Mercedes-Benz und PowerX planen HPC-Netz in Japan
In Zusammenarbeit mit der Mercedes-Benz High Power Charging Japan G.K. (MBHPCJ), einer noch zu gründenden Tochtergesellschaft der Mercedes-Benz Group, sollen die Ladeparks hauptsächlich in Ballungszentren entstehen. Welche Standorte das genau sein sollen, wird in der kurzen Mitteilung allerdings nicht genannt.
Klar ist hingegen, dass jeder Standort in der Regel vier Schnellladepunkte bieten soll. PowerX wird nicht nur für den Aufbau und Betrieb des Ladenetzes verantwortlich sein. Das japanische Unternehmen liefert auch die Hardware. Zum Einsatz soll das eigene „Hypercharger“ genannte Schnellladesystem mit Batteriespeicher kommen. Das System besteht derzeit aus bis zu zwei CHAdeMO-Ladesäulen, die jeweils über einen Ladepunkt mit einer Leistung von bis zu 120 kW verfügen. Hinzu kommt ein Batteriespeicher mit einer Kapazität von 179 bzw. 358 kWh. In der höchsten Ausbaustufe soll das System sogar bidirektionales Laden unterstützen. Für das mit Mercedes geplante Schnellladenetz soll das System allerdings mit eigens dafür entwickelten Ladestationen ausgestattet sein. Details dazu wurden nicht genannt.
Die Schnellladesäulen stehen aber nicht exklusiv nur Mercedes-Kunden zur Verfügung. Wie PowerX mitteilt, sollen diese auch öffentlich zugänglich sein. Während Kunden des deutschen Autobauers den „Mercedes me Charge“-Ladedienst nutzen können, erhalten Besitzer von Elektrofahrzeugen anderer Marken Zugang zum Ladenetz über die App von PowerX.
Bereits im Januar 2023 hatte Mercedes-Benz angekündigt, ein Netz von Schnellladestationen in Nordamerika, Europa, China und anderen Schlüsselmärkten aufbauen zu wollen. Mit dem Ziel, bis zum Ende dieses Jahrzehnts weltweit mehr als 10.000 Schnellladepunkte zu betreiben. In China ging im Rahmen des geplanten globalen HPC-Netzwerks der erste Charging Hub im November 2023 in Betrieb. Die ersten Ladeparks in Europa und den USA hatte Mercedes-Benz in Mannheim und Sandy Springs noch im gleichen Monat ans Netz genommen. Mit Japan baut der deutsche Hersteller somit in einem weiteren Land ein Schnellladenetz auf.
Neben eigenen Ladenetzen engagieren sich die Stuttgarter auch im Rahmen von Joint Ventures am Ladeinfrastruktur-Aufbau. Am bekanntesten dürfte da sicherlich Ionity für den europäischen Markt sein. Im Juli 2023 folgte dann die Ankündigung von sieben großen Autoherstellern, ein Joint Venture zum Aufbau eines Schnellladenetzwerks in Nordamerika zu gründen. Neben Mercedes-Benz waren das BMW, General Motors, Honda, Hyundai, Kia und Stellantis. Im Juli dieses Jahres folgte Toyota als achter Gesellschafter des Ionna genannten Gemeinschaftsunternehmens. Erst Anfang dieses Monats wurde der Bau des ersten Standorts in North Carolina bekannt. Insgesamt sind mindestens 30.000 Schnellladepunkte unter Ionna geplant.
Doch auch in China hat Mercedes ein Joint Venture gegründet. So will das gemeinsam mit BMW gegründete Unternehmen Beijing Ion Qi New Energy Technology Co., Ltd. bis Ende 2026 ein Ladenetz von mindestens 1.000 Standorten mit insgesamt rund 7.000 Schnellladepunkten aufbauen.
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