Stellantis rollt seinen Ladeservice Free2Move Charge Go aus
Vergangenes Jahr hatte Stellantis angekündigt, unter dem Namen Free2move Charge ein Ökosystem für Ladeinfrastruktur und Energiemanagement zu lancieren, das die Bereiche Heimladen, Business-Laden und öffentliches Laden abdecken sollte. Nun also startet Free2move Charge– die zweite der drei strategischen Säulen Free2move Charge Home, Free2move Charge Go und Free2move Charge Business.
Wie bei den meisten Ladediensten üblich, gibt es eine App sowie auch eine klassische RFID-Ladekarte. Kunden können zwischen zwei Varianten auswählen: Dem „Pay-as-you-go-Einsteigertarif“ ohne monatliche Grundgebühr, aber mit einer Gebühr von 90 Cent pro Ladesession zuzüglich der anfallenden Stromkosten. Beim „Pay-as-you-move-Advanced“-Tarif entfallen die Gebühren pro Ladesession, dafür fällt eine Grundgebühr von 4,99 Euro im Monat an. Heißt: Der Advanced-Tarif lohnt sich ab sechs Ladevorgängen im Monat.
Wenn man jedoch in die Details guckt, dann entpuppt sich Free2Move Charge Go als ziemlich teurer Roamingservice mit einem Tarifwirrwarr sondergleichen. Anders als bei anderen Anbietern üblich, gibt es nicht nur einen pauschalen AC- sowie DC-Preis, egal wem die Ladesäule gehört. Nein, man muss genau hingucken, welche stolzen Preise aufgerufen werden. Bei den DC-Ladern von Ionity sind es 0,75 Euro pro kWh, bei EnBW 0,82 Euro, bei Aral Pulse 1,02 Euro und bei Mer sogar 1,16 Euro. Und auch bei AC-Ladern kann es teuer werden: In Leipzig zum Beispiel schwanken die Preise je nach Anbieter zwischen schon ziemlich heftigen 0,66 und reichlich übertriebenen 1,06 Euro pro kWh.
Der Dienst entpuppt sich somit als ziemlich unübersichtliches und recht teures Tarifwirrwarr. Zum Vergleich: EWE Go führt zum 1. November einen Tarif ein, wonach an sämlichten Ladesäulen von Roamingpartnern immer nur 0,62 Euro pro kWh anfallen, egal ob AC oder DC. Und an eigenen Ladesäulen fallen nur 0,52 Euro an. Und auch die meisten anderen Anbieter haben viel übersichtlichere Tarife.
Doch vielleicht ist es ja das Ziel von Free2Move, erstmal eine europaweite Reichweite aufzubauen. So sagt Mathilde Lheureux, CEO von Free2move Charge: „Mit der Einführung von Free2move Charge Go ermöglichen wir es den Fahrerinnen und Fahrern von Elektroautos, frei und unbeschwert durch ganz Europa zu reisen. Indem wir unseren Kundinnen und Kunden Zugang zu einem umfassenden Ladenetzwerk verschaffen, kombiniert mit intuitiven Tools, die ihnen das Leben erleichtern, beseitigen wir die wichtigsten Hürden für den Einstieg in die Elektromobilität. Free2move Charge Go ist ein wichtiger Schritt nach vorne in unserer Mission, das Laden von Elektrofahrzeugen nahtlos und jederzeit zugänglich zu machen, maßgeschneidert je nach den individuellen Bedürfnissen jedes Fahrenden.“
Genutzt werden kann der Service über eine kostenlose App für iOS und Android. Darüber können Nutzer Ladestationen finden, den Status der Ladestationen in Echtzeit abrufen, die Leistungskapazität überprüfen und die Ladevorgänge starten, überwachen und bezahlen. Alternativ gibt es auch eine RFID-Ladekarte. Das vereinfacht das Aufladen insbesondere bei schwachem Datenempfang oder niedrigem Stand des Handy-Akkus.
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