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Keiner will Ford Explorer oder Capri – Kölner Werk geht in Kurzarbeit

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Willkommen zum „eMobility Update“ Unser Blick richtet sich nach Köln: Dort hat Ford sein Werk in den vergangenen Jahr mit viel Geld in eine Produktionsstätte für Elektroautos verwandelt. Doch wegen Absatzproblemen hat Ford das Kölner Werk nun in die Kurzarbeit geschickt. Die kommunizierten Gründe lassen aber Zweifel aufkommen.

Ford gibt als Grund für die Kurzarbeit im Kölner E-Auto-Werk die niedrige Nachfrage nach Elektroautos an. Vor Ort werden zwei elektrische Modelle für den europäischen Markt gebaut: Seit Juni läuft dort das vollelektrische SUV namens Explorer vom Band und seit September das Crossover-Modell mit dem Retro-Namen Capri. Doch der Verkauf der beiden Modelle, von denen das Schicksal des Kölner Werks abhängt, läuft nur schleppend. „Die deutlich niedriger als erwartete Nachfrage nach Elektrofahrzeugen speziell in Deutschland erfordert eine temporäre Anpassung der Produktionsvolumina im Kölner Electric Vehicle Center“, erklärte Ford in einer eigenen Mitteilung. Betroffen von der Kurzarbeit sind 2.000 der insgesamt 13.000 Mitarbeitenden des Kölner Standorts. „Wir produzieren mehr, als wir verkaufen können“, heißt es in einem internen Schreiben, aus dem der „Kölner Stadt-Anzeiger“ zitiert. Dass es Einschnitte geben könnte, kommt aber nicht aus heiterem Himmel. Schon beim Produktionsstart des Capri im September sprach der Betriebsratschef von „schwierigen Zeiten der Branche“ – allerdings seinerzeit noch mit einem hoffnungsvollen Tenor, dass sich das bald ändern könnte. Die Kurzarbeit in der Fahrzeugproduktion soll kommenden Montag beginnen. Bis zu den Weihnachtsferien sollen dann nur noch jede zweite Woche Autos im Kölner Werk gebaut werden. In der jeweils anderen Woche stehen die Bänder still. Und fürs kommende Jahr soll die Produktion angeblich von 630 auf 480 Fahrzeuge pro Tag reduziert werden. So sollen Angebot und Nachfrage ausgeglichen werden. Fraglich ist jedoch, ob Ford mit der Begründung, die Probleme würden durch die generell schwache Nachfrage nach Elektroautos verursacht, es sich nicht zu einfach macht.

17 Kommentare

zu „Keiner will Ford Explorer oder Capri – Kölner Werk geht in Kurzarbeit“
Sturmreiter
15.11.2024 um 17:54
Wieso bauen die Hersteller in Deutschland ständig Modelle am Markt vorbei? Statt den 20.SUV oder aufgepumptem Retro-Capri werden Autos gebraucht wie Multivan, Sharan, Passat, Golf und Polo. Und? Genau die gibt es fast nicht - kein Wunder, dass der Absatz nicht anspringt. Der I.D.7 wird jetzt als Tourer gebaut, also endlich mal ein brauchbares Alltags-Fahrzeug - und was passiert? VW kommt mit der Produktion kaum hinterher.
sebastian
17.11.2024 um 15:17
Sie blenden offenbar gewollt die Realität aus. Nehmen wir VW. VW baut exakt die Modelle der meistverkauftesten Verbrennertypen als E-Autos. Trotzdem ist der Absatz schleppend. Also wird es nicht an den Modellarten liegen. VW Golf > ID3 VW T Roc > ID4 VW Passat > ID7Und welche unglaublichen Absatzzahlen sollen denn Alpha und Renaut mit den genannten Modellen erziehen, wenn diese es angeblich so viel besser machen?
Thomas
16.11.2024 um 03:31
Naja, die Hersteller wollen sich ihr margenstarkes Geschäft (=Verbrenner) nicht margenschwache Produkte (BEVs) kaputtmachen lassen. Deshalb bringen die nur Nischenfahrzeuge oder margenstarke Fahrzeuge raus.
Manfred Giesen
15.11.2024 um 23:48
Wenn ich schon den den neuen "Capri" sehe ! Eine Schande diesem Auto den Namen zu verleihen. Dieser Capri hat nichts aber auch garnichts mit dem Ur Capri zu tun ! Man hätte so ein schönes Auto bauen können,aber daß hier ist einfach nur eine Beleidigung einer Legende !
Markus
16.11.2024 um 12:14
Mei, da hat Ford ja schon mit dem Mustang bewiesen das ihnen sowas egal ist. Man hätte aus der damaligen Reaktion aber auch lernen können. Aber warum sollte man. Ich frage mich aber wirklich wer die Zielgruppe für die Autos sein soll, also einen gefälligeren ID.4 für einige tausend Euro mehr wenn ich nach mobile gehe. Als Premiumhersteller hat man Ford ja nicht wirklich auf dem Zettel um die höheren Preise zu rechtfertigen. Ist halt blöd wenn man die Plattform von anderen nutzt und dann noch den Preis höher ansetzt.
Peter Over
16.11.2024 um 09:48
Wenn ich grundsätzlich Autos baue, die zu teuer sind muss man sich nicht wundern. Warum wurde der Fiesta nicht als EAuto entwickelt und gebaut, ein Auto was sich jeder leisten kann?
Nils Pörner
16.11.2024 um 10:39
In den Autohäusern habe ich noch keinen Capri gesehen. Wieso glaubt man das man ein Auto immer nur blind bestellt ohne es richtig gesehen zu haben.
Gong
16.11.2024 um 10:42
Ein Ford Kunde, da sehr viele Käufer sich mit einer Automarke identifizieren, möchte kein Fzg. auf Basis einer VW Plattform. Zudem braucht zum Glück nicht jeder Autofahrer einen SUV etc. Ford Europe wird durch zu starken Einfluss durch die USA Seite langsam aber sicher dem Untergang näher gebracht. Warum nicht einen modernen Fiesta oder Focus elektrifizieren. Tut mir leid aber als teuer Ford Kunde seit über 30 Jahren, sehe ich zum ersten Mal nur den Weg aus Fahrzeuge aus China, Japan oder Korea auszuweichen. Insbesondere gegenüber China hat das Management vieler deutscher Hersteller Hersteller versagt. Jahrzehnte lang den chinesischen Markt mit alter Technik überschwemmt und Innovationen verschlafen, insbesondere VW...
Frank
16.11.2024 um 13:04
Ich habe mir den Capri als Dienstwagen bestellt. Ich finde das Auto richtig schön. Das Gelaber über den Namen geht mir inzwischen auf den Zwirn. Ich kann jedoch verstehen, dass der normale Autokäufer bei Preisen so um 50000€ Schnappatmung bekommt. Vor allem, da die staatliche Förderung schnell Geschichte war. E-Autos haben es nun schwer, aber sie gehören eben zur Energiewende dazu. Ich würde den Sprit jedes Jahr um 10 Cent erhöhen und damit das E-Auto bezuschussen. Dann würden wir uns auch alle eine Capri leisten können, die Jungs im Kölner Werk hätten wieder Arbeit und die Umwelt wird geschont.
Bernd
17.11.2024 um 10:53
Oh Gott, wie kann man so einen schlechten Geschmack haben. Tolles Argument, gute Technik extra teuerer machen und die Müll E Technik damit finanzieren! Sozialismus pur. Gute das bald ein anderer Wund weht und Grün verschwindet
Manu
16.11.2024 um 16:14
Fahre derzeit den Mach E. Cooles Auto. Aber jetzt gibt es viele Autos welche keine SUV sind und somit würde ich mir kein SUV mehr kaufen. Die Nachteile bei SUV und E-Antrieb sind noch zu gross. Zumal das Plastische Aussehen eher Amerikanisch ist.
Sven Christian Sambrook
17.11.2024 um 01:32
Ich habe geglaubt und gehofft, der neue Capri würde gut ankommen. Viele Neuauflagen anderer Hersteller sind recht erfolgreich. Und auch Restomods Retromods und Elektromods sind beliebt. Aber natürlich sind es keine Volumenmodelle und werden nicht von den Fahrzeugherstellern selbst gebaut oder umgebaut. Der Manta gefällt mir zum Beispiel gut oder der BMW 2002 ti(i), Alpine, R5..
Stefan
17.11.2024 um 09:58
Das hat nichts mit der generell schlechten Nachfrage nach E Autos zu tun.Das sind einfach schlecht designte Autos in der falschen Größe und dann auch noch zu teuer... Aber Hauptsache Focus und Fiesta eingestampft,sehr clever!! Wie man E Autos über Emotionen verkauft bekommt können die sich dann bei Renault/Alfa Romeo anschauen (R5,R4 und Alfa Junior Veloce),schade das die nicht noch mit kleinen starken Verbrenner angeboten werden. Viel Glück Ford,das werdet Ihr brauchen...
Jörn Warnemünde
18.11.2024 um 16:15
Die Preisgestaltung ist einfach schlecht. Einen VW bekommt man mit derselben Platform günstiger. Der Capri ist wie der Mustang Mach E ein Designfehler, nicht nur der Name. Der Explorer fährt sich toll, aber für den normalen Durchschnittslohn nicht bezahlbar.
Manfred Kratzl
22.11.2024 um 14:31
Ich habe Anfang September einen Elektro Explorer bestellt. Bis heute kann der Händler mir nicht mal einen Liefertermin nennen. Und jetzt Kurzarbeit wegen mangelnder Nachfrage? Da stimmt doch was nicht.
Josef
25.11.2024 um 18:07
Ich habe im Juli 2024 einen Ford Explorer als Firmenwagen bestellt und hatte eine Mitteilung zur Lieferung für die KW 5 in 2025. Nun hat man Kurzarbeit in Köln eingeführt und den Liefertermin um 17 Wochen nach hinten verschoben, auf die KW 22. Ich muss da meinem "Vorschreiber" recht geben. Irgendwas stimmt da nicht, wenn Ford behauptet sie produzieren mehr Autos als sie verkaufen können. Logisch wäre doch eher eine kürzere Lieferfrist.
Oliver
28.11.2024 um 21:41
Interessant, habe meinen Explorer RDW Premium, 286 PS, Wärmemumpe am 05.09.2024 als Firmenwagen regulär beim Ford Höndler bestellt. Gestern (27.11) wurde er endlich zugelassen und ich hole ihn Montag ab.

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