Albert Heijn weitet E-Belieferung in Amsterdam aus
Im Zentrum von Amsterdam beliefert Albert Heijn bereits rein elektrisch – und zwar seit etwas über einem Jahr. Jetzt umfasst das Gebiet, in dem die Filialen mit Elektro-Lkw versorgt werden, die Umweltzone, also die Geschäfte innerhalb des Amsterdamer Innenstadtrings. Auf den Großraum Amsterdam soll die emissionsfreie Zustellung laut „NL Times“ bis 2027 ausgedehnt werden.
Die aktuelle Erweiterung vom Stadtzentrum auf den Innenstadtring sei laut dem Unternehmen unter anderem der Verdoppelung der Ladestationen für Lieferfahrzeuge im Home Shop Center (HSC) Amsterdam und der Ausweitung der Anzahl von Elektro-Lkw auf nun 50 Exemplare, die vom Distributionszentrum Zaandam aus fahren, zu verdanken. Damit wird nun eine Fläche mit E-Lkw bedient, die acht Mal so groß ist wie die bisherige „emissionsfreie Zone“ oder kurz ZE. Neben den 82 Filialen innerhalb des Innenstadtrings werden auch die Bestellungen von Kunden mit E-Lieferfahrzeugen ausgeliefert. Das sind inzwischen 10.000 Kundenbestellungen pro Woche, wie Albert Heijn angibt.
Neben den Bemühungen in Amsterdam treibt das Unternehmen auch das Vorhaben voran, alle Kunden und Geschäfte in den 29 ZE-Zonen bis Ende 2025 emissionsfrei zu beliefern. Ab November 2024 wird Albert Heijn die emissionsfreie Lieferung in die ZE-Zonen in den Städten Dordrecht, Zwolle und Deventer ausweiten. Amersfoort, Assen, Enschede, Nijmegen, Maastricht, Tilburg und Eindhoven folgen Anfang 2025. In den ZE-Zonen in Den Haag, Rotterdam, Utrecht, Gouda, Leiden und Delft sind bereits heute nur noch E-Fahrzeuge im Einsatz.
„Wir füllen jeden Tag sieben Millionen Teller, eine große Verantwortung. Um dies so nachhaltig wie möglich zu gestalten, investieren wir stark in elektrische Transportmittel, um unsere Produkte zu Geschäften und Kunden zu transportieren“, sagt Rob Heesen, Direktor für Geschäftsentwicklung und Partnerschaften bei Albert Heijn. „Der Schritt, den wir heute in Amsterdam für einen nachhaltigen Transport und die Reduzierung der CO2e-Emissionen unternehmen, wirkt sich positiv auf die Hauptstadt aus.“
Allerdings hat sich die politische Lage in den Niederlanden seit den jüngsten Wahlen geändert. Die neue Regierung will die Ausweitung der ZE-Zonen teilweise stoppen oder zumindest verzögern – die Pläne, Diesel-Nutzfahrzeuge ab 2025 in bestimmten Stadtgebieten zu verbieten, wurden vorerst ausgesetzt. Das hat laut niederländischen Medien zu Bedenken bei Unternehmen geführt, die bereits stark in Umweltschutzprojekte investiert haben. Einzelne Städte halten zwar an den bisherigen Vorhaben fest, es fehlen aber nationale Vorschriften, etwa bei der Beschilderung der emissionsfreien Zonen.
Albert Heijn betont, die eigenen Pläne unabhängig von der politischen Lage weiter voranzutreiben – trotz der Hürden bei den Vorschriften. „Es ist eine Herausforderung, dass es keine einheitliche Regelung für Umweltzonen gibt“, sagte Heesen gegenüber der „NL Times“. „Das hilft nicht dabei, die Ziele zu erreichen, die wir und die Gesellschaft anstreben. Diese Debatte verzögert nur den Fortschritt, und davon profitiert niemand. Glücklicherweise setzt Europa klare Grenzen, also wird es trotzdem passieren.“
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