Mahle SmartBike Systems stellt neues E-Bike-Antriebssystem vor

Die E-Bike-Sparte des Automobilzulieferers Mahle möchte Fahrradherstellern mit ihrem neuen XS-System große Freiheiten beim Fahrraddesign bieten. Das soll unter anderem durch den Verzicht auf eine große interne Batterie gelingen.

mahle xs 1 ebike antriebssystem
Bild: Mahle

Stattdessen nutzt das XS-System die kompakte externe Batterie namens eX1 als exklusive Energiequelle. Dabei kann das E-Bike-Antriebssystem mit zwei verschiedenen Motoren kombiniert werden, nämlich dem X20 oder X30. In Verbindung mit X20 wiegt das System nur 2,5 Kilogramm und erzeugt so viel Drehmoment wie ein 55 Nm-Mittelmotor.

„Unsere Innovationsleidenschaft und unser Engagement für Radfahrer treiben uns an, ständig neue Maßstäbe zu setzen. Mit dem XS-System haben wir das eBike auf seine wesentlichen Elemente reduziert und bieten damit einen unübertroffenen Mehrwert“, sagte Jochen Sommer, Geschäftsführer von Mahle SmartBike Systems.

Die Integration der Batterie stellte aufgrund der Größe und der Komplexität der Montage lange Zeit eine Herausforderung für Fahrradhersteller dar. Das XS-System von Mahle löst dieses Problem, indem es ein schlankes eBike-Setup bietet, das von einer 1 kg schweren externen Batterie gespeist wird, die bequem in einen Standard-Wasserflaschenhalter passt. Darüber hinaus kann der neu entwickelte Smart Motor Controller innerhalb oder außerhalb des Rahmens montiert werden. Dies ermöglicht eine minimalistische, unauffällige Integration. Damit können voll funktionsfähige eBikes mit Standard-Muskelfahrradrahmen gebaut werden.

Die eX1-Batterie eignet sich perfekt für den täglichen Gebrauch und bietet eine Kapazität von über 170Wh. „Wir haben festgestellt, dass für die meisten täglichen Aktivitäten, Pendeln in der Stadt oder kurze Fahrten, sogar weniger als 100 Wh ausreichen. Also haben wir uns darauf konzentriert, das zu optimieren, was die Fahrer brauchen. Das Ergebnis ist XS: ein leichtes, effizientes System, das perfekt für den täglichen Gebrauch geeignet ist“, sagte Marco de la Serna, Leiter Produkt, Strategie und Geschäftsentwicklung bei Mahle SmartBike Systems.

Mit der Batterie können E-Bike-Fahrer ihre Reichweite um bis zu 60 Kilometer verlängern. Auch ist es möglich, gleich mehrere der Batterien an ein E-Bike anzuschließen, soweit es der Rahmen hergibt. Der Akku kann bequem abgenommen und über das „Energy Hub“ genannte Ladegerät von Mahle wieder aufgeladen werden.

Das XS-System lässt sich auch mit dem umfangreichen Zubehör der X-Serie kombinieren, um sowohl die Leistung als auch das Benutzererlebnis zu verbessern. Für zusätzliche Funktionalitäten steht optionales Zubehör wie zum Beispiel Duo, eShifters oder Pulsar One zur Verfügung. Damit sind die Anpassungsmöglichkeiten nahezu grenzenlos, so das Unternehmen.

Laut Mahle SmartBike Systems soll das Antriebssystem insbesondere für kompaktere oder unkonventionelle Fahrraddesigns spannend sein. Dabei könnte es sich zum Beispiel um Falträder oder auch Kinderräder handeln.

mahle.com

5 Kommentare

zu „Mahle SmartBike Systems stellt neues E-Bike-Antriebssystem vor“
Ralf
02.11.2024 um 19:15
Das Konzept wurde schon vor Jahren von dem Kinder-eBike-Hersteller Ben-e-Bike genau so entwickelt. Das zum Thema großartige Innovationskraft, mit der sie sich schmücken wollen.
Battie
02.11.2024 um 19:57
Geht eindeutig in die richtige Richtung, ist aber noch nicht - wenig - genug! Stimmt, 100 Wh sind vollkommen ausreichend, aber wenn der Motor bauartbedingt bei 15 km/h seine Enddrehzahl erreichen würde, genügen auch 50 Wh (zumindest für leichtere Fahrer*innen), weil die Effizienz am Berg dadurch viel besser wird, was einen kleineren und leichteren Motor erlaubt. Ihr werdet dann "erleichtert" feststellen, wieviel mehr Spaß ein abgespecktes Rad bringt! Natürlich nicht für jeden das richtige, aber für viele und möglicherweise immer mehr eine attraktive Ergänzung des Pedelec Marktes, die den allfällig momentan dominierenden 30 kg-Monstern nichts (mehr) abgewinnen können.
Carlito
04.11.2024 um 10:16
Es wird wirklich gerne unterschätzt, wie sehr sich das Fahrradgewicht auf den Fahrspaß auswirkt. Dasselbe mit analogen Fahrrädern mit Carbon- statt Alu- oder Stahlrahmen.Klar spart man sich "nur" 1-2kg, klar könnte ich stattdessen theoretisch auch selber abspecken. Aber es beeinflusst die Agilität so immens, wenn man das Gewicht am Fahrrad selbst einspart. Glaubt man erst, wenn man es selbst ausprobiert hat.Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich selbst noch nicht viel E-Bike gefahren bin, kann da also nicht viel aus eigener Erfahrung beitragen, vielleicht verhält es sich damit wieder etwas anders. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, immer mit einem 30kg-Bike unterwegs zu sein, da ich mein Trekkingbike schon träge finde.
Michael Göhrum
03.11.2024 um 19:40
Super Idee, denn bei im Rahmen fest verbauten Akkus kann das Rennrad nicht im Flugzeug transportiert werden!!!! Wäre für mich DAS ausschlaggebende Argument für den Kauf eines solchen Bikes.
Christian Bangemann
04.11.2024 um 09:14
Sushi Bikes macht es bereits seit 2018 ganz ähnlich.

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