E-Busse von PostAuto können Bahnhof Bern nicht anfahren

Es klingt wie ein Schildbürgerstreich: Weil die Ein- und Ausfahrt zur PostAuto-Haltestelle über dem Bahnhof in Bern zu niedrig ist, kann diese nicht mit Elektrobussen der PostAuto-Flotte angefahren werden. Und bis zu einem Umbau könnte es noch lange dauern.

elektropostauto brugg
Bild: Postauto

Dabei will der Busbetreiber seine Flotte bis spätestens 2040 komplett auf Elektrobusse umstellen. Doch wenn PostAuto den Bahnhof der fünftgrößten Stadt der Schweiz dann nicht mehr anfahren könnte, wäre die Gefahr groß, dass PostAuto seine selbstgesteckten Ziele nicht einhalten könnte.

Das Problem: Die E-Busse sind höher als die klassischen Dieselbusse – und damit leider zu hoch, um die PostAuto-Haltestelle auf der Plattform Grosse Schanze über dem Bahnhof Bern anzufahren. Offenbar kann keiner der aktuell 45 elektrischen Busse des Unternehmens die Haltestelle anfahren. PostAuto-Sprecher Urs Bloch erklärt gegenüber Nau.ch: „Die Zu- und Wegfahrten zur PostAuto-Station im Bahnhof Bern wurden vor mehr als einem halben Jahrhundert realisiert. Es war eine Zeit, in der noch niemand von Elektrobussen sprach.“

Die Anschaffung flacherer E-Busse ist offenbar kaum möglich, so dass nun die Lösung im Umbau der Zufahrt am Bahnhof Bern gesucht wird. Laut einer Machbarkeitsstudie ist die Erhöhung der Durchfahrt auf 3,40 Meter möglich. Damit soll der Zugang zur PostAuto-Station mit Elektrobussen möglich werden.

Doch Nägel mit Köpfen können noch nicht gemacht werden: Es gibt vor Ort eine „komplexe Eigentümerschaft mit mehreren Grundeigentümern“, so der PostAuto-Sprecher. Wann der Umbau erfolgt, kann er daher nicht sagen. Immerhin gibt es Hoffnung, dass es bis 2029 klappen könnte: Bis dahin soll nämlich das Umbauprojekt „Zukunft Bahnhof Bern“ abgeschlossen sein, dessen Teil PostAuto ist.

PostAuto wollte bis Ende 2024 ursprünglich 100 E- Busse auf die Straßen bringen. „Spätestens“ im Jahr 2040 soll die gesamte Flotte auf E-Antriebe umgestellt sein. Dabei handelt es sich derzeit um 2.400 Fahrzeuge.

nau.ch

6 Kommentare

zu „E-Busse von PostAuto können Bahnhof Bern nicht anfahren“
Urs Roser
05.11.2024 um 15:48
Wie wäre es, wenn Busse mit Wasserstoff fahren würden? Diese wären weniger hoch und es hat zwei H2-Tankmöglichkeiten in und um Bern...und ein Tankvorgang ist innerhalb Minuten erledigt. Dies wäre sicher prüfenswert und auf Dauer sogar kostengünstiger.
Heiko
08.11.2024 um 11:10
"Diese wären weniger hoch" - nicht unbedingt. Ein Blick in die Datenblätter eines Busherstellers (z.B. Solaris), der alle Varianten anbietet (Diesel, H2 und Elektro) zeigt, das die H2 und Elektro-Varianten gleich hoch sind (bei Solaris 3,30 m). Lediglich die Dieselvarianten sind mit 3,05 m 25 cm niedriger. Die Größe der H2-Tanks wird oft unterschätzt, die Reichweite von H2 wird oft überschätzt. Bei nur 2 H2-Tankmöglichkeiten in einer Stadt wie Bern dürften H2-Busse ein operativer Alptraum sein.
Andy
06.11.2024 um 21:10
Elektro wird keine Zukunft haben. Überall wird einem eingetrichtert wie Umweltfreundlich die sind. Wieviel wurde zerstört für so ein Akku? Rechnet das mal aus. Nein zu Elektro.
Egon Kohler
11.11.2024 um 14:55
Das haben schon viele ausgerechnet, das Resultat war immer dasselbe (bei seriöser Rechnung): Umweltbilanz von E-Fahrzeugen ist schon heute um mindestens Faktor zwei besser als Verbrenner, und mit fortlaufender Entwicklung wird dieser Abstand sogar immer grösser. Da sind Sie wohl klassischer Desinformation aufgesessen. Deshalb ganz klares JA zu Elektro.
Alex
10.11.2024 um 23:00
Und lass Dich mal aufklären, was durch den Bau und die Verteilung von Batterien tatsächlich zerstört wird. Es gibt dazu leider seit 1959 sehr viele Falschinformationen aus dem Umfeld der Ölindustrie, die um ihre Riesengewinne fürchten. Pro Jahr verdienen diese ca. $ 1'000'000'000'000.- Wer kann sich eine solche Summe vorstellen? Aber sicherlich kannst Du Dir vorstellen, dass damit sehr sehr viel Geld für Falsch-Informationen zur Verfügung stehen, oder?
Tobias
07.11.2024 um 20:20
Lass Dich mal aufklären wie Diesel oder Benzin hergstellt wird, was dabei alles kaputt geht und wieviel Energie es braucht für die Herstellung und Verteilung. Bin gespannt ob Du danach die Frage nochmals stellst.

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