Hyzon entsendet sein künftiges H2-Müllauto zu Praxistests bei Kunden

Hyzon hat in Kalifornien sein kommendes H2-Müllfahrzeug bei der Abfallmanagementfirma Mt. Diablo Resource Recovery in die Kundenerprobung geschickt. Das Unternehmen zielt mit dem Fahrzeug auf den US-Markt, denn aus Europa und Australien hat sich Hyzon jüngst zurückgezogen.

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Bild: Hyzon

Hyzon gibt an, sein in Zusammenarbeit mit New Way Trucks entwickeltes Brennstoffzellen-Müllauto einem weiteren Praxistest unterzogen zu haben. Bei Mt. Diablo Resource Recovery (MDRR) ging das Fahrzeug in verschiedenen Teilen Kaliforniens in die Erprobung – unter anderem in Concord, Pittsburg, Oakley, Rio Vista und in Teilen von Contra Costa. Dabei soll der Antrieb „eine konstante Leistung über eine erwartete Reichweite von mindestens 125 Meilen gezeigt haben, einschließlich mindestens 1.300 Hebevorgänge und Fahrten zur Umschlagsstation, bei einer bis zu 300 % höheren Kraftstoffeffizienz im Vergleich zu herkömmlichen Dieselfahrzeugen“.

Laut Hyzon-CEO Parker Meeks handelte es sich mit Blick auf den H2-Müllwagen bereits um die zehnte Kundenerprobung seit Juli 2024. „Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit Mt. Diablo Resource Recovery Pionierarbeit beim Einsatz der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie in der schweren Abfallentsorgung zu leisten“, so Meeks. „Dieser erfolgreiche Versuch zeigt das Potenzial von Wasserstoff für eine sinnvolle Dekarbonisierung ohne Leistungseinbußen in schwierigen Sektoren wie Abfall und Recycling. Wir freuen uns, in Zusammenarbeit mit unseren Kunden wasserstoffbetriebene Lösungen voranzutreiben, die sowohl ökologische als auch betriebliche Vorteile bieten.“

Hyzon entwickelt das Wasserstoff-Müllauto zusammen mit New Way Trucks, einem Spezialisten für Abfallsammel-Aufbauten. Die Erprobung erfolgt für Einheiten mit 120-kW-Brennstoffzellensystemen an Bord, parallel treibt Hyzon aber auch ein Versuchsprogramm für Fahrzeuge mit 200 kW voran. Das Unternehmen gibt an, auf Kurs zu sein, „um zwischen Juli 2024 und Februar 2025 Kundenversuche mit mehr als 30 großen Flotten für beide Plattformen abzuschließen“.

Wir erinnern uns: Hyzon hatte im Oktober eigenen Angaben zufolge mit der Produktion seines neuen Brennstoffzellensystems begonnen, das aus einem einzigen Stack eine Leistung von 200 kW ziehen kann. Die Lösung ermöglicht laut Hyzon im Vergleich zu seinem 120-kW-System 20 Prozent mehr Reichweite pro Kilogramm Wasserstoff und führe so zu einer deutlichen Verbesserung der Gesamtbetriebskosten von H2-Lkw. Da für die Leistung von 200 kW statt zwei nur noch ein Stack benötigt wird, sollen zudem das Volumen und Gewicht um rund 30 Prozent und die Kosten um 25 Prozent sinken.

Hyzon bezeichnet sich selbst als Spezialisten für Brennstoffzellentechnologie in schweren Nutzfahrzeugen und in Müllsammelfahrzeugen in ganz Nordamerika. Seine Aktivitäten in den Niederlanden und Australien hatte der US-Entwickler im Sommer eingestellt, um sich voll auf den nordamerikanischen Markt zu konzentrieren. Der Rückzug soll aber nur vorübergehend sein – für die Zukunft will sich das Unternehmen alle Optionen offen halten.

hyzonfuelcell.com

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