Gotion High-Tech steigt bei Ebusco ein
Wie Ebusco mitteilt, wurde am Wochenende eine entsprechende Investitionsvereinbarung unterzeichnet – und zwar konkret zwischen Ebusco, Gotion, der Gotion GmbH, einer deutschen Tochtergesellschaft von Gotion, und der Peter Bijvelds Holding, also die Gesellschaft von Gründer und Ex-CEO Peter Bijvelds. In dem Vertrag hat sich Gotion verpflichtet, im Rahmen einer Aktienemission von „Rump-Aktien“ (d.h. Aktien, die nicht ausgeübten Rechten zugrunde liegen) fünf Millionen Euro zu investieren – was 9,3 Prozent der Ebusco-Anteile entspricht.
In der Vereinbarung haben die beiden Partner auch geregelt, dass es 2025 zu einer separaten Aktienemission für Gotion kommen könnte, falls die nun angestrebte Aktienausgabe überzeichnet ist – und für Gotion nicht genügend Stammaktien zur Verfügung stehen würden. In diesem Fall müsste im ersten Quartal 2025 eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen werden, um die separate Aktienemission zu genehmigen.
Der Deal ist für den angeschlagenen E-Bus-Hersteller sehr wichtig, zeigt aber auch, wie angespannt die Lage ist: Denn laut der Mitteilung wird Ebusco die Erlöse aus der Gotion-Beteiligung verwenden, um „eine ausstehende Verbindlichkeit gegenüber Gotion zu begleichen“. Gotion stellt mit der Investition also sicher, dass die Batterie-Bestellung bezahlt werden kann – und will so nicht nur das eigene Geschäft, sondern auch den Kunden Ebusco unterstützen. Und: Ebusco verpflichtet sich, (unter Bedingungen) keine weiteren Aktien an andere Parteien als Gotion auszugeben.
Gotion erhält mit der vereinbarten Millionen-Investition zudem das Recht, je ein Mitglied in den Aufsichtsrat und den Vorstand zu entsenden. Das Aufsichtsrat-Mitglied soll zudem den Vorsitz des Nominierungsausschusses übernehmen – vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre des Unternehmens, die auf der außerordentlichen Hauptversammlung 2025 eingeholt werden soll.
Ebsuco musste alleine im ersten Halbjahr einen Verlust von über 60 Millionen Euro verzeichnen. Zwar hat das Unternehmen über 1.600 E-Busse in den Bestellbüchern, konnte aber in den ersten zwei Quartalen nur 98 Fahrzeuge ausliefern. Die Lieferverzögerungen haben bereits dazu geführt, dass Ebusco Aufträge verloren hat. Im September wurde dann das CEO-Duo bestehend aus Gründer Bijvelds und Michiel Peters abgesetzt und durch den Deutschen Christian Schreyer als alleinigen CEO ersetzt. Bijvelds und Peters war der wirtschaftliche Turnaround nicht gelungen. In dem Prozess, in dem der Sanierungsplan erarbeitet wurde, sei deutlich geworden, „dass das Unternehmen neben verschiedenen operativen Änderungen einen einzigen CEO mit einer allgemeinen Managementerfahrung im öffentlichen Verkehrssektor benötigt“, teilte das Unternehmen Anfang September mit.
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