Anbieter-Trio bekennt sich zu Kandidatur für E-Lkw-Ladenetz

Eine Bietergemeinschaft aus drei Unternehmen will E-Lkw-Ladestationen für das initiale Netz in Deutschland bauen. R:loaded, eLoaded und STRABAG geben an, bei der Ausschreibung der Autobahn GmbH mitzumachen. Vor einigen Tagen hatte bereits LichtBlick eMobility seine Kandidatur publik gemacht.

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Die drei Anbieter verkünden, gemeinsam ins Rennen um den Aufbau eines flächendeckenden Schnellladenetzes für E-Lkw zu gehen. Punkten wollen sie mit „praxiserprobter Megawatt-Technologie, die bereits im Einsatz ist“. Die drei Unternehmen treten konkret als Bietergemeinschaft namens „STRA-loaded“ an und nenne als Ziel, den Zuschlag für eines der Lose zu erhalten – „und damit einen wesentlichen Teil des neuen Ladenetzes zu realisieren“. Vergangene Woche hatte sich bereits LichtBlick eMobility zu einer Bewerbung bekannt.

Bei der Mitte September veröffentlichten Ausschreibung ist die Planung, Errichtung und der Betrieb von öffentlichen Ladehubs für E-Lkw und -Busse auf unbewirtschafteten Rastanlagen der Hauptgegenstand. Die rund 130 Standorte wurden dazu in fünf Lose mit jeweils rund 25 Standorten aufgeteilt. Dort sollen Nutzfahrzeug-taugliche CCS-Ladepunkte mit mindestens 400 kW und MCS-Ladepunkte mit 1.000 kW Nennladeleistung errichtet werden. Die Flächen der fünf Lose überschneiden sich, damit kein lokales Monopol entsteht. Ursprünglich waren Anträge bis zum 18. Oktober möglich, später wurde die Einreichungsfrist aber ohne weitere Information bis zum 8. November verlängert.

Die Bietergemeinschaft aus R:loaded, eLoaded und STRABAG rechnet sich gute Chancen aus, denn eLoaded habe die Megawattlade-Technologie bereits im Ladepark in Zusmarshausen installiert, so die Partner. „Seit über einem Jahr laden dort Lkw und Busse mit bis zu ein Megawatt Ladeleistung – ein klarer Vorteil im Rennen um die Ausschreibung.“ Zudem bringe R:loaded als Charge Point Operator wertvolle Erfahrung mit der Planung und dem Betrieb von Schnellladestationen in die Gemeinschaft ein. Die STRABAG AG ist ergänzend ein österreichischer Bauspezialist mit bereits mehr als 500 in Deutschland installierten Ladepunkten.

„Wir setzen schon heute auf bewährte Megawatt-Technologie, während andere noch in der Entwicklung stecken. Unsere Lösung funktioniert bereits unter realen Bedingungen, was uns einen großen Vorsprung verschafft“, untermauert Oliver Nee, CEO von R:loaded. Felix Renner von STRABAG ergänzt: „Unsere Erfahrung im Bau von Ladeinfrastruktur und die erfolgreiche Zusammenarbeit mit eLoaded und R:loaded machen uns zum idealen Partner für dieses Projekt.“ Bis zu einem potenziellen Zuschlag muss sich das Trio aber noch gedulden. Dieser wird für die zweite Jahreshälfte 2025 erwartet.

Zur Einordnung: Das Verkehrsministerium hat für das initiale E-Lkw-Ladenetz im ersten Schritt rund 350 Standorte vorgesehen. Davon sollen 130 an unbewirtschafteten und 220 an bewirtschafteten Rastplätzen entstehen. Dass zunächst nur die unbewirtschafteten Standorte ausgeschrieben werden, hat einen einfachen Grund: Die laufende Klage von Fastned gegen die Autobahn GmbH sorgt dafür, dass es derzeit keine Rechtssicherheit für den Ladeinfrastruktur-Aufbau an den Rastanlagen gibt. Bis zu einem Urteil ist der HPC-Ausbau – für Pkw und Lkw – dort quasi ausgebremst.

Quelle: Info per E-Mail

2 Kommentare

zu „Anbieter-Trio bekennt sich zu Kandidatur für E-Lkw-Ladenetz“
Peet
19.11.2024 um 13:50
„Beim Ladepark in Zusmarshausen laden Busse und LKW seit einem Jahr mit MCS“ Welche Marken sind das denn?
Rainer Bender
19.11.2024 um 14:52
Ich hoffe daß das Monopol von Tank und Rast endlich aufgelöst wird und es freie Marktwirtschaft auch an den Autobahnen gibt.

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