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Kein Durchbruch bei Habecks BiDi-Gipfel: Warum es V2G in Deutschland schwer hat

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Hallo zum „eMobility Update“! Zum Wochenende schauen wir uns das bidirektionale Laden genauer an: Wieso könnte Elektroauto-Fahren dadurch günstiger werden und warum kommt die Technologie in Deutschland bislang nur so schleppend voran?

Elektroautos haben bekanntlich riesige Batterien. Da Autos im Schnitt aber 23 Stunden pro Tag herumstehen, wird das Potenzial der Akkus bislang kaum ausgeschöpft. Daher könnten sie als Stromspeicher auf Rädern genutzt werden und dabei sogar netzdienlich sein: Die Elektroautos könnten etwa bei sehr viel Wind und Sonne das Überangebot an Strom aufnehmen und bei höherer Nachfrage wieder abgeben. Hier kommt das bidirektionale Laden ins Spiel – also der Stromfluss in zwei Richtungen. Manchmal wird hierfür auch der Fachbegriff Vehicle to Grid oder auch kurz V2G genutzt. Angesichts der Preisunterschiede für Strom je nach Angebot und Nachfrage ließe sich sogar Geld mit dem zwischengespeicherten Strom im Auto verdienen. Dadurch könnte Elektroautofahren im besten Fall sogar kostenlos werden, was die laufenden Energiekosten angeht. Das klingt zu schön, um wahr zu sein? Eigentlich nicht, denn technisch ist das alles heute bereits problemlos möglich. Entsprechend ausgerüstet ist zum Beispiel der neue Renault R5, der in Zusammenarbeit mit der Münchner Firma The Mobility House für bidirektionales Laden genutzt werden kann. Allerdings vorerst nur in Frankreich und ab dem nächsten Jahr auch in Großbritannien. Doch wieso nicht in Deutschland? Hierzulande müssen noch technische, rechtliche und organisatorische Hemmnisse aus dem Weg geräumt werden. Eine der größten Hürden sind bislang die doppelten Netzentgelte in Höhe von etwa 13 Cent je Kilowattstunde. Diese werden sowohl beim Laden des Autos als auch beim Entladen fällig – was jeden Business Case zerstört.  Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte deswegen vor kurzem zu einem BiDi-Gipfel eingeladen.

28 Kommentare

zu „Kein Durchbruch bei Habecks BiDi-Gipfel: Warum es V2G in Deutschland schwer hat“
Neuburg
02.11.2024 um 18:26
Da redet Lindner und Co permanent und nervtötend von Bürokratieabbau und schlechter Automobilkonjunktur, und genau in einem Bereich der Ökonomie und Ökogologie gleichzeitig fördern könnte, schafft die Ampel es nicht, die Hürden aus dem Weg zu räumen und das Team Deutschland wettbewerbsfähiger zu machen
Christian
02.11.2024 um 18:49
Deutschland oh man eh. Den Netzbetreibern gehört einfach mal Druck gemacht. Das gehört alles Verstaatlicht.
Huneke
03.11.2024 um 10:03
Der ineffiziente staatliche Sektor mit seinem aufgeblähten Personalbestand und den übermächtig gewordenen Gewerkschaften kontrolliert sich bald selber, Dauerbeschäftigung garantiert. Die Lösung kann nur aus der Wirtschaft selber kommen und die Aufgabe des Staates ist es dabei lediglich, den Rahmen zu setzen und mit wirtschaftlichen Anreizen anzustoßen!
H.
13.11.2024 um 19:50
Guten Tag Nachtrag , Korrektur Es muss Netzbetreiber TenneT , niederländisch statt Belgisch, heißenTitel war " Hohe Gewinne, keine eigenen Investition", ARD, 28.2.2023 Danke
H.
13.11.2024 um 19:37
wir reden aber nicht über Behoerden Bürokratie sondern über Staatsunternehmen. Ganz was anderes !!! Vattenfall ist auch ein Staatsunternehmen, was hier viel Geld verdient ... weil einige Buetget hier immer glauben, dass der Staat sich raushalten muss. Was falsch ist. Anders Beispiel ist der belgische Privatkonzern, der Netze hier gekauft hat und seit Jahren nichts investiert in den Netzausbau sondern nur abkassiert, So dass dort mehrere Windkraftanlagen regelmäßig abgeschaltet werden müssen. Gab's letzte Woche noche ein Bericht zu. Die warten dann bis Ultimo bis wir gezwungen sind denen die Netze wieder fürs zigfache abzukaufen.
N
04.11.2024 um 12:42
Danke !
Sven
02.11.2024 um 19:56
Du hast schon gelesen, dass nicht die Netzbetreiber das Problem sind, sondern vor allem Herr Lindner, der Steuern vor allem gern bei Porsche-Besitzern abbaut?
Michael Schimpf
03.11.2024 um 22:11
Nur kein Neid. Porschefahrer zahlen schon zu viele Steuern, die der Staat eh nur verschwendet.Du kannst mir aber gerne den Gewinn bezahlen, den ich fürs bidirektionale Laden haben will. Oder glaubst du ernsthaft, ich mache das umsonst?
Hermine Hauck
03.11.2024 um 02:05
Aus dem Wirtschaftsministerium kommen, seit Habeck es leitet, gute Ideen und Vorschläge am laufenden Band. Da aber in Deutschland kein GRÜNER erfolgreicher sein darf, als seine schwarz-roten Fossil-Lobbyisten-Tölpel-Vorgänger, wird von den anderen Parteien, blockiert, intrigiert und kaputtgeredet, was geht. Deutschland ist zu dumm für Habeck.
Michael Schimpf
03.11.2024 um 22:18
Haja, Habeck ruinert gerade unsere Wirtschaft und du jubelst ihm zu?Verrückt.Und wer bezahlt die neue Technik, den Elektriker und meinen Gewinn? Oder glaubst du ernsthaft, ich mache das umsonst?
Dirk Huneke
03.11.2024 um 10:15
Gerade weil Deutschland "dumm" ist, ist Robert Habeck Minister, ja eigentlich kein Wirtschaftsminister, sondern fast ausschließlich "Klimaminister"! Dabei ist der CO2 Eintrag Deutschlands mit 1,5 % so gering, dass alle diesbezüglichen Anstrengungen wirkungslos verpuffen, wenn die anderen Staaten nicht mitziehen. Das Geld ist aber erst einmal rausgeschmissen und wäre besser in der heimischen Wirtschaft angelegt.Meine These: Wohlstand fördert Naturschutz ganz automatisch, während Armut den Menschen andere Prioritäten abfordert. Wer schon einmal Asien besucht hat, weiss, wovon ich spreche!
Thom
03.11.2024 um 20:10
Deine These ist Unsinn. Gerade die reichsten verursachen in 90min mehr CO2 als andere in ihrem ganzen Leben.
Matz
03.11.2024 um 08:29
Hallo. Den letzten Satz merke ich mir und werde diesen bei Gelegenheit zitieren.
jo
03.11.2024 um 07:38
Mal wieder hängt es an der Bürokratie. :( Kein Wunder, dass Deutschland von allen abgehängt wird, denn hier geht nichts vor und nichts zurück. Einfach mal logisch agieren fällt aus, denn Computer sagt nein... Tschüss fortschrittliches Deutschland, willkommen in der Beamtenrepublik!
H.
13.11.2024 um 19:01
Wieso kommen alle immer mit einem angeblich wirtschaftlichen Verlust und eines Abhängen von Deutschland um die Ecke , nur weil man das nicht will. Andere Länder haben noch Kernkraft, so dass die Situationen da nicht 1: 1 vergleichbar in der Umsetzung sind.
Gerd
03.11.2024 um 09:18
Und selbst wenn die Regierung die Gesetze fertig hätte, bräuchte es dann nochmal 10 Jahre bis der VDE die technischen Normen dafür veröffentlicht. Abschließend haben wir dann wieder ein neues Bürokratiemonster, welches den Nutzen vollkommen unattraktiv machen wird.
Symbrio
03.11.2024 um 10:04
Ich möchte auch kein BiDi Strom. Warum sollte ich mein Speicher den anderen zur Verfügung stellen???!! Wer bezahlt mir das??? Ich kriege ein Drittel bezahlt von dem was ich bezahle wenn ich meine Photovoltaik zur Verfügung stelle!!! Nein, nein und nein!!
Micha
03.11.2024 um 11:15
Die Ideen von Habeck mögen gut sein leider scheitern sie regelmäßig an der Wirklichkeit. ON grüner Stahl ....den man zwar subventioniert produzieren kann aber aufgrund der Preise keinen Abnehmer findet. Eine ähnliche Luftnummer sind Autobatterien als Speicher. Soviel Autos und Batterien wird es in D niemals geben um die zwischen Sommer/Winter bestehende Energiedifferenz auszugleichen.
Arne
03.11.2024 um 19:12
Es geht nicht um Sommer/Winter, sondern eher um tagsüber / abends und nachts / vormittags. Allein im Sommer den überschüssigen Solarstrom am Nachmittag aus dem Netz abzunehmen und damit nicht abriegeln zu müssen hilft ja schon enorm. Ganz blöd gesagt: wenn 10 Mio Elektroautos auf den Straßen sind und jeweils einen 50kwh Akku haben, der 30 Prozent seiner kapa zur Verfügung stellt, dann sind das 150gwh Batteriekapazität. Das ist schon Recht enorm und deckt die grundlast komplett 3 Stunden lang. Wenn Netzentgelte entfallen würden, weil's ja netzdienlich ist, und man würde überschüssigen Strom für 0 CT kaufen und für 20 verkaufen / selbst nutzen können und kann so jeden Tag 10 kWh mitnehmen, sind das pro Tag 2 Euro = 700 Euro im Jahr. Also - gute Idee für alle.
Michael Schimpf
03.11.2024 um 22:09
Ohja,700 Euro für jeden.Wer bezahlt das? Der Steuerzahler? Die restlichen Stromkunden?Ich bin für die restlichen Stromkunden, also die autolosen Grünwähler und nicht ich.
Bernd
03.11.2024 um 12:03
Alle Netze die Monopole darstellen und dadurch keine Konkurrenz herrscht müssen verstaatlicht werden. Das betrifft so was wie Stromnetz, Kommunikationsnetz, Schienennetz, Straßennetz, Gasnetz, Wassernetz, Abwassernetz, usw. Dazu ist natürlich eine übergreifende Behörde erforderlich - z.B. die Bundesnetzargentur. Wer das dann nutzen will muß dafür zahlen, so entsteht für die Nutzung Wettbewerb und physikalisch wird Nichts doppelt aufgebaut.
Jonas
03.11.2024 um 14:43
Deutsche Bürokratie vom Feinsten!!
Werner Stürmer
04.11.2024 um 04:10
Es ist einfach: Netzbetreiber sind daran nicht interessiert: Die Netzlasten sinken und damit der Umsatz. Stromversorger sind auch nicht interessiert. Auch V2 L kommt nicht voran. Weil die Industrievertreter in den Normausschüssen sitzen, obwohl ihre Unternehmen kein Interesse an so einer Nirm haben. Und so hat China die Norm geschaffen. Und wir werden Sie übernehmen müssen. Mit gekaufter Technik aus China.
M. Huber
04.11.2024 um 08:20
@Schimpf: Sie haben das Problem nicht verstanden. Die 700 EUR kommen nicht von den Steuerzahlern, sondern werden frei durch geschicktes "Stromumverteilen". Dadurch entfällt (teilweise) die extrem teure Spitzenlastproduktion über z.B. Gas-Kraftwerke. Alle würden profitieren, auch der Steuerzahler.
J.Wenzel
04.11.2024 um 17:01
Vielleicht verstehe ich das Problem nicht. Meine "Inselanlage" wird um den Autospeicher "erweitert". Brauche ich Strom kommt der vom Dach, oder dem Akku, oder dem Auto. Wo ist denn da ein Netzbetreiber mit irgendwelchen "Netzentgelten" beteiligt? Das funktioniert doch Super. Sollte mal nicht genügend Vorrat vorhanden sein, kann ich immer noch "ans Netz" gehen.
Florian Treiß
04.11.2024 um 20:11
Bei "BiDi" geht es nicht nur um solche "Inselszenarien" wie bei Ihnen. Sondern auch darum, Strom aus dem öffentlichen Netz ins Auto zu speisen, wenn gerade ein Überangebot an Strom ist (z.B. bei viel Sonne + Wind), und diesen Strom dann ins öffentliche Netz zurückzuspeisen, wenn er dort wieder benötigt wird (z.B. nach Sonnenuntergang). In diesem Szenario fällt bisher zweimal Netzentgelt an, obwohl dies eigentlich "netzdienlich" ist.Florian Treiß (Redaktion electrive)
Joachim Engelhart
05.11.2024 um 20:52
Allen Unkenrufen zum Trotz bin ich der Meinung, Habeck ist endlich auf das richtige Pferd aufgesprungen. Leider wird er die Früchte nicht mehr ernten können. Der Ansatz ist richtig aber sie beseitigen nicht die 2 wichtigsten Verhinderer von BiDi-Laden: Zyklen-Garantie der Batterie und steuerliche Behandlung für den Autobesitzer beim Laden an öffentlichen Punkten und Einspeisen zu Hause.(Smart-Meter-Gateways sind vorhanden und 20-40% der 1,4Millionen deutschen E-Autos sind ready für BiDi-Laden.) Mögliche Beseitigung dieser beiden Mankos: Ein Investor, wie die bisherigen Kraftwerksbesitzer oder selbst die deutschen Autobauer werden zum netzdienlichen Stromvermarkter. Der Investor übernimmt die Kosten der E-Autobatterie(6-10T€) und die der BiDi-Wallbox(6T€) und besitzt/verantwortet diese. Beide Preise werden in Zukunft stark fallen und natürlich schneller mit zunehmenden Stückzahlen und das Ganze geht auch bei Leasing. Das Kaufen eines E-Autos erlangt dadurch beim Käufer einen wesentlichen Mehrwert gegenüber Autos mit Verbrennern, ähnlich wie beim Aufkommen der Handys. Einstellungen wie Ladekapazität am Morgen um in die Arbeit zu kommen oder für das Wochenende sind möglich. Autos stehen im Schnitt 23h am Tag. Um auch auf dem Firmengelände am Strommarkt teilnehmen zu können bedarf es auch dort einer BiDi-Lademöglichkeit. In Zukunft sollte hier eine einzige BiDi-Wallbox nur noch im Auto verbaut sein um auch Ressourcen zu sparen und das wäre für deutsche Autos eine echte Innovation. Dadurch wäre es auch möglich das Ladekabel an einer einfachen CEE-Kraftsteckdose anzuschließen, bisherige vorhandene Ladesäulen wären einfach mit einer Kraftsteckdose parallel nachzurüsten. Mir ist klar, es sind noch viele Fragen offen wie z.B. wie kann das mit den 20-40% Autos umgesetzt werden die schon auf der Straße sind oder wie sieht der monetäre Vorteil für den Autobesitzer aus?
Andreas V.
07.11.2024 um 02:09
Nix da, die Zyklen-Garantie muß bleiben!! Kommt ja bei BiDi nur geringfügig was hinzu.Wohl von der OEM-Lobby, was?

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