ACEA: Marktanteil der Elektro-Transporter leicht rückläufig
In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 sind in der EU 1.170.310 neue Transporter zugelassen worden, 8,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Und rechnet man zu den EU-Mitgliedsstaaten noch das Vereinigte Königreich und die EFTA-Staaten (Norwegen, Schweiz, Island) hinzu, waren es sogar fast 1,485 Millionen neue Transporter (+7,5 Prozent), wie die European Automobile Manufacturers’ Association (ACEA) mitteilt.
Das große Aber: Der Diesel bleibt die bevorzugte Antriebswahl mit einem Marktanteil von rund 85 Prozent – egal ob auf EU-Level oder mit den EFTA-Staaten und dem UK. In beiden Fällen ist der Diesel-Anteil sogar wieder leicht gestiegen, nach drei Quartalen im Jahr 2023 waren es 83 bzw. 83,9 Prozent. Auf Jahressicht verloren haben vor allem die teil-elektrischen Antriebe, wobei die ACEA nur zwischen Hybriden (HEV) und „elektrisch ladbaren Fahrzeugen“ (ECV), was somit Plug-in-Hybride und Batterie-elektrische Fahrzeuge zusammenfasst. Eine genauere Aufteilung zwischen BEV und PHEV ist somit nicht möglich, auch wenn mit Blick auf das Modellangebot der Hersteller bei den leichten Nutzfahrzeugen die rein elektrischen Antriebe überwiegen.
So oder so: Die Marktanteile sind leicht gesunken. Auf EU-Ebene ging es von 7,1 auf 5,7 Prozent Marktanteil zurück, legt man den die Region EU+EFTA+UK zugrunde, sind es nun 6,0 statt 7,4 Prozent. Obwohl der gesamte Transportermarkt zugelegt hat, haben die ECV um etwas über zwölf Prozent verloren. Auch bei den HEV sind es mit 2,0 statt 2,3 Prozent (EU) bzw. 2,0 statt 2,2 Prozent (EU+EFTA+UK) weniger Neuzulassungen.
Dabei gibt es je nach Land deutliche Unterschiede sowohl bei den Stückzahlen als auch der Marktentwicklung. Der größte Markt für Elektro-Vans ist zum Beispiel Frankreich, während bei den Pkw Deutschland (noch) der Leitmarkt ist. Die Franzosen konnten auf Jahressicht sogar um 9,3 Prozent auf 20,163 neue E-Transporter zulegen. Deutschland kam 2024 nach drei Quartalen nur auf 10.636 Einheiten, ein Minus von 38,7 Prozent. Dabei sah es nach neun Monaten im Jahr 2023 mit 18.439 zu 17.354 E-Transportern noch extrem knapp zwischen Frankreich und Deutschland aus.
In der EU liegt Deutschland damit immer noch auf Rang zwei, in der gesamteuropäischen Betrachtung hat sich aber das Vereinigte Königreich vorbeigeschoben. Zwar waren auch im UK die Zulassungen um 8,9 Prozent rückläufig, es ging aber nur von 15.790 auf 14.392 E-Transporter. Aber auch in weiteren Märkten ist noch keine einheitliche Marktentwicklung zu erkennen: Die Niederlande konnten mit 7.358 neuen E-Transportern bis auf zehn Fahrzeuge genau das Ergebnis aus 2023 wiederholen. In Schweden ging es etwa um 14,8 Prozent auf 6.532 Einheiten nach oben, Dänemark hat um 33,7 Prozent auf 2.748 E-Transporter zugelegt. Und in Ungarn konnte mit 951 E-Transportern der 2023er Wert beinahe verdoppelt werden – ein Plus von 99 Prozent.
In Italien hingegen ist der E-Transporter-Markt um 53,4 Prozent eingebrochen: Statt 6.068 E-Transporter im Zeitraum 2023 waren es dieses Jahr nur 2.830. Auch in Spanien ging es um 26,5 Prozent zurück (5.124 Fahrzeuge), Belgien musste ein Minus von 17,5 Prozent verzeichnen – bei den E-Auto-Zulassungen hat sich das Benelux-Land zuletzt aber sehr positiv entwickelt.
Übrigens: Zu Brennstoffzellen-Transportern sind aus der ACEA-Veröffentlichung keine Aussagen möglich. Diese Antriebsart – wenn auch rein elektrisch – fasst der Verband unter den „Sonstigen“ zusammen, gemeinsam mit Gas-Verbrennern, (LPG und CNG), E85/Ethanol und „anderen“ Kraftstoffen.
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