Premiere: Hyundai IONIQ 9 mit 620 km Reichweite und Platz für die ganze Familie
Hyundai ergänzt seine Ioniq-Modellreihe um das neue rein elektrische SUV Ioniq 9 – quasi das Pendant zum bereits von Kia gelaunchten EV9. Einen Ausblick auf dieses Fahrzeug hatten die Südkoreaner bereits vor drei Jahren mit dem Konzeptfahrzeug Seven gegeben. Der Öffentlichkeit präsentiert wird das neue Hyundai-Modell nun auf der am Freitag startenden LA Auto Show, womit einer der wichtigsten Zielmärkte bereits benannt ist: In den USA und im Heimatmarkt Südkorea soll der Ioniq 9 Anfang 2025 eingeführt werden. „Weitere Rollouts in Europa und anderen Märkten sind im Laufe des Jahres 2025 geplant“, äußert Hyundai und kündigt mit Blick auf Deutschland detaillierte Spezifikationen zum Fahrzeug für die Zeitspanne kurz vor der Markteinführung an.
Nach dem Ioniq 5 und 6 ist der Ioniq 9 Hyundais drittes Volumenmodell auf Basis der hauseigenen E-GMP-Architektur. Das ausgewachsene E-SUV beherbergt einen 110,3-kWh-Akku und einen 160-kW-Heckmotor. Das sind etwas höhere Werte als der ebenfalls auf der E-GMP aufbauende Kia EV9 (99,8 kWh Batterie / 150 kW Motor). Als Allradler erhält der Ioniq 9 einen zweiten Motor an der Front mit 70 oder optional 160 kW Leistung. In erstem Fall spricht Hyundai von seiner „Long-Range-Variante mit Allradantrieb“, in letzterem Fall von seinem „Performance-Allradler“.
Für die einmotorige Variante nennt Hyundai eine Reichweite von bis zu 620 Kilometern und einen WLTP-Energieverbrauch von 19,4 kWh/100 km. Diese Werte sind allerdings noch nicht offiziell, die Homologation steht noch aus. Mit dieser Reichweite würde das E-SUV aber im Markt ganz vorne mitspielen. Erreicht worden seien diese Langstrecken-Qualitäten „dank des niedrigen Luftwiderstandsbeiwerts und der fortschrittlichen Plattform- und Batterietechnologie“, wie Hyundai äußert. Dazu gleich mehr.
In 24 Minuten von 10 auf 80 Prozent SoC
Zuvor noch einige Performance-Werte: Der Allradler mit zwei 160-kW-Motoren an Bord soll in 5,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen, die anderen beiden Varianten in 6,7 (Langstrecken-Allradler) und 9,4 Sekunden (Hecktriebler). Laden kann der Ioniq 9 laut Hersteller an einem DC-Schnelllader in 24 Minuten von 10 auf 80 Prozent. Auch hier handelt es sich um einen vorläufigen Wert.
Die Maße des Ioniq 9 nennt Hyundai noch nicht, mit Ausnahme eines Radstands von 3,13 Metern – was nochmals drei Zentimeter größter ist als beim Kia-Pendant EV9, der übrigens auch „nur“ auf 541 Kilometer Reichweite kommt. Als Schlüssel erwähnt Hyundai mehrere Bausteine, darunter ein verbessertes Leistungs-Elektroniksystem („Für den Ioniq 9 wurde dieses hinten verbessert, mit einem erhöhten Übersetzungsverhältnis für Steigungen und dem Einsatz eines zweistufigen Wechselrichters für einen verbesserten Wirkungsgrad“), eine leichtere Karosserie durch den Einsatz von Aluminium bei Kotflügeln und Seitenverkleidung und natürlich auch die um 10 kWh größere Batterie. Zu Zelltypus und Zellchemie äußert sich der Hersteller nicht weiter.
Aerodynamik bestimmt das Design
Bei der Optik ist der Ioniq 9 auf Aerodynamik getrimmt. Die Seitensilhouette ist von einer aerodynamisch geschwungenen Dachlinie geprägt. Den Luftwiderstandsbeiwert beziffert das Unternehmen auf 0,26 – für ein per Definition breit und hoch im Luftstrom stehendes SUV ein guter Wert. Als entscheidend für die Aerodynamik bezeichnen die Südkoreaner on top die „ausgewogene Luftströmung über den Unterboden und der reduzierte Rollwiderstand“. Und: „Um diese Aerodynamik bei einem großen SUV zu erreichen, haben wir erstmals ein neues Dual-Motion-System mit aktiver Luftklappe eingesetzt.“ Zu den weiteren Lösungen zur Aero-Optimierung zählt Hyundai aerodynamisch optimierte Räder und in das Fahrzeug eingelassene Antennen.
Als herausstechendes Designmerkmal greift das Neumodell die Ioniq-typischen Pixel auf, die vorne in die LED-Leuchteinheiten und die untere Blende integriert sind und auch hinten aufgegriffen werden. Grundsätzlich fällt das Heck sehr steil ab. Bei den Scheinwerfern handelt es sich um Matrix-LED-Einheiten. Als Hingucker sind zudem die Türaußengriffe indirekt beleuchtet. Bei den Felgen stehen 19-, 20- und 21-Zöller zur Auswahl sowie optional 21-Zoll-Felgen im auffälligen Calligraphy-Design. Weitere Individualisierungsoptionen liefern 16 Außenfarben. Die Innenfarben umfassen neben einfarbigem Schwarz noch sechs zweifarbige Optionen.
Innen will der Ioniq 9 dank seines großen Radstands mit Geräumigkeit punkten. Hyundai verspricht 1.899 mm Kopffreiheit und über alle Sitzreihen hinweg in Summe 2.050 mm Beinfreiheit. Zu den wichtigsten Innenraum-Features gehören ein großes Panoramadach, Relax-Sitze in der ersten und zweiten Reihe (wobei sich die Sitze in der zweiten Reihe auch drehen lassen) sowie eine um 19 Zentimeter verschiebbare Mittelkonsole mit Stauraum, zu der die Passagiere in der ersten und zweiten Sitzreihe Zugang haben.
Apropos Stauraum: Wenn die dritte Sitzreihe umgeklappt ist, bietet der Kofferraum Platz für bis zu 908 Liter, sonst sind es 338 Liter. Darüber hinaus verfügt der IONIQ 9 über einen Frunk, der bei der heckgetriebenen Version bis zu 88 Liter und bei den Allradlern bis zu 52 Liter fasst (alle Angaben gemäß VDA-Norm).
Panorama-Display und KI-Spracherkennung
Das Cockpit des Ioniq 9 wird von einem nach innen gewölbten Panorama-Display dominiert, das von einem modern anmutendem Armaturenbrett flankiert wird. Das Infotainmentsystem umfasst ein 12-Zoll-Kombiinstrument und einen integrierten 12-Zoll-Monitor auf dem genannten Panoramadisplay. Ab Werk fährt der Siebensitzer außerdem mit einem Soundsystem mit acht Lautsprechern vor (optional erhältlich ist auch ein Premium-BOSE-System).
Software-technisch wartet das neue Ioniq-Flaggschiff darüber hinaus mit einem verbesserten Elektroauto-Routenplaner auf. Auch bei der Drehmoment-Steuerungsanzeige haben die Entwickler noch einmal Hand angelegt, ebenso wie bei der Anzeige zum Energieverbrauch des Fahrzeugs: „Der Ioniq 9 zeigt seinen Ladezustand über grüne Punkte am Lenkrad an und hält den Fahrer so auf dem Laufenden.“ Das Modell verfügt laut Hyundai ferner über ein KI-unterstütztes Spracherkennungssystem. Außerdem führen die Südkoreaner „Features on Demand“ ein – eine Funktion, mit der Kunden ihr Fahrzeug gegen Bezahlung weiter personalisieren können.
Hyundai selbst betont, dass das SUV eine Schlüsselrolle im Plan des eigenen Unternehmens spiele, bis zum Jahr 2030 ingesamt 23 neue Elektromodelle auf den Markt zu bringen. Laut Jaehoon Chang, President und CEO der Hyundai Motor Company, verkörpert der Ioniq 9 „das unerschütterliche Engagement und Vertrauen von Hyundai Motor in die Elektrifizierung“. Basierend auf der E-GMP der Hyundai Motor Group biete er „ein hervorragendes Platzangebot im Innenraum, das den Kunden einen einzigartigen Mehrwert bietet und gleichzeitig unsere Führungsposition auf dem globalen EV-Markt festigt“.
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