Stellantis rollt seinen Ladeservice Free2Move Charge Go aus

Der Automobilkonzern Stellantis kommt mit dem Aufbau seiner neuen Submarke Free2Move Charge voran und bietet mit deren neuen Service namens „Go“ Zugang zu mehr als 800.000 Ladestationen in 29 europäischen Ländern.

free2move charge go

Vergangenes Jahr hatte Stellantis angekündigt, unter dem Namen Free2move Charge ein Ökosystem für Ladeinfrastruktur und Energiemanagement zu lancieren, das die Bereiche Heimladen, Business-Laden und öffentliches Laden abdecken sollte. Nun also startet Free2move Charge– die zweite der drei strategischen Säulen Free2move Charge Home, Free2move Charge Go und Free2move Charge Business.

Wie bei den meisten Ladediensten üblich, gibt es eine App sowie auch eine klassische RFID-Ladekarte. Kunden können zwischen zwei Varianten auswählen: Dem „Pay-as-you-go-Einsteigertarif“ ohne monatliche Grundgebühr, aber mit einer Gebühr von 90 Cent pro Ladesession zuzüglich der anfallenden Stromkosten. Beim „Pay-as-you-move-Advanced“-Tarif entfallen die Gebühren pro Ladesession, dafür fällt eine Grundgebühr von 4,99 Euro im Monat an. Heißt: Der Advanced-Tarif lohnt sich ab sechs Ladevorgängen im Monat.

Wenn man jedoch in die Details guckt, dann entpuppt sich Free2Move Charge Go als ziemlich teurer Roamingservice mit einem Tarifwirrwarr sondergleichen. Anders als bei anderen Anbietern üblich, gibt es nicht nur einen pauschalen AC- sowie DC-Preis, egal wem die Ladesäule gehört. Nein, man muss genau hingucken, welche stolzen Preise aufgerufen werden. Bei den DC-Ladern von Ionity sind es 0,75 Euro pro kWh, bei EnBW 0,82 Euro, bei Aral Pulse 1,02 Euro und bei Mer sogar 1,16 Euro. Und auch bei AC-Ladern kann es teuer werden: In Leipzig zum Beispiel schwanken die Preise je nach Anbieter zwischen schon ziemlich heftigen 0,66 und reichlich übertriebenen 1,06 Euro pro kWh.

Der Dienst entpuppt sich somit als ziemlich unübersichtliches und recht teures Tarifwirrwarr. Zum Vergleich: EWE Go führt zum 1. November einen Tarif ein, wonach an sämlichten Ladesäulen von Roamingpartnern immer nur 0,62 Euro pro kWh anfallen, egal ob AC oder DC. Und an eigenen Ladesäulen fallen nur 0,52 Euro an. Und auch die meisten anderen Anbieter haben viel übersichtlichere Tarife.

Doch vielleicht ist es ja das Ziel von Free2Move, erstmal eine europaweite Reichweite aufzubauen. So sagt Mathilde Lheureux, CEO von Free2move Charge: „Mit der Einführung von Free2move Charge Go ermöglichen wir es den Fahrerinnen und Fahrern von Elektroautos, frei und unbeschwert durch ganz Europa zu reisen. Indem wir unseren Kundinnen und Kunden Zugang zu einem umfassenden Ladenetzwerk verschaffen, kombiniert mit intuitiven Tools, die ihnen das Leben erleichtern, beseitigen wir die wichtigsten Hürden für den Einstieg in die Elektromobilität. Free2move Charge Go ist ein wichtiger Schritt nach vorne in unserer Mission, das Laden von Elektrofahrzeugen nahtlos und jederzeit zugänglich zu machen, maßgeschneidert je nach den individuellen Bedürfnissen jedes Fahrenden.“

Genutzt werden kann der Service über eine kostenlose App für iOS und Android. Darüber können Nutzer Ladestationen finden, den Status der Ladestationen in Echtzeit abrufen, die Leistungskapazität überprüfen und die Ladevorgänge starten, überwachen und bezahlen. Alternativ gibt es auch eine RFID-Ladekarte. Das vereinfacht das Aufladen insbesondere bei schwachem Datenempfang oder niedrigem Stand des Handy-Akkus.

stellantis.com

17 Kommentare

zu „Stellantis rollt seinen Ladeservice Free2Move Charge Go aus“
Jörg
28.10.2024 um 17:50
Oh man, wieder nicht verstanden, das die teuren PreisereineAbzocke si dund der eMobilität nichg helfen. Den Mist kann sich Stellantis schenken!
Stefan Dorr
28.10.2024 um 18:01
Kein EV - Fahrer braucht diese Karte. Luxus pur und am Bedarf nach kostengünstigen Ladevorgängen vorbei. Ab In die Tonne.
Reinhard Prüller
28.10.2024 um 18:35
Total enttäuschende Preispolitik! Die Politiker haben es wieder einmal vergeigt einfacher und günstiges Laden vorzugeben. Wie einfach und günstig es geht, macht hier Aldi vor, denn hier benötigt keine Ladekarte, kann einfach mit jeder Kreditkarte für 29 Cent je kWh, bezahlen.
Hans-Martin
29.10.2024 um 09:40
Muss wirklich, die Politik vorgeben, wie einfacher und günstiger unsere EVs geladen werden können. Was soll denn noch alles vom Staat vorgeschrieben werden?
Marcel Kamps
29.10.2024 um 13:34
Hier muss sicherlich die Bundesnetzagentur eingreifen da es sich um natürliche Monopole handelt . Es ist einfach nicht genug Wettbewerb vorhanden um eine marktgerechte Bepreisung stattfinden zu lassen
Steffen
28.10.2024 um 18:35
Solche Abzockerdienste einfach nicht nutzen. Es gibt genug Alternativen und nur wenn man konsequent bei günstigen Alternativen zapft wird sich der Markt entsprechend bereinigen.
Hoppe 63
28.10.2024 um 19:10
Bei den Preisen sind die schneller vom Markt,als sie gestartet sind...
Uwe Kraus
28.10.2024 um 19:26
Von 0,82 bis 1,16 € die kWh für DC. Liegen die im Fiebertraum oder haben die irgendwelche Drogen zu sich genommen? Oder habe ich verpasst, ob die einen Wettbewerb ausrichten "Wer ist der teuerste Ladeanbieter?"
Patrik Schürmann
28.10.2024 um 22:04
Ein fairer Preis wäre vielleicht 30cent oder so, aber ich zahle sicher nicht mehr als 50cent!
Wastl
28.10.2024 um 20:22
Es gibt ja firmeneigene Lade"Tarife" bei Automobilherstellern welche nicht wirklich günstig sind - da bekommen aber zumindest die Fahrer der eigenen Marke brauchbare Preise. Nicht einmal die eigenen Fahrzeuge möchte Stellantis also in sein Ladenetz locken? Wollen wohl künftig nur noch ihre Dreizylinder verkaufen und dann vom Service für die Zahnriemen leben...
Daniel Heinrich
28.10.2024 um 20:36
Unverschämt, hoffentlich machen sie schön rote Zahlen bevor sie zu Recht vom Markt verschwinden. Wer ist die Zielgruppe, Mathe-Legastheniker?
Markus
28.10.2024 um 21:28
Passt irgendwie zu Stellantis.
Richard
29.10.2024 um 08:41
Tja Stellantis. Wieviel Provision bekommen die oberen Herren jetzt ausgezahlt für diese grandiose Abzock-Idee?Braucht keiner!
Moritz
29.10.2024 um 20:01
Wie kommt man auf die Idee, ein Angebot am Markt zu platzieren, welches nur einen klaren Gewinner (Stellantis) und einen Verlierer (der Kunde) kennt?Also, bei den Tarifen muss man ja gerade völlig besoffen sein, wenn man den unterschreibt?Oder waren die Stellantis -Manager besoffen, als sie sich das ausgedacht haben?
Tim
30.10.2024 um 00:45
Diese Preise sind eine absolute Frechheit man kanns nicht anders sagen
dirk
01.11.2024 um 21:59
Vermutlich ist das so ein verzögertes veraltetes programm wie die software ihrer autos: vor 10 jahren das lastenheft geschrieben und man meint immer noch, dass das ja reichen muss.
Andreas
04.11.2024 um 13:28
Ich denke, dass sich Stellantis damit keinen Gefallen getan hat. Im Gegenteil. Damit ist zumindest mal meine Achtung vor Stellantis in Verachtung umgeschlagen. Es kommt kein Auto aus diesem Konzern in mein Haus. Ende Gelände. Immerhin weiß ich ja nun, wie ich bei dem Verein als Kunde angesehen bin. Es wäre wohl besser gewesen, Stellantis hätte gänzlich darauf verzichtet, als Ladestromanbieter aufzutreten. Dann hätte man zumindest mit den Fingern auf andere zeigen können. So oder so: Stellantis ist nicht der einzige, der komplett verk...t. Da spielen noch eine ganze Reihe anderer mit bei dem Versuch, schnelles Geld zu machen und dafür verbrannte Erde zu hinterlassen. Autohersteller, Energiekonzerne.... Was momentan läuft, das kann man sich nicht mehr ausdenken. Selbst die, die mal ausdrücklich als "die Guten in der Szene" gesehen hat wie Maingau, EnBW, kann man mittlerweile ohne Bedenken als Abzocker, Wucherer und Saboteure der Elektromobilität einordnen. Und dann wundert man sich, dass der Markt nicht funktioniert und Werke geschlossen werden müssen.ICH wäre in 2024 dran gewesen mit einem neuen Auto. Hab ich von abgesehen, weil ich einfach nicht mehr weiß, was Sinn macht und was nicht. Bis vor einer Weile war es überhauot keine Frage, dass es wieder ein E-Auto werden würde. DAS ist inzwischen fraglich geworden. Einen Verbrenner will ich aber auch nicht wieder. Also bleibt mein jetziger Stromer noch einige Jahre - ggf., bis die Karre auseinanderfällt. Mein Enthusiasmus für E-Autos ist jedenfalls ziemlich eingedampft. Und dazu bräuchte es noch nicht mal Stellantis, denn es sind ja schon genügend Verursacher im Rennen.

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