In Köln müssen 18 Ämter eine Ladesäule abnicken

In Köln muss die Genehmigung jedes einzelnen Ladesäulen-Standortes mit insgesamt 18 Ämtern abgestimmt werden. Nachgezählt hat die Redaktion einer bekannten Kölner Regionalzeitung. Vom Antrag bis zum Bau einer Ladesäule sollen dadurch im Schnitt 18 Monate vergehen.

Bild: RheinEnergie

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ schreibt, sieht sich die Stadtverwaltung außer Stande, den Prozess zu verschlanken: „Da die Prüfkriterien einheitlich für die gesamte Ladeinfrastruktur gelten, sind hier keine zusätzlichen Beschleunigungsmaßnahmen möglich“, wird aus der Antwort des Verkehrsdezernats auf eine Anfrage der FDP-Ratsfraktion zitiert.

Dabei hatte die Stadtverwaltung das Verfahren für Anbieter, die neue Ladesäulen errichten wollen, schon vereinfacht. Seit dem 1. Februar können Interessenten den erforderlichen Rahmenvertrag online beantragen. Bis September seien 718 Anträge bei der Stadt zur Vorprüfung von Standorten eingegangen, an denen die Betreiber Ladesäulen aufstellen möchten, heißt es in dem Bericht. Aufgestellt sei davon bisher keine, was angesichts der durchschnittlich 18-monatigen Bearbeitungsdauer aber auch nicht verwunderlich ist.

ksta.de

13 Kommentare

zu „In Köln müssen 18 Ämter eine Ladesäule abnicken“
Joerg
01.11.2024 um 16:02
Da fehlt im Ablauf noch die einstimmige Bürgerliche Freigabe.
Guest123
02.11.2024 um 19:37
Nicht dass sich noch jemand von der Strahlung und dem Infraschall gestört fühlt … :-D
Thomas
01.11.2024 um 16:15
Und warum ist das so? Richtig, weil die Bevölkerung das so will. Es muss ja auf alles geachtet werden, Lärmschutz beim Bauen, keine Beeinträchtigung von Behinderten, Verunstaltung des öffentlichen Raums, Nachhaltigkeit des verwendeten Plastik, genderneutale Sprache bei den Erklärungs-/Infoschildern usw und so fort... Und wer ist für die ganze Bürokratie verantwortlich? Richtig der Wähler oder besser gesagt die Leute und nicht die Politik. Dazu kommen chronisch unterfinanzierte Behörden und entsprechender Mitarbeitermangel.Aber am Stammtisch lässt sich ja dann bequem dumm rummeckern.Deutschland ist so weil der gemeine Bürger das so will!
Luigi Sciacovelli
04.11.2024 um 08:36
das sehe ich nicht so, deutschland hat einen generellen wettberwerbsnachteil weil die bürokratie in behörden überbürdet. Der Beamte (und davon gibt es zu viele) muss ja mit Arbeit versorgt werden. Und sich selbst auflösen geht ja nicht das wäre nicht im eigenen Interesse,deshalb tun sich unsere politiker so schwer,sie sind ja selbt im staatsdienst. man säge seinen eigenen ast nicht ab.
Köausi
03.11.2024 um 09:37
Stimme zu 100% zu. Hauptsache es ändert sich nichts ist die Maxime der deutschen und ihrer Volksparteien.
Mike
02.11.2024 um 10:04
Vielleicht schließt du von dir auf andere, aber ich kenne keine einzige Partei, die es auch nur versucht hätte, Bürokratie abzubauen. Würde auch nicht funktionieren, weil in Deutschland Beamte zu viel Macht haben, und sich da jeder an seinen Stuhl klammert.
Peter Lex
03.11.2024 um 08:48
"Simultan Engeneering" vor über 40 Jahren schon in der Industrie praktiziert, ist bis heute nicht nicht in der öffentlichen Verwaltung angekommen. - Mangels Wettbewerbsdruck.
Daniel
04.11.2024 um 09:31
Jede neue Beamtenstelle muss von der zuständigen Politik (Bundes- oder Landesebene) abgesegnet werden. Jede Stelle muss durch den Haushaltsentwurf. Die Beamten, die die Arbeit erledigen müssen, können da gar nichts beeinflussen. "Thomas" hat da vollkommen recht. Erst klagt jemand, weil er sich benachteiligt fühlt, dann kommt ein Gerichtsurteil, dann kommen weitere Verfahren bis dann eine höchstrichterliche Entscheidung fällt und irgendwann reagiert die Politik und macht ein Gesetz oder eine neue Verordnung. Es ist kaum wahrscheinlich, dass ein Beamter auf die Idee käme, dass er noch jemanden benötigt, der ihn kontrolliert, ihm sagt, was er wie und wann zu tun hat und warum das jetzt evtl. falsch war. Die meisten ausführenden Beamten wären heilfroh, sie könnten ihre Arbeit ungestört von sonstiger Verwaltung sachgerecht ausführen.
quick
04.11.2024 um 10:03
Es soll da Länder geben, da werden die Säulen projektiert, aufgestellt, installiert und in Betrieb genommen. Der dazugehörige Antrag wird im Nachgang bearbeit. Das kann dann gut und gerne 36 Monate dauern. Bis dahin sind die Säulen technologisch gesehen veraltet, und über eine evtl. Ablehnung des Antrages wir sich keiner mehr aufregen.
Stefan
04.11.2024 um 11:14
Aus dem Zeitungsartikel: "... Das dreistufige Verfahren beginnt mit der Vorprüfung, bei der nicht nur geprüft wird, ob die Unterlagen vollständig und plausibel sind. Dort geht es auch beispielsweise darum, ob genügend Parkplätze zur Verfügung stehen, es einen Wochenmarkt gibt, eine Fahrradstraße geplant ist, Flächen für Außengastronomie reserviert sind oder am Standort regelmäßige Veranstaltungen stattfinden. So könne ein Wochenmarkt dazu führen, dass die Verwaltung Ladesäulen als kritisch einstufe. Dann müsse der Betreiber beurteilen, ob sich der Betrieb an dieser Stelle trotz eingeschränkter Nutzung noch lohnt. ... Im zweiten Schritt muss laut Stadtverwaltung ein umsetzungsreifer Entwurf vorgelegt werden, der einer erneuten Prüfung unterzogen wird. Sind Grünflächen betroffen? Könnten Bäume in Mitleidenschaft gezogen werden? Entsprechen Beschilderung und Markierungen der Straßenverkehrsordnung? Wurden Ladezonen und Behindertenparkplätze berücksichtigt? Könnten Gebäude- und Bodendenkmäler beeinträchtigt sein?Haben die Unternehmen diese Hürde genommen, müssen die politischen Gremien, also die Bezirksvertretungen, „angemessen beteiligt“ werden. Das dreistufige Verfahren macht nach Angaben der Stadtverwaltung Sinn, weil es an jeder Stelle abgebrochen werden kann, wenn ein Kriterium nicht erfüllt ist. Im Februar habe das Büro für Ladeinfrastruktur seine Arbeit mit einem Mitarbeiter aufgenommen, der sich neben der Bearbeitung der Anträge auch noch um die erforderlichen Systemanpassungen, das Berichtswesen und Bürgerbeschwerden kümmern muss. Bei Urlaub oder Krankheit gibt es keine Vertretung..."
Peter Kass
04.11.2024 um 11:28
Selbst wenn die 18 Ämter schlüssig argumentiert werden können (was ich trotzdem bezweifle), muss das ja nicht heißen, das ein Amt im Schnitt EINEN Monat zur Bearbeitung braucht. Da ist was faul, im Staate D....
Peter Kass
04.11.2024 um 11:33
Liebe Redaktion von electrive.net! Mach doch eine Liste alle größeren Städte (Landkreis-Hauptstädte ?) und gebt sie auf ein öffentliches Dashboard, gereiht nach der durchschnittlichen Bearbeitungszeit. Und jedes Monat macht ihr einen Artikel über den schnellsten und den langsamsten und die Gründe dahinter. Vielleicht macht das ein wenig Druck ?
KBDCALLS
04.11.2024 um 12:03
Das interessiert keinen, da kann genauso gut in China ein Sack Reis umfallen. Wenn überhaupt, muss nach maximal 6 Monaten ein Bescheid da sein. Egal ob Ablehnung oder Genehmigung. Und wenn nicht, gilt die Säule automatisch als genehmigt.

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