Batteriechemikalien-Hersteller Terrafame kündigt Stellenabbau an
Terrafame macht zudem auch zu schaffen, dass die Preise für Batteriechemikalien und die von Terrafame in einer eigenen Mine geförderten Rohstoffe Nickel und Kobalt zuletzt stark gefallen sind. Terrafame teilte in einer Presseerklärung mit, dass es davon ausgeht, dass der Markt für Batteriechemikalien im nächsten Jahr weiterhin schwierig sein wird. Daher müsse das Unternehmen seine Kosten verringern und auch seine Belegschaft, die Ende September 826 Mitarbeiter umfasste, reduzieren.
Nach einer ersten Schätzung des Unternehmens würde sich der maximale Personalabbau auf insgesamt 75 Personenjahre belaufen. In den Verhandlungen mit dem Personal würden verschiedene Optionen in Betracht gezogen, von einer Umstellung auf Teilzeitarbeit über eine Änderung der Stellenbeschreibungen bis hin zu Entlassungen.
Der schwierige Markt für Batteriechemikalien habe zuletzt auf die Nachfrage nach den Produkten von Terrafame und damit auf den Nettoumsatz und die Rentabilität gedrückt, sagt CEO Seppo Voutilainen: „Gleichzeitig führt Terrafame derzeit das größte Investitionsprogramm seiner Geschichte durch, unter anderem für den neuen Sekundärlaugungsbereich, der für die Biolaugung benötigt wird. Um die Rentabilität des Unternehmens zu verbessern, haben wir Anfang 2024 ein Rentabilitätsprogramm mit dem Ziel von jährlichen Einsparungen in Höhe von zehn Millionen Euro eingeleitet, das planmäßig verlaufen ist. Trotz der positiven Entwicklung unserer Kosteneffizienz sind wir nun gezwungen, aufgrund des anhaltend herausfordernden operativen Umfelds Veränderungsverhandlungen einzuleiten.“
Dennoch ist Voutilainen überzeugt, das Terrafame weiter auf einem guten Weg ist: „Trotz eines vorübergehenden Marktabschwungs ist die Elektrifizierung der Mobilität unausweichlich. Terrafame ist ein bedeutender Teil der europäischen Batterie-Wertschöpfungskette, und wir glauben an die Nachfrage nach Batteriechemikalien auf lange Sicht. Unsere Stärke ist der flexible Produktionsprozess, der es ermöglicht, unser Nickelprodukt als Zwischenprodukt zu verkaufen, wenn der Markt für Batteriechemikalien die Erwartungen nicht erfüllt.“
Terrafame wurde 2015 ursprünglich als staatliches Bergbauunternehmen gegründet, um eine Nickelmine eines insolventen Unternehmens zu übernehmen. Heute positioniert sich Terrafame aber als Batteriechemie-Hersteller. Dazu hat das Unternehmen 2021 eine Anlage eröffnet, in der Nickel-Kobalt-Sulfid zu Nickelsulfat und Kobaltsulfat verarbeitet werden, die bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien verwendet werden. Zu den Kunden für das Nickelsulfat zählen Stellantis und Renault.
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