Kia EV9 erhält 2025 einen GT-Ableger
Bisher ist der EV9 mit Allradantrieb mit einer Leistung von 283 kW im Angebot – auch in der Ausstattung „GT-Line“, die wie beim EV6 nicht mit dem GT-Modell verwechselt werden darf. Denn beim GT handelt es sich nicht nur um eine sportliche Ausstattungslinie, sondern das sportliche Topmodell der Baureihe mit umfangreichen Änderungen.
Dazu gehört vor allem der Antrieb. Wie Kia mitteilt, setzt man auch im EV9 GT auf einen Elektro-Allrad aus zwei Motoren – also einem je Achse. Das Aggregat vorne wird mit 160 kW angegeben, während der Elektromotor an der Hinterachse satte 270 kW leistet. Beim EV9 GT ist also alleine der Heckmotor schon fast so stark wie der reguläre Allradler. Damit soll der GT in 4,3 statt 5,0 Sekunden auf 60 mph (96 km/h) beschleunigen können – hierbei handelt es sich um einen vorläufigen Wert, so Kia.
Ähnlich wie der EV6 GT hat auch der EV9 GT ein elektronisches Sperrdifferenzial (e-LSD), welches die Stabilität bei schnellen Kurvenfahrten verbessern soll. Das e-LSD leitet das Drehmoment elektronisch gesteuert auf die Reifen mit mehr Traktion. Zudem gibt es – ähnlich wie im Hyundai Ioniq 5 N – simulierte Gangwechsel, hier Virtual Gear Shift (VGS) genannt. „VGS simuliert das Fahrgefühl eines herkömmlichen Automatikgetriebes mit Stufenschaltung und sorgt für spürbare „Schaltvorgänge“, wenn das Fahrzeug beschleunigt, und kann die Beschleunigung reduzieren, wenn die Drehzahlgrenze erreicht ist. Während VGS bei der Simulation eines herkömmlichen Automatikgetriebes spürbar ist, kann der Fahrer auch die Schaltwippen an beiden Seiten des Lenkrads verwenden, um manuell durch die Gänge zu schalten und so ein stärkeres Fahrgefühl zu erzielen“, so Kia. Das VGS arbeitet natürlich mit dem Soundgenerator zusammen, um die erzeugten Fahrgeräusche an die „Gangwechsel“ anzupassen.
Keine Änderungen gibt es am 800-Volt-System. Es bleibt also bei der 99,8 kWh großen Batterie und einer Schnellladezeit von rund 25 Minuten von zehn auf 80 Prozent. Eine WLTP-Reichweite nennt Kia noch nicht. Dafür ist klar, dass die Modelle für den US-Markt mit einem NACS-Ladeport ausgeliefert werden.
Außerdem erhält der EV9 GT ein elektronisch gesteuertes Fahrwerk. „Über die Fahrmodus-Taste am Lenkrad kann der Fahrer zwischen den Modi Normal, Eco, Sport und My Drive je nach Bedingungen oder gewünschtem Fahrstil einfach umschalten. Neben der Einstellung der Stoßdämpfung werden auch Lenkung und Bremsgefühl für jeden Modus optimiert.“ Mit der hellgrünen GT-Taste am Lenkrad wird der GT-Modus mit der härtesten Stoßdämpfer-Einstellung aktiviert.
Trotz der sportlicheren Auslegung soll der EV9 GT möglichst viel von seinem Nutzwert erhalten. So kommt auch der GT auf eine Bodenfreiheit von fast 20 Zentimetern und kann wie der reguläre EV9 bis zu 2,5 Tonnen schwere Anhänger ziehen. Auch die Platzverhältnisse im Innenraum bleiben unverändert.
Leichte Änderungen gibt es am Design: Der EV9 GT hat einen geänderten unteren Lufteinlass und auf den Pressebildern sind auch die in die Frontschürze integrierten LEDs zu sehen. An der Vorderachse werden zudem hellgrüne Bremssättel verbaut. Am Heck fallen die Änderungen aber gering aus – beim EV6 GT hat Kia mehr Hand angelegt.
Der EV9 GT soll in Südkorea produziert werden und in der zweiten Jahreshälfte 2025 in den Handel kommen. Die Preise will Kia kurz vor der Markteinführung kommunizieren. Die Produktion in Südkorea ist erwähnenswert, da der EV9 eigentlich auch in den USA gebaut wird – aufgrund der IRA-Vorgaben zur US-Steuergutschrift hat Kia die Produktion dort aber derzeit auf ein Minimum gedrosselt.
A propos EV6: Kia hat in LA auch die überarbeitete Version seines ersten E-GMP-Modells ausgestellt. Der EV6 hat ein Facelift erhalten, das unter anderem eine neue Optik an der Front als auch das Upgrade auf die 84-kWh-Batterie umfasst. Auch der EV6 wird jetzt (mit Ausnahme des EV6 GT) im Kia-Werk West Point in Georgia montiert.
kianewscenter.com (EV9 GT), kianewscenter.com (EV6)
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