Volvo Cars will Northvolt-Joint-Venture übernehmen

Volvo Cars will das zusammen mit Northvolt betriebene Batteriezellen-Joint-Venture Novo Energy komplett übernehmen. Hintergrund sei, dass Northvolt seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachgekommen sei. 

Bild: Northvolt

Volvo habe Northvolt ab Donnerstag mitgeteilt, dass man von seinem Rückkaufsrecht Gebrauch machen wird, um die Anteile von Northvolt an Novo Energy zu erwerben. Das teilt Volvo Cars in einer kurzen Mitteilung mit. „Diese Maßnahme folgt auf einen Verstoß gegen die Aktionärsvereinbarung der Parteien, bei dem Northvolt AB seinen Finanzierungsverpflichtungen nicht nachgekommen ist“, heißt es darin. Man beabsichtige, „mit Northvolt einen konstruktiven Dialog über diese Angelegenheit zu führen“.

Die sich verschlechternde Finanzlage bei dem schwedischen Batteriehersteller ist seit einigen Wochen klar. Erst am Dienstag war bekannt geworden, dass Northvolt bereits in der kommenden Woche (oder etwas später) eine „Rettungsfinanzierungsrunde“ über 300 Millionen Dollar abschließen könnte. Wie die Volvo-Mitteilung nun nahelegt, konnte Northvolt bereits in der Vergangenheit nicht alle vereinbarten Zahlungen oder Investitionen tätigen.

Offen ist nun, wie es mit Novo Energy weitergeht – Volvo untersucht nach eigenen Angaben „zukünftige Szenarien zum Schutz der Investition“. Gegründet wurde das Joint Venture 2022, um gemeinsam Batteriezellen für Elektroautos von Volvo (und potenziell anderen Geely-Marken) herzustellen. Im September 2023 wurde mit den Arbeiten an der Zellfabrik in Göteborg begonnen, die auf eine Kapazität von bis zu 50 GWh ausgelegt wurde.

Volvo stellt aber umgehend klar, dass man keine Batteriezellproduktion in Eigenregie umsetzen wird, sondern nur mit einem Partner: „Jegliche Batterieproduktion bei Novo Energy ist von der Beteiligung Dritter oder anderer Partner abhängig“. Es wird aber auch nicht ausgeschlossen, dass dort gar keine Batteriezellen gebaut werden, denn das Gebäude – also wohl die im Bau befindliche Produktionshalle – „könnte multifunktional sein“, so Volvo. Alle Optionen für die zukünftige Nutzung stehen aber unter der Annahme, dass „Volvo Cars die volle Eigentümerschaft erreicht“. Dieser Punkt muss also zuerst geklärt werden.

Aus dem Northvolt-Joint-Venture wird Volvo Cars nun also keine Batteriezellen beziehen, der Produktionsbeginn war für 2026 geplant. Das wird nun (wenn überhaupt) mit einem anderen Partner geschehen und vermutlich einer aktuell noch nicht absehbaren Verzögerung. Volvo betont aber, eine „diversifizierte und robuste Batterielieferkette“ zu haben. Die Pläne zur Markteinführung von Fahrzeugen „werden nicht beeinträchtigt“.

volvocars.com

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