Electreon baut induktive E-Bus-Lader in Haifa

Electreon kooperiert mit TransIsrael, einer Agentur des israelischen Verkehrsministeriums, um kabelloses Laden von elektrischen Linienbussen in Haifa zu ermöglichen. Dabei geht es sowohl um induktive Ladestationen an den Endhaltestellen, aber auch um das dynamische Laden während der Fahrt.

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Bild: Yinon Engineering, Consulting, Planning, and Research

Konkret geht es um das 104 Kilometer lange BRT-Streckennetz in Haifa. BRT steht für Bus Rapid Transport und bezeichnet Busstrecken mit eigenen, baulich getrennten Fahrstreifen. So sind die Schnellbusse nicht so anfällig für Staus oder Verspätungen und ähneln damit eher U-Bahn-Systemen – nur, dass eben auf der Straße und nicht auf Schienen gefahren wird.

In Haifa wird aber nur ein Bruchteil der BRT-Strecke mit induktiven Ladeschleifen ausgestattet, die Rede ist von „ausgewählten Abschnitte auf insgesamt 1,6 Kilometern“ – also einem Hundertstel der BRT-Strecken. Ein Großteil der Ladevorgänge wird also weiter an den stationären Systemen vorgenommen, die an den Endhaltestellen installiert werden. Die dynamischen Ladevorgänge während der Fahrt dürften also eher unterstützenden Charakter haben.

Electreon wird eine Kombination aus seiner drahtlosen dynamischen Ladeinfrastruktur bereitstellen, die entlang ausgewählter Abschnitte auf insgesamt 1,6 km der 104 km langen BRT-Route installiert wird, und seinen drahtlosen stationären Systemen an den Endhaltestellen der Route. Das Projekt in Haifa zielt darauf an, die Reichweite und Betriebszeit der Elektro-Gelenkbusse zu verlängern. Denn aktuell müssen die Batterie-Elektrobusse noch tagsüber gegen andere Fahrzeuge ausgetauscht werden. Allerdings setzt man in Haifa bisher auf reines Depotladen in der Nacht. Es besteht also noch die Möglichkeit, statt induktivem Laden auch andere Schnellladesysteme entlang der Strecken einzusetzen, um die Einsatzzeiten der E-Busse zu verlängern.

Vorerst handelt es sich um ein auf drei Jahre angelegtes Projekt. Im Rahmen der auf 36 Monate ausgelegten Vereinbarung übernimmt Electreon nach eigenen Angaben Installation, Betrieb und Wartung für rund 4,2 Millionen US-Dollar. Es wurde eine Option vereinbart, das Projekt um 24 Monate zu verlängern und auch weitere BRT-Linien mit dem System auszustatten. Im Rahmen des Projekts soll die induktive Ladelösung mit Blick auf das Energiemanagement der Busse, die Betriebszeit und auch den Return of Investment bewertet werden – schließlich ist durchaus denkbar, dass die Technik in dem Testzeitraum reibungslos läuft, eine flächendeckende Installation aber teurer als andere Ladelösungen für Elektrobusse wäre.

„Die dynamische kabellose Ladetechnologie von Electreon eignet sich perfekt für BRT-Routen wie Metronit, da sie die Reichweite erhöht, die Batteriegröße reduziert und die elektrische Belastung des Depots verringert“, sagt Electreon-CEO Oren Ezer. „Sie bewältigt die wichtigsten Herausforderungen der Umstellung auf Elektromobilität. Zusammen mit einem ähnlichen Projekt in Norwegen bietet sie eine umfassende Lösung für das BRT-Marktsegment, das sowohl im Inland als auch international an Dynamik gewinnt.“

sustainable-bus.com, linkedin.com

2 Kommentare

zu „Electreon baut induktive E-Bus-Lader in Haifa“
Roger Hobbs
06.11.2024 um 12:41
Da Sonne und Wind keine Rechnung schicken, brauchen wir auch nicht mehr effizient mit Energie umgehen!
Renato
07.11.2024 um 07:39
Solarzellen auf den Busdächern würden wohl ähnlich viel bringen, nur einiges günstiger und mit weniger grauer Energie.

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