Ebusco nimmt 36 Millionen Euro bei Kapitalerhöhung ein

Der angeschlagene Bushersteller Ebusco hat mit der Aktienemission Einnahmen von 36 Millionen Euro erzielt. Der CEO bezeichnet diese Finanzspritze als „für den Fortbestand des Unternehmens unerlässlich“ – und will Ebusco jetzt weiter sanieren.

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Bild: Ebusco

Konkret hat Christian Schreyer, CEO von Ebusco, der seit September neuer alleiniger CEO ist, folgendes gesagt: „Diese Kapitalerhöhung ist für den Fortbestand des Unternehmens unerlässlich, und ich freue mich, dass wir die Chance erhalten, das Unternehmen weiter zu sanieren. Die kommenden Monate werden weiterhin herausfordernd sein, aber mit dem Engagement und der Entschlossenheit, die ich bei Ebusco gesehen habe, bin ich zuversichtlich, dass wir unsere Leistung verbessern können.“

Eine derartige Aussage des neuen Chefs macht klar, wie prekär die Lage bei Ebusco ist. Ein weiterer Beleg sind die Bedingungen, die Ebusco für die Beteiligung des eigenen Batterielieferanten Gotion High-Tech an der Kapitalerhöhung akzeptieren musste: Die Chinesen werden jeweils einen Vertreter in den Aufsichtsrat und Vorstand entsenden und erhalten zudem eine Art Vorkaufsrecht – Ebusco darf neue Aktien nur noch an andere Parteien ausgeben, wenn Gotion verzichtet.

Dem Batterielieferant wurden Aktien im Wert von 1,8 Millionen Euro zugeteilt, obwohl eine Zeichnungsverpflichtung von 5,0 Millionen Euro vereinbart wurde – der Rest soll 2025 bei einer weiteren Kapitalerhöhung erfolgen. Gründer und Ex-CEO Peter Bijvelds hat sich über seine eigene Holding beteiligt, die bestehenden Aktionäre ING Corporate Investments Participaties und VDVI ebenfalls. Sie haben „Gesellschafterdarlehen in Höhe von 3,5 Mio. EUR, 1,0 Mio. EUR bzw. 0,5 Mio. EUR zum Ausgabepreis in Eigenkapital umgewandelt“. Zudem haben Bijvelds und ING Bezugsrechte in Höhe von 1,5 bzw. 1,61 Millionen Euro ausgeübt.

Bei der Emission wurden 43.853.031 neue Stammaktien zu einem Preis von 0,8209 Euro pro Aktie ausgegeben. „Der Nettoerlös und der Nettobarerlös der Bezugsrechtsemission betragen 34,5 Mio. EUR bzw. 27,7 Mio. EUR, wobei sich die Differenz aus der Umwandlung der Gesellschafterdarlehen in Eigenkapital und der Verrechnung der offenen Verbindlichkeiten gegenüber Gotion ergibt“, so das Unternehmen.

Ebsuco musste alleine im ersten Halbjahr einen Verlust von über 60 Millionen Euro verzeichnen. Zwar hat das Unternehmen über 1.600 E-Busse in den Bestellbüchern, konnte aber in den ersten zwei Quartalen nur 98 Fahrzeuge ausliefern. Die Lieferverzögerungen haben bereits dazu geführt, dass Ebusco Aufträge verloren hatIm September wurde dann das CEO-Duo bestehend aus Gründer Bijvelds und Michiel Peters abgesetzt und durch den Deutschen Christian Schreyer als alleinigen CEO ersetzt. Bijvelds und Peters war der wirtschaftliche Turnaround nicht gelungen.

ebusco.com

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