VWs Nordamerika-Chef Pablo Di Si geht – Kjell Gruner kommt

Volkswagens Nordamerika-CEO Pablo Di Si verlässt das Unternehmen. Als Interims-Chef übernimmt nun kurzfristig Gerrit Spengler, ehe der Posten Mitte Dezember regulär an Kjell Gruner geht, der lange bei Porsche wirkte, zuletzt aber beim US-Startup Rivian beschäftigt war.

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Bild: Volkswagen

In einer offiziellen Mitteilung verkündet Volkswagen, dass Kjell Gruner mit Wirkung zum 12. Dezember 2024 auf Pablo Di Si als Präsident und CEO der Volkswagen Group of America und CEO der Marke Volkswagen Nordamerika folgt. Zu den Gründen äußert sich der Hersteller nicht. Das Unternehmen erwähnt aber, dass Pablo Di Si „auf eigenen Wunsch von seinem Amt zurückgetreten ist“. Bis zum Antritt von Gruner wird nun Gerrit Spengler, CHRO der Volkswagen Group of America, für wenige Wochen die Funktion des Interims-CEO übernehmen.

Über das Aus des Spitzenmanagers war in den letzten Wochen bereits spekuliert worden. So berichtete unter anderem das „Manager Magazin“ vor rund einem Monat unter Berufung auf Insider, dass Pablo Di Si angezählt sei und seinen Job verlieren könnte. Hintergrund sollen vor allem die mageren Absatzzahlen des VW ID.4 in Nordamerika sein. Eigentlich sollten 100.000 Einheiten des Elektromodells jährlich in den USA gebaut und abgesetzt werden – dafür hatte VW extra die Fabrik in Chattanooga ausgebaut. Doch in den ersten drei Quartalen dieses Jahre verkaufte VW nur 16.400 Stück. Und wiederholt gab es Rückrufe wegen technischer Mängel.

Auch die aktuellen Geschäftszahlen sind dem Wirtschaftsblatt zufolge in Nordamerika dramatisch: Die Region soll in der Planung für das VW-Ergebnisprogramm bis 2025 um 1,3 Milliarden Euro hinter den Erwartungen liegen. Landeschef Pablo Di Si habe offenbar viel zu positiv geplant, könne jetzt nicht liefern und müsse deswegen wohl bald seinen Hut nehmen, so das „Manager Magazin“ Mitte Oktober.

So ist es nun gekommen. Wie bei solchen Personalwechseln üblich, bedankt sich der Hersteller offiziell bei seinem scheidenden Manager. In diesem Fall übernimmt dies VW-Konzernpersonalvorstand Gunnar Kilian: „Die Volkswagen AG ist Pablo Di Si zu großem Dank verpflichtet. Sein herausragendes Engagement war von zentraler Bedeutung für die Neuausrichtung unseres Geschäfts in Südamerika. Anschließend hat er den Grundstein für die positive Entwicklung unserer Nordamerika-Strategie gelegt.“

CEO-Nachfolger Kjell Gruner bezeichnet Kilian als absoluten Experte für den US-Markt. „Er verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Automobilindustrie und umfangreiches Know-how, um Wachstumschancen in Nordamerika zu nutzen und voranzutreiben.“ Konkret übernahm Gruner um die Jahrtausendwende erste Führungsaufgaben bei der Porsche AG in Stuttgart, bevor er 2004 in die Strategieabteilung der DaimlerChrysler AG wechselte. Ab 2006 leitete er dann die Strategieabteilung bei Mercedes Benz Cars. Im Jahr 2010 wechselte Gruner als Global Chief Marketing Officer zurück zur Porsche AG, bevor er 2020 Präsident und CEO von Porsche Cars North America wurde. Zuletzt war Gruner aber außerhalb des Volkswagen-Konzerns beschäftigt – als Chief Commercial Officer und President Business Growth bei US-Startup Rivian.

media.vw.com

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