Bringt Stellantis neue E-Kleinwagen-Plattform später?

Stellantis plant offenbar, die Implementierung der Elektroauto-Plattform STLA Small im spanischen Werk Vigo zu verschieben. Bisher war von 2026/2027 die Rede, jetzt steht aber eine Verzögerung um bis zu zwei Jahre im Raum.

peugeot e 2008 2023 neues format
Bild: Peugeot

Wie „La Tribuna de Automoción“ aus Branchenkreisen erfahren haben will, soll der neue Peugeot e-2008 im Werk Vigo erst ab September 2029 vom Band laufen und damit zwei Jahre später als bisher geplant. Konkret will das spanische Branchenportal erfahren haben, dass Stellantis die „ im Tarifvertrag festgelegte Prognose zur Industrialisierung der STLA Small-Elektroplattform zwischen 2027 und 2028 nicht erfüllen“ werde. Stattdessen soll die Produktion erst im September 2029 anlaufen.

Das würde auch zu früheren Informationen passen: Im April soll Stellantis laut einem anderen Bericht die Produktion der aktuellen Generation des Peugeot 2008 mit den Verbrenner- und Hybridmotorisierungen bis 2029 verlängert haben. Das aktuelle Modell basiert auf der Plattform CMP.

Die neuen Informationen beziehen sich nur auf das Werk Vigo. Im spanischen Stellantis-Werk Saragossa, wo etwa der Peugeot e-208 und Opel Corsa Electric gebaut werden, sollte die STLA Small bereits im Dezember 2026 eingeführt werden. Ob auch für dieses Werk eine Verzögerung der Pläne ansteht, ist derzeit nicht bekannt.

Immerhin: Selbst mit der angeblichen Verzögerung dürfte Stellantis nicht aus der beantragten PERTE-Förderung in Spanien fallen. Das staatlich eMobility-Förderprogramm sieht vor, dass ein Unternehmen nach dem verbindlichen Beschluss fünf Jahre Zeit hat, die Investitionen durchzuführen. Da es für die STLA-Small-Einführung in Vigo aber selbst im Oktober 2024 noch keinen solchen Beschluss gibt, hätte Stellantis also ohnehin bis Ende 2029 Zeit, die Produktion umzustellen.

Die STLA Small ist – wie der Name vermuten lässt – für kleinere Fahrzeuge gedacht und soll im Grunde genommen die derzeitige CMP/e-CMP ersetzen. Die Klein- und Kompaktwagen sowie leichte Nutzfahrzeuge sollen zwischen 3,50 und 4,35 Meter lang sein. Im Unterboden können Batterien zwischen 32 und 82 kWh verbaut werden. In den kleineren Modellen wird ein Antriebsmodul mit 70 kW verbaut, in den größeren STLA-Small-Baureihen sind zwischen 125 und 180 kW Leistung möglich. Anders als die aktuelle Plattform-Generation soll die STLA Small dabei primär für E-Antriebe ausgelegt sein, Verbrenner-Antriebe sind aber weiterhin möglich. Bisher wurde die e-CMP von der Verbrenner-Plattform CMP abgeleitet – künftig ist es andersherum.

latribunadeautomocion.es

3 Kommentare

zu „Bringt Stellantis neue E-Kleinwagen-Plattform später?“
Egon Meier
28.10.2024 um 12:01
Stellantis tut sich insgesamt mit BEV ganz, ganz schwer. Der einzige Lichtblick war der e-500 von Fiat und der war nur erfolgreich, weil der ein seh ansprechendes Design hatte. Die ganze BEV-Technik von Stellantis ist einfach drittklassig. Die Software ist noch viel schlimmer. Und wenn man eine Verbrenner-Umbau-Technik wie für e-corsa und e-208 und Geschwister für zweckmäßig hält ... ja was soll man dazu noch sagen.VW kommt mit small-MEB und wird der europäischen Markt weiter aufrollen. Der VW-Start mit der MEB-Plattform war zwar holprig aber inzwischen spielt der Konzern die Skaleneffekte aus während Stellantis einfach nix gebacken kriegt und die Marktanteile sacken und sacken.
Ingo
28.10.2024 um 16:23
Stellantis .. außen hui, im Inneren pfui
Ernst Upbol
29.10.2024 um 08:28
Richtige Entscheidung nun von Stellantis. Die meisten anderen europäischen Automobilhersteller haben bekanntlich ebenso Abstand genommen von der Hauruck-Umstellung auf BEV bzw. sind dabei. Da waren über lange Zeit dem guten Herrn Tavares wohl die Pferde durchgegangen.

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