Lanxess und ExxonMobil profitieren: Lithium-Vorkommen in Arkansas ist riesig
Konkret kommt die Studie unter Leitung der U.S. Geological Survey (USGS) zu dem Schluss, dass sich unter dem Südwesten von Arkansas zwischen 5 und 19 Millionen Tonnen Lithiumreserven befinden. Selbst wenn es nur 5 Millionen Tonnen sind: Bei kommerzieller Gewinnung würde die vorhandene Lithiummenge den für 2030 prognostizierten Weltbedarf an Lithium für Autobatterien neunmal decken.
Damit liefert der USGS spannende Zahlen zu einem Lithium-Vorkommen, auf das sich schon längst große Player gestürzt haben: So plant der deutsche Chemiekonzern Lanxess dort eine Lithium-Förderung gemeinsam mit Standard Lithium aus Kanada. Und der US-Mineralölkonzern ExxonMobil hat schon vergangenes Jahr erklärt, dass er in Arkansas ab 2027 Lithium fördern will – erste Probebohrungen laufen bereits, siehe Bild oben. Mittlerweile hat ExxonMobil auch schon den ersten Großabnehmer gefunden: Der südkoreanische Batteriezellenhersteller SK On will das Lithium aus Arkansas in großem Stil nutzen.
Die neuartige Methodik der Studie, die Wassertests mit maschinellem Lernen kombiniert, ermöglichte es, die Lithiummenge in den Solen zu quantifizieren, die sich in einer als Smackover-Formation bekannten geologischen Einheit befinden. Die Smackover-Formation ist ein Überbleibsel eines alten Meeres, das eine ausgedehnte, poröse und durchlässige Kalksteineinheit hinterlassen hat, die sich unter Teilen von Arkansas, Louisiana, Texas, Alabama, Mississippi und Florida erstreckt. Sie stammt aus der geologischen Periode des Jura und ist für ihre reichen Öl- und Bromvorkommen bekannt. In den letzten Jahren hat die Smackover-Formation auch wegen ihres Lithiumpotenzials in Solen – hochsalzhaltigen Gewässern, die mit tiefen Salzlagerstätten verbunden sind – an Aufmerksamkeit gewonnen.
„Lithium ist ein entscheidendes Mineral für die Energiewende, und das Potenzial für eine erhöhte US-Produktion als Ersatz für Importe hat Auswirkungen auf die Beschäftigung, die Produktion und die Stabilität der Lieferkette“, sagte David Applegate, Direktor des USGS.
„Mit unseren Forschungen konnten wir zum ersten Mal den Gesamtlithiumgehalt im südwestlichen Teil der Smackover-Formation in Arkansas bestimmen. Wir schätzen, dass in dieser Region genügend gelöstes Lithium vorhanden ist, um die Lithiumeinfuhren der USA und mehr zu ersetzen“, sagte Katherine Knierim, Hydrologin und Leiterin der Studie. Eine Einschränkung gibt es allerdings, was die Menge des förderbaren Lithiums angeht: Bei den Schätzungen handele es sich um eine sogenannte „In-Place-Bewertung“, also darum, wieviel Lithium generell in der geologischen Formation vorhanden ist. Das Forschungsteam hat aber noch nicht abgeschätzt, wieviel von dem Lithium aus den Solen tatsächlich technisch abbaubar ist. Somit könnte das „nutzbare“ Vorkommen kleiner ausfallen.
Umgekehrt haben die Forscher nur den Teil der Smackover-Formation untersucht, der im US-Bundesstaat Arkansas liegt. Da sich die Formation auch über Teile der Bundesstaaten Louisiana, Texas, Alabama, Mississippi und Florida erstreckt, könnte das Lithium-Vorkommen sogar noch viel größer sein.
Die weltweite Nachfrage nach Lithium ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen – schließlich wird es für die Batterien von Elektro- und Hybridautos benötigt, aber zum Beispiel auch für Smartphone-Batterien.
Die USA sind bislang für mehr als 25 Prozent ihres Lithiumbedarfs auf Importe angewiesen. Der USGS schätzt, dass in den Öl- und Soleabfallströmen im südlichen Arkansas genügend Lithium an die Oberfläche gelangt, um den derzeitigen geschätzten Lithiumverbrauch der USA zu decken. Die untere Schätzung von 5 Millionen Tonnen Lithium in den Smackover-Solen entspricht außerdem mehr als dem Neunfachen des von der Internationalen Energieagentur für 2030 prognostizierten weltweiten Lithiumbedarfs für Elektrofahrzeuge.
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