Paris verdrängt Pkw-Verkehr aus der Stadtmitte

Paris hat im Stadtzentrum per Dekret eine verkehrsberuhigte Zone eingerichtet. Dort ist der Durchgangsverkehr mit Pkw seit wenigen Tagen verboten. Die Implementierung der Zone ist Bürgermeisterin Anne Hidalgos nächster Streich, um den Autoverkehr in der französischen Hauptstadt zurückzudrängen.

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Bild: unsplash/Connor Houtman

Die verkehrsberuhigte Zone entspricht etwa dem 1. bis zum 4. Arrondissement der Stadt und umspannt konkret 5,5 Quadratkilometer im unmittelbaren Zentrum Paris‘. In das Gebiet fallen Sehenswürdigkeiten wie der Louvre und die Tuilerien-Gärten. Seit 4. November dürfen in die verkehrsberuhigte Zone nur noch Rettungsfahrzeuge, Busse, Taxis, Personen mit eingeschränkter Mobilität und Autofahrer einfahren, die dort wohnen oder arbeiten. Zugang hat zudem der so genannte „Zielverkehr“, also Personen, die etwa vor Ort einen Arzt aufsuchen, einkaufen oder ein Kino besuchen.

Nicht länger erlaubt ist der Durchgangsverkehr. Das Rathaus veröffentlichte am 31. Oktober ein entsprechendes Dekret, das kurz darauf in Kraft getreten ist. Die Verantwortlichen rechnen in der definierten Zone mit einem Rückgang des Verkehrsaufkommens um bis zu 30 Prozent auf den am stärksten befahrenen Straßen sowie mit einer Verringerung des Lärms und einer Verbesserung der Luftqualität. Das Verbot wird dabei über ein System von Wohnsitz-Nachweisen und Online-Meldungen durchgesetzt – mit einer anfänglichen Schonfrist, um die Menschen an die neuen Regeln zu gewöhnen, so das Rathaus.

Wurde das Projekt schon im Mai 2021 angekündigt, dauerte es mehr als drei Jahre bis zur Realisierung. Grund waren Teils heikle Diskussionen mit der Pariser Polizeipräfektur, die für die Kontrollen zuständig ist. Die Zone fällt als Kompromiss nun auch kleiner aus als zunächst beabsichtigt. Als Zeichen der Einigung hat die Polizei das Ende Oktober veröffentlichte Dekret mitunterzeichnet.

spiegel.de, lemonde.fr

3 Kommentare

zu „Paris verdrängt Pkw-Verkehr aus der Stadtmitte“
Hans Constin
13.11.2024 um 07:57
Die Alternative zu normalen PKW sind kleine elektrische Leichtfahrzeuge (LEV) aller Art um die individuelle Mobilität weiterhin zu ermöglichen. LEVs brauchen so wenig Energie, dass man die Akkus der Fahrzeuge noch von Hand tauschen kann. Wichtig ist hierbei, dass alle Fahrzeuge mit nachhaltigen, reparierbaren Standardakkus fahren. Die Akkus werden an einer Infrastruktur von Akkuwechselstationen von Hand getauscht. Ein entsprechendes System bieten wir mit den xPack-48V-Standardakkus, den ELLA-Leichtfahrzeugen und den Combistationen zu Akkuwechseln an
Dennis
13.11.2024 um 10:20
Das ist ein guter Kompromiss die Innenstadt vom Autoverkehr und den dadurch verursachten Emissionen und Immissionen zu befreien und zeitgleich den Zugang für viele Menschen aufrechtzuerhalten. Ich würde mir solch eine Umsetzung auch für unsere Innenstädte wünschen.
Frank
13.11.2024 um 15:06
Wenn der Einzelhandel mit nur Laufkundschaft klar kommt, ist die Lösung fair. Die Frage ist, ob es auch kontrolliert wird. Aber vielleicht sind die Pariser Bürger disziplinierter als die hier in Berlin. Bußgeldbescheide, sofern überhaupt zu gestellt, werden kaum vollstreckt.

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