Nio erwägt Range Extender für Firefly-Modelle

Nio plant, sein erstes Hybridmodell im Jahr 2026 auf den Markt zu bringen und es nur auf ausländischen Märkten zu verkaufen, darunter im Nahen Osten, Nordafrika und Europa. Dabei soll es sich um ein E-Modell mit Range Extender (EREV) für die Nio-Marke Firefly handeln.

Bild: Nio

Das berichtet zumindest Reuters unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Für Nio wäre das ein Strategieschwenk, denn das Unternehmen hat bisher nur rein Batterie-elektrische Fahrzeuge im Angebot und hatte auch in noch nicht allzu ferner Vergangenheit betont, für Langstrecken mit dem E-Auto auf das firmeneigene Batteriewechsel-System zu vertrauen – und nicht auf Verbrenner als Range Extender. Hersteller wie Li Auto, die auf EREV spezialisiert sind, hatten in China zuletzt ein deutliches Wachstum verzeichnet.

Für Nio ist es zwar eine Richtungsänderung, wenn auch (vorerst) nur eine kleine: Zum einen sollen die EREV ausdrücklich nicht im wichtigsten Markt China verkauft werden, sondern in den Überseemärkten. Und selbst dort nicht unter dem Namen Nio, sondern unter der Budget-Marke Firefly. Unter dieser Marke will Nio Elektroautos für 30.000 Euro verkaufen, auch in Europa.

Bisher war durchgesickert, dass die Elektroautos von Firefly die bestehenden Power Swap Stations nicht nutzen können – jene von Onvo, einer weiteren Nio-Marke hingegen schon. Für Firefly war daher nach bisherigen Informationen ein eigenes Netz an Tauschstationen geplant. Die Logik dahinter: Die betont günstigen Elektroautos von Firefly sind kleiner als die Nio-Modelle, die die Mittel- und Oberklasse abdecken –  es ist vom Klein- und Kompaktwagensegment die Rede. Diese Autos benötigen also kleinere und günstigere Akkus als das Nio-Angebot mit 75, 100 oder zum Teil schon 150 kWh.

Dass Nio an einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor an Bord arbeitet, soll laut dem Bericht auf den Hauptinvestor zurückgehen, die CYVN Holding aus Abu Dhabi. Gerade im Nahen Osten, wo die Ladeinfrastruktur noch nicht so gut ausgebaut ist (und auch die Batterietausch-Stationen), sehe die Investmentgesellschaft Potenzial für dieses spezielle Hybrid-Layout.

Nio wollte sich auf Anfrage nicht zu den angeblichen Plänen äußern. Allerdings werden von den Insidern bereits konkrete Daten genannt: Die Markteinführung sei für Ende 2026 geplant, die Auslieferung werde 2027 beginnen. Und bei seiner traditionellen Nio-Jahresveranstaltung am 21. Dezember soll das erste Firefly-Modell vorgestellt werden – ob es sich dabei direkt um das EREV-Modell oder noch eine BEV-Baureihe handelt, ist aber nicht bekannt.

reuters.com

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