrt fahren müsste... Der Seal ist echt ein schönes Auto, wenn ich aber bedenke, das es den xpeng G6 mit 800v für das selbe Geld gibt, muss BYD da entweder von Preis oder Hardware noch nachbessern. Bin echt Mal gespannt was die Autos in einem Jahr als gebrauchte kosten.
Frank Hauser
25.10.2024 um 08:39
Das Ziel mehr E-Autos auf die Straße zu bringen könnte auch so gelingen, wie es schon bei PV-Anlagen und Batteriespeicher seit Anfang dieses Jahres gehandhabt wird. Mehrwertsteuer befreit, würde auch der zu teure Elektroschrott aus Wolfsburg seine Käufer finden.
Christian
25.10.2024 um 08:51
Deutschland ist zu teuer bei E Autos. Weiss wer warum?In der Schweiz hier kann ich den MG4 Luxury für 27k kaufen. Den NG4 Confort für 22kViele Fahrzeuge sogar für die Hälfte als in Deutschland. In Endeffekt sind das 3 Monatslöhne. Für viele nur 2.
Frank
25.10.2024 um 09:11
Das Absatzproblem ist ein hausgemachtes BYD Problem. Die Autos stehen an den Häfen anstatt bei den Händlern. Es gibt wechselnde Finanzierungsmodelle und Ersatzteilprobleme. Das Interesse beim Kunden ist da, die Verkäufer stehen bereit, können aber nur Probefahrten organisieren. .
Martin
25.10.2024 um 10:20
Wie man überhaupt über den Kauf eines Produktes aus einem Land mit derart zweifelhaften politischen Ambitionen nachdenkt, ist mir als Europäer ein Rätsel. Das Gleiche gilt in meinen Augen auch für Tesla.
gerd
25.10.2024 um 14:29
woher kommt dein Öl? Kunststoff? Uran?
Christian
25.10.2024 um 13:51
Rein Historisch und Aktuell sind wir keinen Deut besser. Wären wir alle so toll wären wir schon Vorzeigeland in allem.
Nico
25.10.2024 um 11:38
@Martin: Du hast prinzipiell Recht, nur kannst du dich davon einfach nicht mehr frei machen. Ich wette 90% deiner genutzten Produkte haben entweder teilweise oder komplett ihren Ursprung aus China. Auch wenn es nicht überall so leicht zu identifizieren ist, wie bei Autos.
Cux 99
25.10.2024 um 15:33
Martin, wie Nico schreibt, denk mal in Ruhe darüber nach, ob das richtig ist, in welche Richtung Du denkst . Ja, China wird politisch kommunistisch geführt, ist aber wirtschaftlich , und wird überwiegend auch so geführt, Kapitalismus, und zunehmend mehr. Denn nur durch wirtschaftliches Wachstum, prosperierte das Land und schafft Wohlstand für die Bürger. Von 1.420. Mia Menschen zählen annähernd 500 -600 Mio bereits zum Mittelstand, geschaffen in den letzten ca. 40 Jahren. Auch Germany hätte ohne die Koop. mi Ch. nicht dieses Ständing, s. Z.B. die Autoindustrie/Weiterentwicklung u.a.Industrien mehr. Das Sprichwert sagt: mit dem Neuen aufsteigen, nicht mit dem Alten absteigen. Vor Jahrzehnten sagte Mr. Bush sen. schon: Old Germany, und das hat sich weiterentwickelt.

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