Scout zeigt erste Concept Cars Terra und Traveler

Volkswagens US-Automarke Scout hat ihre ersten beiden Modelle als Konzeptfahrzeuge vorgestellt. Der Pickup-Truck Terra und das SUV Traveler werden entgegen dem ursprünglichen Plan nicht nur als reine BEVs, sondern auch mit einem zusätzlichen Verbrenner als Range Extender auf den Markt kommen.

scout traveler scout terra 2024 01 min
Bild: Scout

Die Listenpreise beider Modelle sollen unter 60.000 US-Dollar starten, die Produktion 2027, wie Scout ankündigt. Die Fertigung wird in dem Scout-eigenen Werk in South Carolina erfolgen, dort wird seit Mitte Februar gebaut. Bei Vollauslastung sollen in dem Werk jährlich mehr als 200.000 Scout-Fahrzeuge produziert werden können. Bevor die Entscheidung für ein eigenes Werk gefällt wurde, waren auch eine Auftragsfertigung im Gespräch, kurzzeitig auch die Produktion in einem nordamerikanischen VW-Werk.

Zu den Fahrzeugen selbst: Noch ist beim Terra und Traveler von Concept Cars die Rede, doch die Designer haben auf allzu ausgefallene Elemente verzichtet – beide Fahrzeuge wirken im Grunde genommen schon serienreif. Bei der eher kantigen Grundform und auch dem eckigen Kühlergrill an der Front sind die neuen Fahrzeuge an den International Harvester Scout angelehnt, aus dem die Marke letztendlich hervorgegangen ist. Mit den integrierten LED-Leuchten – beim Pickup Terra etwa in die Klappe der Ladefläche – wird aber schnell klar, dass es sich um ein modernes Fahrzeug handelt.

Ein Punkt, bei dem allerdings noch klar wird, dass Scout nicht die Serienmodelle, sondern Studien vorgestellt hat: Es gibt noch nicht viele technische Daten, zum Teil ist auch nur von Zielwerten die Rede. So ist in der Mitteilung zwar von einem Allradsystem mit 1.355 Nm Drehmoment die Rede (Original: 1.000 ft-lbs) und dass die Fahrzeuge in 3,5 Sekunden aus dem Stand auf 96 km/h (60mph) beschleunigen können sollen – die Leistung oder die Anzahl der Motoren wird aber nicht genannt.

Auch zur Batterie gibt es keine näheren Infos. Die Batterie-elektrische Version soll auf eine Reichweite von 350 Meilen oder 563 Kilometern kommen, die Ladeleistung wird mit 350 kW angegeben – verbaut wird übrigens nur der NACS. Angekündigt ist zudem ein 800-Volt-System. Angaben zu Energiegehalt, Zelltypen oder -Chemie fehlen allerdings.

Dafür werden einige Merkmale betont, mit denen Scout bei der angepeilten Kundschaft punkten will – das SUV und der Pickup waren schließlich von Anfang an als sehr robuste Fahrzeuge angekündigt. So soll der Terra als Pickup auf eine Anhängelast von 10.000 Pfund (etwas mehr als 4,5 Tonnen) kommen, der Traveler immerhin noch auf 7.000 Pfund (3.175 Kilogramm). Die Nutzlast soll bei beiden Modellen 2.000 Pfund (907 Kilo) betragen. Außerdem werden die 35-Zoll-Reifen, die Bodenfreiheit von über 30 Zentimetern (ein Fuß) sowie eine Wattiefe von über 90 Zentimetern (drei Fuß) genannt. Und die Ladefläche beim Terra ist 1,67 Meter lang, also 5,5 Fuß.

Auch an anderer Stelle wird hervorgehoben, dass die Scout-Fahrzeuge robust sind und eine ganz andere Auslegung verfolgen als etwa ein Tesla Cybertruck – oder die auf Abenteurer ausgerichteten Modelle von Rivian mit modernem Touch. „Die Fähigkeiten des Scout-Fahrzeugs werden größtenteils durch ein taktiles Erlebnis gesteuert. Von mechanischen Türgriffen über Haltegriffe bis hin zu Schaltern und Drehreglern werden die Scout-Fahrzeuge ein echtes Benutzererlebnis bieten“, heißt es in der Mitteilung. Also einfach ein US-Pickup, der halt eben elektrisch ist.

Aber nicht unbedingt rein elektrisch: Anders als zunächst angekündigt wird es auch die Option eines Range Extenders geben, also eines Benziners, der als Generator fungiert. Das „Harvester“ genannte System soll die Reichweite auf über 500 Meilen (804 km) erhöhen. Aber auch hier gibt es noch keine technischen Daten, sondern nur Marketing-Aussagen.

„Scout Motors hat sich von Anfang an als ein Unternehmen etabliert, das auf die Verbraucher hört und sich an ihnen orientiert“, schreibt Scout. „Da sich die Umstellung auf Elektrofahrzeuge beschleunigt und der Massenmarkt die Einführung von Elektrofahrzeugen ernsthaft in Betracht zieht, haben einige US-Fahrer Bedenken hinsichtlich der Möglichkeit geäußert, während der Fahrt aufzuladen. Scout Motors hat zugehört.“

Wie teuer der „Harvester“ wird, ist noch nicht bekannt. Die BEV-Versionen sollen bei einem Verkaufspreis von weniger als 60.000 Dollar starten, mit den Incentives (wie etwa der 7.500-Dollar-Steuergutschrift) soll die Basisversion des SUV Traveler ab rund 50.000 Dollar erhältlich sein. Beim Pickup Terra werden 51.500 Dollar vorgerechnet.

scoutmotors.com

5 Kommentare

zu „Scout zeigt erste Concept Cars Terra und Traveler“
Michael
25.10.2024 um 10:18
Range extender ist eine gute Lösung. Dann kann der Vorteil des elektrische Antriebs voll genutzt werden und zusätzlich die Reichweitenangst eingeschränkt werden. Sieht gut aus und ohne das moderne Touch-Zeugs sicher attraktiv. Fehlt nur noch ein bezahlbarer Preis.
Axel T.
25.10.2024 um 21:30
"Ohne das moderne Touch-Zeugs" kommen die Fahrzeuge ganz sicher nicht - schauen sie sich mal die Innenraum-Bilder im Netz zu den Fahrzeugen an. Also besser umgewöhnen... ;-)
ID.alist
25.10.2024 um 11:42
Unter 60.000$
Aztasu
25.10.2024 um 14:24
Super Arbeit VW. Besser als Rivian und auch noch günstiger. Bis auf GMs 900V Ultium Plattform bzw. die davon abgeleitete 400V Plattform des Chevrolet Equinox EV, der als Mittelklasse SUV für gerade mal $35k erhältlich ist, kommt aus den USA auch nur Schrott.
Axel T.
25.10.2024 um 21:35
Gibt es Infos dazu, was da für eine technische Plattform drunter steckt? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass VW allein für diese zwei Fahrzeuge eine entsprechende Plattform entwickelt hat - oder ist da am Ende etwa was Zugekauftes drunter?Ob die Fahrzeuge ein Erfolg werden wird spannend zu sehen sein - der Pickup-Markt in den USA gibt grundsätzlich genug Volumen dafür her, allerdings hat schon jetzt im Q3/24 der Tesla Cybertruck die Konkurrenten von Rivian und GM überholt und VW ist spät dran. Einfach wird das daher nicht.

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