Dodge Charger Daytona erhält Feststoffakku zu Demo-Zwecken

Stellantis will bis 2026 eine Demonstrationsflotte des Dodge Charger Daytona auf die Straße bringen, die mit den Feststoffbatterien von Factorial ausgestattet ist. Das Projekt soll Erkenntnisse zum Einsatz der Batterien unter realen Fahrbedingungen liefern.

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Bild: Stellantis

Stellantis und Factorial bezeichnen die kurzfristigen Pläne für eine Demonstrationsflotte als nächstes Kapitel ihrer Partnerschaft und weitere Beschleunigung der Feststoffbatterie-Technologie hin zur Marktreife. Die Initiative baut auf der Investition von Stellantis in Factorial in Höhe von 75 Millionen US-Dollar im Jahr 2021 auf. Auch Mercedes-Benz stieg seinerzeit parallel bei Factorial ein.

Stellantis prescht nun mit der Ankündigung vor, bis 2026 eine Demonstrationsflotte des Dodge Charger Daytona mit Feststoffakkus auf die Straße bringen zu wollen. Wie viele Einheiten konkret geplant sind, nennt der Hersteller allerdings nicht. Klar ist aber: Die Demonstrationsflotte soll die Validierung der Factorial-Technologie und die Bewertung ihrer Leistung unter realen Fahrbedingungen offenbaren. Mit dem Roll-out von Serienfahrzeugen sollte das Projekt also nicht verwechselt werden. Dafür ist es noch zu früh.

Beim Dodge Charger Daytona handelt es sich um ein elektrisches Muscle Car auf Basis der STLA Large-Plattform. Dodge hatte das Modell im Frühjahr angekündigt und im August für den US-Markt eingepreist. Produziert wird der Charger Daytona im Werk Windsor in der kanadischen Provinz Ontario – ab diesem Jahr zunächst als Zweitürer und ab voraussichtlich der ersten Jahreshälfte 2025 auch als Viertürer. Stellantis betont aber in seiner jetzigen Mitteilung, dass das Modell gegenwärtig noch nicht bestellbar sei und auch noch keine verbindlichen Verbrauchs- und Emissionswerte vorliegen.

Stellantis hält die STLA Large-Plattform für die Festkörperbatterie-Demo für prädestiniert, „da sich diese auf volumenstarke Elektro-SUV und Performance-Fahrzeuge konzentriert“. Die STLA Large wird bekanntlich u.a. von Jeep, Dodge, Chrysler, Alfa Romeo und Maserati genutzt. Sie sei so konzipiert, dass sie weltweit bis zu zwei Millionen Fahrzeuge abdecken kann, heißt es. „Sie ist somit perfekt für diese innovative Batterietechnologie geeignet“.

Factorial wird Stellantis konkret mit Zellen versorgen, die auf seiner proprietären „FEST“-Technologie basieren. Als spezifische Energiedichte der Zellen nennen die Partner gut 390 Wh/kg. Gegenüber herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien soll der Feststoffakku nicht nur eine höhere Energiedichte, sondern auch ein geringeres Gewicht, eine verbesserte Leistung und das Potenzial aufweisen, die Gesamtfahrzeugkosten im Laufe der Zeit weiter zu senken.

„Wir fühlen uns geehrt, Teil dieser Reise mit Stellantis zu sein, um die Einführung von Elektrofahrzeugen zu beschleunigen“, sagt Siyu Huang, CEO und Mitbegründer von Factorial. „Wir glauben, dass die Festkörper-Technologie eine entscheidende Rolle dabei spielen kann, die nächste Generation von Elektrofahrzeugen mit verbesserter Leistung und reduzierten Kosten zu ermöglichen.“

„Diese Demonstrationsflotte ist ein wichtiger Meilenstein in unserer Partnerschaft mit Factorial“, erwidert Ned Curic, Chief Engineering and Technology Officer von Stellantis. „Durch die Integration der innovativen Batterielösung von Factorial in die STLA Large-Plattform validieren wir ihr Potenzial zur Verbesserung unserer Elektrofahrzeugpalette. So stellen wir sicher, dass die Kundinnen und Kunden in den kommenden Jahren von verbesserter Leistung, längeren Reichweiten und schnelleren Ladezeiten profitieren.“

Auch die Mercedes-Factorial-Kooperation trägt unterdessen erste Früchte. Mitte September präsentierte der US-Batterieentwickler den aktuellen Stand zu einer Festkörperbatterie, die in Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz zurzeit entwickelt wird. Das Produkt soll Ende des Jahrzehnts marktreif sein. Mercedes agiert in der Kooperation als Entwicklungspartner und Schlüsselkunde.

Der Partner-Kreis von Factorial geht jedoch über Stellantis und Mercedes weit hinaus. Aus der Automobilbranche gehört auch Hyundai-Kia zu den Unterstützern des US-Entwicklers, der im Herbst 2023 eine erste Entwicklungs- und Produktionsstätte in der Nähe von Boston eröffnet hat. Mit einer Kapazität von 200 MWh soll es sich dabei um die bisher größte Fertigungsstraße für Festkörperbatterien in den USA handeln. Die Mittel zum Aufbau der Fabrik stammen unter anderem aus einer Anfang 2022 abgeschlossenen Finanzierungsrunde über 200 Millionen US-Dollar, die Stellantis und Mercedes-Benz seinerzeit anführten. 

media.stellantis.com

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