Lotus will länger Autos mit Verbrenner bauen
Auf der Guangzhou Auto Show hat Lotus nun seine „Hyper Hybrid EV-Technologie“ vorgestellt. Die 900V-Architektur verfügt über einen Hybrid-Elektro-Antriebsstrang und eine duale Hyper-Ladetechnologie: Ultraschnelles Aufladen per Steckdose und ultraschnelles Aufladen während der Fahrt, beides mit sehr hoher Ladegeschwindigkeit. Die Hyper-Hybrid-Technologie ermöglicht laut dem Unternehmen eine hohe Leistung, hohe Effizienz und eine flexible längere Fahrstrecke von über 1.100 Kilometern.
Das klingt alles gut und schön und entspricht dem Trend im chinesischen Markt, Autos verstärkt als Plugin-Hybrid oder mit Range Extender zu verkaufen, um idealerweise auf vierstellige Reichweiten zu kommen. Doch ist es eben auch die Abkehr vom ursprünglichen Plan, 2028 zur reinen Elektromarkt zu werden. Damals hatte Geely ein Investitionsprogramm von rund zwei Milliarden Pfund in die Elektrifizierung der Marke angekündigt. Zuletzt hatte schon die britische Luxusmarke Bentley angekündigt, statt wie ursprünglich geplant 2030 nun erst 2035 vollelektrisch werden zu wollen.
„Die Marktdurchdringung von reinen Elektrofahrzeugen im Luxusauto-Segment ist langsam, weil die Motoren von Luxusautos bereits sehr leistungsstark sind und das Fahrerlebnis recht ähnlich ist, wobei Acht- und Zwölfzylindermotoren gut funktionieren“, sagte Lotus-CEO Feng Qingfeng dem „Wall Street Journal“ zur Begründung.
Laut Qingfeng ist die Leistungssteigerung eines Elektroautos gegenüber einem V12-Verbrenner nicht genug, um wohlhabende Kunden zu interessieren, während Lotus-Fahrer im Durchschnitt mehr als 30.000 km pro Jahr zurücklegen, wodurch die Range-Extender-Option besser für die bestehende Fangemeinde der Marke geeignet sei.
In den ersten neun Monaten des Jahres verkaufte Lotus 7.543 Fahrzeuge – ein Anstieg von 134 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Allerdings machte Lotus in den ersten neun Monaten des Jahres einen Nettoverlust von 667 Millionen Dollar.
carsales.com.au, lotuscars.com (Quartalszahlen)
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