Vulcan produziert erstes Lithiumhydroxid in Deutschland

Das deutsch-australische Unternehmen Vulcan Energy hat in Frankfurt-Höchst erstmals Lithiumhydroxid hergestellt. Damit soll es das erste Lithiumhydroxid sein, das vom Rohstoff bis zum Endprodukt nachhaltig in Europa produziert wurde.

Bild: Vulcan Energy

Kurz zur Einordnung: Vulcan will Lithium aus geothermischer Sole gewinnen und so eine lokale Quelle für nachhaltiges Lithium in Europa schaffen. Die kombinierte Geothermie- und Lithium-Ressource von Vulcan ist die größte in Europa, wobei sich die Lizenzgebiete auf das Oberrheintal in Deutschland konzentrieren. Im Februar 2023 hatte Vulcan die Ergebnisse einer endgültigen Machbarkeitsstudie für die erste Phase seines Lithium-Projekts bekannt gegeben, wonach Vulcan zunächst 24.000 Tonnen Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) pro Jahr herstellen will. Dies entsteht in einem mehrstufigen Prozess aus Lithiumchlorid.

Dafür hat Vulcan in Deutschland zwei Testanlagen errichtet, um die Verfahren für die späteren, kommerziellen Anlagen zu verfeinern. So wurde im April das erste Lithiumchlorid in der sogenannten LEOP („Lithiumextraktions-Optimierungsanlage“) in Landau aus der Geothermie-Sole herausgefiltert. Dieses Vorprodukt wurde im November in der Zentralen Lithiumelektrolyse-Optimierungsanlage (CLEOP) im Industriepark Höchst nun zu Batterie-tauglischem Lithiumhydroxid weiterverarbeitet.

„Das Ergebnis: Eine vollständig integrierte Lieferkette vom Rohstoff bis zum finalen Produkt. Dies ist damit nicht nur ein bedeutender Meilenstein für die Unabhängigkeit Europas von kritischen Rohstoffen, sondern auch für den Übergang zu einer grünen Mobilität“, teilt Vulcan Energy mit. In der LEOP und CLEOP sollen vor allem Produktqualitätstests durchgeführt werden – sie sind im Maßstab 1:50 zu den späteren Anlagen ausgelegt. Die kommerzielle Zentrale Lithium-Anlage (CLP) wird ebenfalls im Industriepark Höchst realisiert werden.

Das in der CLEOP hergestellte Lithiumhydroxid soll jetzt den Abnahmepartner der ersten Projektphase für die eigene Produktvalidierung zur Verfügung gestellt werden. Dabei handelt es sich um Stellantis, Renault, LG und Umicore.

Vulcan gibt an, bei der Gewinnung und Verarbeitung von Lithium keine fossilen Brennstoffe zu verwenden. In der LEOP nutzt das Unternehmen nach eigenen Angaben erneuerbare Wärme für das Adsorptions-Verfahren (A-DLE). Für den in der CLEOP stattfindenden Elektrolyse-Prozess wird demnach grüner Strom eingesetzt. Auf diese Weise und die kurzen Lieferwege zur europäischen Auto- und Batterieindustrie will Vulcan nicht nur einen geringen CO2-Fußabruck erreichen, sondern auch „eine der kostengünstigsten Lieferketten für Lithium weltweit realisieren“.

„Das erste vollständig in Europa hergestellte nachhaltige Lithium aus unseren beiden Optimierungsanlagen ist ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen und von entscheidender Bedeutung für die Widerstandsfähigkeit der Batteriewertschöpfungskette in Deutschland und Europa“, sagt Vulcans Managing Director und CEO, Cris Moreno. „Wichtig ist, dass die Kombination von A-DLE und Geothermie ein sehr kostengünstiges, äußerst nachhaltiges Premiumprodukt ermöglicht und dazu beiträgt, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Batterie- und Elektrofahrzeugproduktion zu stärken.“

v-er.eu

1 Kommentar

zu „Vulcan produziert erstes Lithiumhydroxid in Deutschland“
Dixi K
11.11.2024 um 17:32
Gute Nachrichten, sehr schön!

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