Schweizer Initiative für elektrische Baumaschinen gestartet

Eigentlich gibt es sie längst: Elektrische Bagger, Muldenkipper, Radlader und andere elektrische Baumaschinen. Allein: Sie kommen bislang nur auf wenigen Baustellen zum Einsatz. Ein Schweizer Forschungsprojekt will das nun ändern.

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Bild: Volvo CE

Angesiedelt ist das mit 435.000 Franken von Innosuisse unterstützte Vorhaben an der Hochschule Luzern (HSLU). Ziel ist es, die Elektrifizierung von Baustellen voranzutreiben und dadurch CO2-Emissionen, anderen Schadstoffausstoß sowie Lärm zu reduzieren. Entstehen soll dabei eine Plattform für den Austausch zwischen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren.

„Wir sehen ein großes Potenzial, diese Branche nachhaltiger zu gestalten“, sagt Projektleiterin Karina von dem Berge von der HSLU. Wie eine Vorstudie gezeigt habe, sei das Interesse bei Baufirmen und Städten groß. „Gerade die Städte als Auftraggeberinnen von großen Bauprojekten sind sehr daran interessiert, auch auf den Baustellen Emissionen einzusparen, um so ihrem Ziel der Klimaneutralität näherzukommen.“

In den kommenden zwei Jahren sollen drei Pilot-E-Baustellen in Luzern, Basel und Zürich zeigen, wie groß das Potenzial für CO2-Einsparungen und bei der Lärmminderung auf den Baustellen tatsächlich ist. Auf den Pilotbaustellen wollen die drei Städte ausprobieren, was aktuell in der Schweiz bereits umsetzbar ist. Dort gesammelte Daten sollen mit konventionellen Referenzbaustellen verglichen werden, auf denen dieselbetriebene Maschinen und Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Eine weitere Fragestellung des Projekts ist es, wie gut Ladeinfrastruktur auf Baustellen bereitgestellt werden kann und wie Arbeitsabläufe bedingt durch Ladezeiten neu organisiert werden müssen.

Ein zentrales Element des Forschungsprojekts ist zudem eine Online-Plattform. Diese soll als Drehscheibe für die verschiedenen Interessengruppen der Baubranche dienen. So sollen dort Baufirmen auch E-Maschinen und E-Fahrzeuge ausleihen können. „Damit erhalten auch kleinere und mittlere Baufirmen, die mit über 90 Prozent die Branchenmehrheit ausmachen, Zugang zu großen E-Fahrzeugen“, sagt Projektleiterin Karina von dem Berge. Auch soll die Online-Plattform einen Zugang zu partnerschaftlichen Finanzierungsmodellen bieten, die Baufirmen helfen, die Mehrkosten bei der Anschaffung von elektrischen Baumaschinen und Transportfahrzeugen zu decken.

hslu.ch

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