CATL würde gern Batteriefabrik in den USA bauen
Robin Zeng, Gründer und Vorsitzender von CATL, zeigt sich gegenüber einem Werk in den USA sehr aufgeschlossen. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters sagte er: „Ursprünglich, als wir in den USA investieren wollten, sagte die US-Regierung nein“. Er werde den Bau eines US-Werks in Erwägung ziehen, wenn der designierte US-Präsident Donald Trump die Tür für chinesische Investitionen in die Lieferkette für Elektrofahrzeuge öffnet: „Ich bin da sehr aufgeschlossen.“
Aufgrund von protektionistischen Maßnahmen sowohl der ersten Trump-Regierung als auch der aktuellen Biden-Regierung sind chinesische Elektroauto- und Batteriehersteller seit langem vom US-Markt ausgeschlossen. Die Maßnahmen haben die USA sowohl aus Wettbewerbsgründen (hohe Subventionen in China) als auch aus Gründen der nationalen Sicherheit beschlossen. Zuletzt wollte die Biden-Regierung sogar vernetzte Autos aus China verbieten. Zudem gilt neuerdings ein Zollsatz von 100 Prozent auf chinesische Elektroautos, was eine erhebliche Hürde darstellt.
Auch der künftige US-Präsident Donald Trump will chinesische Autoimporte verhindern, hat aber gesagt, er sei offen für chinesische Autohersteller, die in den Vereinigten Staaten Fahrzeuge bauen. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters sagte Trump im August: „Wir werden Anreize geben, und wenn China und andere Länder hierher kommen und die Autos verkaufen wollen, werden sie hier Fabriken bauen und unsere Arbeiter einstellen.“
Aus diesem Zitat schöpft auch CATL-Boss Robin Zeng Hoffnung: „Ich hoffe, dass sie in Zukunft offen für Investitionen sind“, sagte er. CATL hat seine Präsenz auf dem US-Markt bislang auf Lizenzverträge für die Batterieproduktion beschränkt. So baut Ford aktuell eine Batteriefabrik in Michigan, um kostengünstige Lithium-Phosphat-Batterien im Rahmen eines Lizenzabkommens mit CATL für den Mustang Mach-E und den F-150 Lightning Pickup herzustellen. Und auch Tesla hat eine ähnliche Vereinbarung zur Lizenzierung der CATL-Technologie für eine Batterieproduktion in Nevada getroffen, die 2025 in Betrieb gehen könnte.
Laut Zeng soll das Tesla-Lizenzabkommen es CEO Elon Musk ermöglichen, seine Kapitalinvestitionen auf künstliche Intelligenz und autonome Fahrzeuge zu konzentrieren. CATL ist bereits ein wichtiger Lieferant von Tesla für die Fabrik des Elektrofahrzeugherstellers in Shanghai, die größte und profitabelste Fabrik von Tesla, in der bis zu eine Million Elektroautos pro Jahr produziert werden können.
Gemäß dem Reuters-Bericht haben sich CATL-Boss Robin Zeng und Tesla-Boss Elon Musk bei dessen Besuch in Peking im April kennengelernt und sich mehrfach unterhalten. Die Bekanntschaft könnte Zeng bei seinen US-Plänen helfen – schließlich ist Elon Musk ein wichtiger Einflüsterer von Donald Trump und soll dessen neues Beratungsgremium „Department of Government Efficiency“ leiten.
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