Rio Tinto testet Batterietausch-Technologie für elektrische Muldenkipper
In dem zweijährigen Projekt sollen acht elektrische Bergbau-Muldenkipper sowie eine robotergestützte Batteriewechsel- und Ladestation zum Einsatz kommen. Ziel des Projekts ist es, dass die Muldenkipper ihre Batterien schnell gegen vollständig geladenen Akkus austauschen können, anstatt die Fahrzeuge für längere Zeit an einer stationären Ladestation aufladen zu müssen. Sprich: Die Betriebszeit der Muldenkipper würde dadurch steigen.
Die Technologie wird bereits bei Muldenkippern im chinesischen Bergbau eingesetzt, und die Zusammenarbeit mit SPIC soll Rio Tinto in die Lage versetzen, ein komplettes Ökosystem aus Batterie-betriebenen Muldenkippern und Ladegeräten in einem seiner Betriebe zu erproben.
Im Rahmen des auf zwei Jahre angelegten Projekts werden acht elektrische Muldenkipper mit jeweils 91 Tonnen Nutzlast und je 13 Batterien sowie eine robotergestützte Batteriewechsel- und Ladestation im Übertagebergbau von Oyu Tolgoi in der Mongolei eingesetzt. Im Vorfeld haben Experten von Rio Tinto und Oyu Tolgoi eng mit SPIC und dem Lkw-Hersteller Tonly zusammengearbeitet, um das Design der Geräte an die Sicherheitsanforderungen von Rio Tinto für Elektro- und Lastwagen anzupassen.
Jede Batterie hält voraussichtlich bis zu 8 Stunden und der Batteriewechsel dauert nur etwa 7 Minuten. Der erste elektrische Muldenkipper wird noch in diesem Jahr in Oyu Tolgoi eintreffen, und die übrigen sieben Fahrzeuge werden zusammen mit der Infrastruktur für den Batteriewechsel und das Aufladen bis Mitte 2025 in Betrieb sein.
Jonathon McCarthy, Chief Decarbonisation Officer von Rio Tinto, sagte: „Durch die Partnerschaft mit SPIC werden wir die neuesten in China verfügbaren Technologien und Innovationen testen und ihr Potenzial zur schnellen und kosteneffizienten Dekarbonisierung unserer Betriebe bewerten. Diese Demonstration wird es uns ermöglichen, Anwendungen für die Technologie des Batteriewechsels zu erforschen, die mehr Flexibilität und weniger Ausfallzeiten als die derzeitigen statischen Ladetechnologien bieten.“
Han Zhiwei, Vorsitzender der State Power Investment Group, sagte: „Durch unsere Zusammenarbeit mit Rio Tinto bringen wir führende grüne Transportinnovationen auf den internationalen Markt und zeigen die Stärke chinesischer Unternehmen auf dem Gebiet der grünen Technologieinnovation. Wir hoffen, dass unsere kohlenstoffarmen Technologien Rio Tinto dabei helfen werden, seine Dekarbonisierungsziele zu erreichen, und wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit zwischen beiden Parteien, um gemeinsam die Anwendung grüner Energie zu fördern.“
Für Rio Tinto, das durch die Übernahme von Arcadium auch gerade groß ins Lithium-Geschäft einsteigt, ist es vorerst nur ein kleiner Schritt zur Elektrifizierung seiner Flotte: Das Unternehmen betreibt weltweit rund 700 Muldenkipper, die meisten davon mit Diesel. Ist der Versuch erfolgreich, so könnte Rio Tinto, die Flotte weiter elektrifizieren. Unterdessen hat Konkurrent Fortescue die Branche vor kurzem mit der Bestellung von 475 E-Fahrzeugen bei Liebherr überrascht, darunter 360 E-Muldenkipper, die autonom betrieben werden sollen.
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