Xiaomi knackt Elektro-Rekord auf der Nordschleife – und zwar deutlich

Xiaomi hat mit einem Prototyp des SU7 Ultra nach eigenen Angaben den Weltrekord für das schnellste viertürige Auto auf der Nürburgring-Nordschleife geknackt. Der britische Rennfahrer David Pittard schaffte demnach im SU7 Ultra eine Rundenzeit von 6:46,874 Minuten.

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Bild: Xiaomi

Zum Vergleich: Der aktuelle Rekord des Porsche Taycan Turbo GT auf der Nordschleife des Nürburgrings liegt bei 7:07,55 Minuten, der des Rimac Nevera bei 7:05:298 Minuten. Der Xiaomi, wenn auch ein Prototyp ohne Straßenzulassung, war somit über 18 Sekunden schneller als der Rimac, wobei die Differenz von 20 Sekunden zum Taycan relevanter ist – denn beides sind viertürige Fahrzeuge. Die erzielte Rundenzeit wurde von den Verantwortlichen des Nürburgrings bestätigt, so Xiaomi.

Die Rekordrunde fand am 28. Oktober um die Mittagszeit statt, nachdem der chinesische Autobauer seine Versuche im Laufe des Oktobers mehrfach verschieben musste. Das Unternehmen hatte die legendäre Strecke in der Eifel zunächst für den 9. und 10. Oktober gebucht, aufgrund des Regens war aber keine gezeitete Runde möglich. Auch am 17. und 21. Oktober waren zwar Versuche angesetzt, konnten aber wieder nicht stattfinden. Am 28. Oktober konnten der Nürburgring dann ein Zeitfenster von einer Stunde bereitstellen – und kurz vor Ende dieses Fensters gelang Pittard, der bereits das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen hat, dann die Rundenzeit von 6:46,874 Minuten. Damit ist der SU7 Ultra das schnellste viertürige Auto auf der Strecke. Den absoluten Rekord hält Porsche mit dem Hybrid-Rennwagen 919 Hybrid Evo und einer Zeit von 5:19,546 Minuten.

Vorgestellt hatte Xiaomi den SU7 Ultra im Sommer – und zwar als eine auf die Rennstrecke fokussierte Variante seines ersten Elektroautos SU7. Direkt zur Premiere wurde auch das Ziel ausgegeben, den Rekord als schnellstes viertüriges Auto der Welt auf der Nürburgring-Nordschleife zu holen. Was nun gelungen ist.

Das Elektro-Hypercar verfügt über drei Motoren, darunter zwei „Super Motor V8s“-Einheiten und eine „Super Motor V6s“-Einheit. Lei Jun, Gründer, Vorsitzender und CEO von Xiaomi, sagt, dass das Unternehmen den Super Motor V8s intern entwickelt hat und dass er die gleiche Leistung wie ein V8-Motor erzeugt, daher der ähnliche Name. Der Super Motor V8s hat eine Leistung von 425 kW und 635 Nm Drehmoment. Der Super Motor V6s kommt auf 288 kW, das Drehmoment wird nicht genannt. Die drei Motoren verleihen dem SU7 Ultra eine Gesamtleistung von satten 1.138 kW sowie Drehmoment-Vectoring und Allradantrieb.

Der Prototyp des Xiaomi SU7 Ultra hat wenig mit dem Standard-SU7 gemein. So ist die Karosserie komplett aus Carbon gefertigt. Außerdem hat der Autobauer alle Komfortmerkmale entfernt und die Chassisstruktur mit Leichtbaumaterialien optimiert, um ihn in den rennstreckenorientierten SU7 Ultra zu verwandeln. So ist das Elektro-Hypercar mit einem Gewicht von 1.900 kg mehr als 500 kg leichter als sein die Version mit Straßenzulassung (lesen Sie hier unseren Fahrbericht des regulären SU7). Dank diverser Aero-Modifikationen wie einem feststehenden Heckflügel, einem überdimensionierten Heckdiffusor, offenen Radkästen und einem Frontsplitter erzeugt er zudem einen verbesserten Abtrieb von 2.145 kg.

carnewschina.com, cnevpost.com

27 Kommentare

zu „Xiaomi knackt Elektro-Rekord auf der Nordschleife – und zwar deutlich“
David
29.10.2024 um 17:44
Der Elektrorekord ist nicht geknackt. Den hält der ID.R aus dem VW Konzern seit 2019. Der war über 40s schneller.
Name ist Egal
30.10.2024 um 08:28
Es geht um 4 Türige Fahrzeuge. Nicht auf irgendwelche Rennen getrimmte Fahrzeuge.
TeeKay
30.10.2024 um 10:40
Es geht also um nicht auf Rennen getrimmte Fahrzeuge, ja?"Der Prototyp des Xiaomi SU7 Ultra hat wenig mit dem Standard-SU7 gemein. So ist die Karosserie komplett aus Carbon gefertigt. Außerdem hat der Autobauer alle Komfortmerkmale entfernt und die Chassisstruktur mit Leichtbaumaterialien optimiert, um ihn in den rennstreckenorientierten SU7 Ultra zu verwandeln."
erlenken
30.10.2024 um 10:39
Steht so aber nicht in der Überschrift. Und warum wird dann der Rimac erwähnt?
Horst
30.10.2024 um 08:14
Der ID.R hält den Rekord in einer anderen Klasse, nämlich Rennwagen. Der Xiaomi ist zwar modifiziert, aber hat immerhin dieselbe Karosse und 4 Türen und auch nur das wird reklamiert.
Philipp
30.10.2024 um 15:28
Er hat ja eben klar NICHT die selbe Karosse, sondern eine komplett aus Karbon und anderen Leichtbaumaterialien, nur die Form ist sehr ähnlich (wegen den erwähten Aeromodifikationen aber auch nicht gleich). und ob wirklich alle 4 Türen aufgehen ist auch nicht sicher. Wenn man aus dem Taycan 500kg rausoperiert und Straßenzulassung egal ist, ist der sicher ähnlich schnell.
Patrick
29.10.2024 um 22:47
Mimi
Boehrd
29.10.2024 um 19:21
Respektable Leistung wobei ich die Bezeichnung Prototyp schon eher für provokant / irreführend halte. Vom Prototyp sind bis auf ein paar Iteration keine großen Unterschiede mehr am Fahrzeug bis zur Serie zu erwarten. Hier jedoch fahren 500kg (!!) weniger als Serie und es erfolgte ein Austausch alles relevanten hin zum quasi Rundstreckenfahrzeug. So läuft es halt, gutes Marketing alle Male, valide Zeiten mit der finalen Serie sind wohl nie oder nur spät zu erwarten.
Markus
30.10.2024 um 09:54
Nein, nicht irreführend. Nur die persönliche Erwartung an einen Prototypen ist hier irreführend. Natürlich ist im normalen Autobau die Vorbereitung auf die Serienproduktion dann z.B. ein Prototyp. Genauso werden aber auch Einzelstücke als Prototyp bezeichnet. Beispielsweise sind MotoGP Rennmaschinen ebenfalls Prototypen und die sind ebenfalls weit entfernt von den Serienmaschinen mit 300 PS auf 157 kg, Karbonbremsen, allerlei Devices und viel Aerodynamikelementen.
Nickmann
29.10.2024 um 21:51
Toll, ein Rekord mit einem Fahrzeug, dass im Gegensatz zu Taycan und Co. nicht weiter weg von der Serie nur sein könnte. Und dafür hier auch noch schön die Werbetrommel schwingen. Beim Taycan erhalte ich wenigstens eine beeindruckende Rundenzeit ohne Komfort- und Entertainmentverlust im Alltag oder die Sorge, dass beim kleinsten Unfall die Karosseriereparatur unbezahlbar wird (Karbon).
Deity
30.10.2024 um 10:28
Ich kann jetzt tatsächlich nicht ganz rauslesen, ob die Serienversion des kommenden Ultra ebenfalls diese Karbonkarosse inklusive Gewichtsersparnis erhalten wird.Es wird ja nur darauf verwiesen, dass dies die Differenz zum Standard (bereits verfügbaren) SU7 ist.
MWF
30.10.2024 um 08:15
Warum nicht einfach mal drüber freuen, was Ingenieure mit der überlegenen Elektromobilität so machen können statt gleich zu nörgeln. Solche Leistungen machen Appetit auf BEVs. Und genau das braucht der dröge Deutsche.
Markus
30.10.2024 um 09:58
Hätte es Porsche gerissen wäre man am klatschen, macht es Xiomi wird es schlecht geredet und Punkte zum nörgeln gesucht. So isser halt der Deutsche. Viel wichtiger ist halt das Porsche länger Verbrenner baut...
Ivo R.
31.10.2024 um 00:38
Das ist praktisch ein RennEV. Hat nicht wirklich viel mit dem Straßenwagen zusammen. Die Zeit an sich selbst ist bemerkenswert, aber hat nichts mit den Zeiten von Serienautos zu tun. Das ist kein 4t Auto, egal was man da oben schreibt. Von nichts kommt nichts, die Gesetze der Physik existieren für alle, warum man irgendwelche Wunder erwartet, nur weil Power aus dem Elektromotor und nicht Verbrenner kommen soll, ist absolut unklar... Wenn man die KW mit der Kraft der Verbrenner vergleichen tut, die gleiche Zeiten liefern, dann hat das oben noch weniger Sinn...
Steven B.
30.10.2024 um 08:16
Hier geht einzig um die Schlagzeile ehem. Handy Hersteller schlägt mit seinem EV den Porsche! Nur Promotion, sonst nichts, aber eben das wollen Kunden heute lesen oder hören und damit die Bestätigung erhalten, sich für den richtigen Hersteller entschieden zu haben.
Bort
30.10.2024 um 10:13
Nur schlecht reden, dass ist was der deutsche Autofan kann, womit er sich einreden will, er hätte sich für den richtigen deutschen Wagen entschieden. Warum wohl die deutsche Autoindustrie nur in der Krise steckt...
Ingo
30.10.2024 um 08:50
Der VW ID.R sieht mir nicht nach einem 4-Türer aus.
Frank W.
30.10.2024 um 11:10
Toller Marketing Stunt, der mit dem realen Auto so gut wie nichts gemein hat. Dann liest man noch, dass deutsche Zulieferer daran beteiligt sind und ehemalige Mitarbeiter von BMW wie Rudolf Dittrich bei Xiaomi Europe in der Entwicklung beschäftig sind. Da fragt man sich schon, was sich einige inzwischen eigentlich bei solchen Aktionen denken. Aber vielleicht sollte der Nürburgring auch einfach modifizierte und Prototypenfahrzeuge ausschließen von offiziellen Rundenzeiten. Dass nun Xiaomi mit diesem Wert und dem Nürburgring wirbt, kann weder im Interesse des Rings noch im Interesse der Kunden sein.
Christian
30.10.2024 um 11:51
Auf der offiziellen Nürburgring Seite mit den Rekorden ist der Xiaomi auch nur unter Prototypen aufgeführt (aktuell auf Platz 4). Die vom Xiaomi PR Team eingeführte Klasse "Elektrofahrzeuge mit vier Türen" gibt es nicht (wohin führen die Türen eigentlich in dem gezeigten Prototypen...). Der Serienwagen ist mit Sicherheit ein tolles Auto und auch die Entwicklungsleistung für den Prototypen ist super, aber sich eine Kategorie zusammenschneidern, bis man darin der schnellste ist, halte ich für einen Witz.
Martin
30.10.2024 um 11:18
Dieser Wettlauf um Nordschleifen-Rundenrekorde erinnert doch ein wenig an Revierkämpfe aus dem Tierreich. Irgendwie auch kindisch und aus der Zeit gefallen. Trotzdem ist es nicht unwahrscheinlich, dass Porsche nun mit einem Karbongerät im Taycan-Look einen Gegenschlag plant.Die Xiaomi Leistung an sich finde ich allerdings bemerkenswert. Sie entstand ja förmlich aus dem Nichts, wenn man sich zum Vergleich die Porsche-Historie vor Augen führt.Obwohl ich dies für aus der Zeit gefallen halte
Frank W.
30.10.2024 um 12:17
Niemand geht auf die Seite des Nürburgrings und schaut da nach. Für die öffentliche Meinungsbildung und billiges Xiaomi Marketing reicht die Schlagzeile "Xiaomi knackt Elektro Rekord" oder "Xiaomi SU7 Ultra Prototyp(möglichst klein geschrieben) Zeit xx:xx" wie in der offiziellen Xiaomi Marketing Mitteilung... Ich denke die Nordschleife hat sich zu einem guten Testumfeld auch gerade für internationale Autokonzerne entwickelt, nur solche Aktionen entwerten das Umfeld total.
Youngtimer
30.10.2024 um 14:42
Der Rekord Porsche Taycan hat zwar 4 Türen, aber meines Wissens keine Rückbank. Also da hat sich scheinbar auch das Marketing ausgetobt.
Harald Gallinnis
30.10.2024 um 13:22
Was man als Hintergrund wissen sollte: es gibt auf der Nordschleife jede Menge Klassen in Bezug auf Geschwindigkeitsrekorde in Bezug auf Serienmodelle, modifizierte Staßenautos, Prototypen, Antriebsklassen etc., da kann man sich dann für die Modifikstionsstufe die passende aussuchen und dann nach vollbrachter Rekordleistung das gerne gegen Konkurrenz-Fahrzeuge ( auch aus anderen Klassen) vergleichen. Eine etwas transparentere Auflistung der Rekorde würde ich mir da von journalistischer Seite schon wünschen. Nicht nur ein bloßes Wiedergeben von PR- Meldungen (was ich aber nicht als Generalkritik an diesem hochinformativen Portal hier verstanden haben möchte!)
Ralph
31.10.2024 um 08:22
Danke !!
Egon Kohler
30.10.2024 um 17:30
Eines ist Xiaomi auf jeden Fall geglückt: "Wir können auch Auto!" ist nun zweifelsfrei angekommen, nachdem sich der eine oder andere bisher vielleicht noch fragte ob der SU7 nicht doch vielleicht eher ein gutes Smartphone auf Rädern sei...
Rainer Zufall
31.10.2024 um 09:00
4 Türen, keine Straßenzulassung nur zwei Sitze. Xiaomi halt einen Rekord in einer Kategorie die es bisher nicht gab. Trotzdem respektabel für einen Handy Konzern.
Frank
31.10.2024 um 10:02
Wer ernsthaft die Fahrzeit in der Eifel als Kriterium für den Kauf eines Elektroautomodells in Erwägung zieht, dem kann nicht mehr geholfen werden. Aber wenn ich für ähnliche Fahrleistung mit funktionierender Software das Fahrzeug für die hälfte des Kaufpreises erwerben kann, dann wird es nicht der Porsche sein. Bekannte haben einen Taycan, ein wirklich schickes Fahrzeug. Wir fahren ein Model 3 Performance. Bei fast identischen Fahr- leistungen, war der Porsche um mehr als das doppelte teurer. Der klassische Automobilbauer wird begreifen müssen, das Elektroautos Handys mit Allradantrieb sind und den entsprechenden Funktionalitäten deutlich mehr Aufmerksamkeit widmen muss. Ich bin mit unseren alten Intel CPUs zufrieden, die Software läuft schnell und stabil. Die Software im Taycan brauchte wenn sie funktionierte, höflich ausgedrückt, ein wenig mehr Bedenkzeit.

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