BYD will seine Elektroautos nach Südkorea bringen

Auch wenn Südkorea viel näher an China liegt als Europa, so hat der in Europa längst aktive chinesische Autohersteller BYD um das Land dennoch bislang einen Bogen gemacht. Das soll sich nun ändern.

byd dolphin spanien spain 2024 02 min
Bild: BYD

So hat BYD nun eine koreanische Website eingerichtet, auf der es heißt „Coming Soon“ – und Interessenten können sich dort bereits für einen koreanischen Newsletter von BYD registrieren. Wann genau der Launch in Südkorea erfolgen wird, ist bislang noch unklar – aber BYD meint es definitiv ernst mit dem Start in dem Fast-Nachbarland. „Wir haben eine eingehende Prüfung mit unseren erfahrenen Führungskräften und Partnerfirmen durchgeführt, damit wir den sensiblen Wünschen der koreanischen Kunden gerecht werden können“, sagte Cho In-chul, Leiter der Pkw-Sparte von BYD Korea. „BYD Korea wird in Kürze Details zum Zeitplan für die Markteinführung unserer Personenkraftwagen bekannt geben.“

Der Automobilhersteller hat nicht bekannt gegeben, welche Modelle hier zum Verkauf angeboten werden, aber es dürfte laut „Korea Times“ um die Mittelklasse-Limousine Seal und den Kompakt-Stromer Dolphin handeln. BYD Korea hat die Registrierung der Marken für die Modelle bereits abgeschlossen. Der Preis für den Dolphin beginnt in China bei umgerechnet weniger als 13.500 Euro.

BYDs Entscheidung, in Asien zu expandieren, dürfte auch mit dem hohen Strafzoll von 100 Prozent in den USA auf Elektroautos zusammenhängen. Und auch das Europageschäft von BYD bleibt seit langem hinter den Erwartungen des Unternehmens zurück und wird nun durch den von 10 auf 27 Prozent gestiegenen Zollsatz erschwert.

Der Start des Pkw-Geschäfts in Südkorea dürfte laut „Korea Times“ für BYD aber nicht gerade einfach werden: Die Marke ist erwartungsgemäß in dem Land noch relativ unbekannt, abgesehen davon, dass es dort schon Busse, Gabelstapler und Lkw von BYD gibt. BYD könnte grundsätzlich mit seinen niedrigen Preisen punkten. Allerdings sagt ein Insider aus der Autoindustrie: „Lokale Kunden neigen dazu, Fahrzeuge von vertrauenswürdigen Marken zu kaufen, und legen nicht nur Wert auf den Preis. Der einzige und größte Vorteil von BYD ist aber der Preis. Der chinesische Autohersteller muss seinen Markenwert und seinen Bekanntheitsgrad hier verbessern, um im hiesigen Pkw-Geschäft Erfolg zu haben.“

Außerdem hat das Image von Elektroautos mit chinesischen Batterien laut „Korea Tims“ dadurch gelitten, dass es in Südkorea eine Reihe von Bränden von Fahrzeugen mit chinesischen Batterien gab. Seitdem bevorzugen Koreaner E-Autos mit einheimischen Batterien wie von LG Energy Solution und SK On. Auch die E-Autos der beiden großen koreanischen Marken Hyundai und Kia sind größtenteils mit den Batterien dieser beiden Hersteller bestückt.

koreatimes.co.kr

0 Kommentare

zu „BYD will seine Elektroautos nach Südkorea bringen“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert