Neta mit Geldproblemen?
Was in China ebenfalls als Indiz für die Probleme bei dem Hersteller gewertet wird: Obwohl er sonst in den sozialen Medien sehr aktiv war, hat Neta-CEO Zhang Yong seit dem 14. Oktober nichts mehr gepostet. Seine Accounts bei Weibo und TikTok wurden seit mehr als 20 Tagen nicht mehr aktualisiert.
Deutlich alarmierender als die Social-Media-Abstinenz des CEOs sind die Berichten über die gestoppte Produktion und auch die Tatsache, dass Neta für den Oktober noch keine Verkaufszahlen veröffentlicht hat – das war sonst immer am ersten Tag des Folgemonats der Fall. Das Portal Car News China zitiert aber Brancheninsider, wonach Neta im Oktober rund 4.500 Fahrzeuge ausgeliefert haben soll – 40 Prozent weniger als im September.
Und auch schon der bisherige Jahresverlauf war für Neta nicht gerade erfolgreich – die Marke bietet Batterie-Elektroautos und Fahrzeuge mit Range Extender (EREV) an. Zwischen Januar und September kam die Marke auf 53.853 Auslieferungen in China – das Jahresziel von 200.000 Fahrzeugen dürfte also wohl nicht einmal zur Hälfte erreicht werden. Beim neuesten Modell, dem Kombi Neta S Hunting, soll es bereits zuvor Lieferprobleme gegeben haben, betroffen war vor allem eine Austattungsvariante.
Dazu kommt, dass laut dem Nachrichtenportal „DoNews“ die Produktion in Netas Fabrik in Tongxiang (Provinz Zhejiang) für mehrere Wochen gestoppt worden sein soll. In dem Werk wird vor allem das E-SUV Neta L hergestellt. Wie Mitarbeiter angaben, soll es in diesem Jahr bereits Gehaltskürzungen gegeben haben und auch teilweise einen Zahlungsverzug. Zudem soll das Unternehmen auch bei Lieferanten Schulden haben.
Es scheint also mehr als nur ein Problem bei Neta zu geben. Und auch bei der Muttergesellschaft Hozon Auto summieren sich die Verluste, Hozon war drei Jahre in Folge in den roten Zahlen – 2022 und 2023 mit jeweils mehr als 900 Millionen Dollar. Ob Hozon also Geld in Neta nachschießen wird, ist derzeit ungewiss.
carnewschina.com, donews.com (auf Chinesisch)
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