Richtfest für neue Batterieproduktion von MAN in Nürnberg
Die künftig in Nürnberg hergestellten Batterien sollen im neuen eTruck von MAN zum Einsatz kommen, dessen erstes Exemplar im Oktober an einen Kunden überreicht wurde. Genauso sollen sie aber auch in Stadtbussen und perspektivisch auch Reisebussen verwendet werden, sobald letztere ebenfalls elektrisch angeboten werden.
In Nürnberg findet dabei der Zusammenbau von Batteriesystemen statt. Dabei werden zugelieferte Batteriezellen zu Modulen gruppiert und in einzelnen Layern zu einem Batterie-Pack zusammengeführt. MAN setzt dabei auf Lithium-Ionen-Module mit NMC-Zellen (Nickel, Mangan und Kobalt). Der neue eTruck von MAN kann je nach Kundenwunsch mit bis zu sieben Batterie-Packs ausgestattet werden. Die Anzahl der Batterie-Packs ist maßgeblich für die Reichweite.
In dem Werk werden aktuell schon Batterie-Packs in Kleinfertigung montiert, bevor die neue Produktionsanlage fertig ist. Dort werden über 50 manuelle sowie automatisierte Montagestationen und sieben Prüfstände für die Qualitätssicherung installiert. Die Installation der ersten Fertigungsanlagen ist bereits angelaufen. Ab April 2025 werden in einer ersten Ausbaustufe bis zu 50.000 Batterien pro Jahr gebaut. Diese Kapazität soll – je nach Entwicklung der Marktlage – bis 2030 auf bis zu 100.000 Hochvolt-Batterien erweitert werden.
Rund 100 Millionen Euro investiert MAN in den Neubau inklusive der Kosten für Logistik, Infrastruktur, Gebäude- und Fertigungsanlagen. Dabei entstehen vor Ort 350 Jobs, die MAN selbstbewusst „Zukunfts-Arbeitsplätze“ nennt. Das Richtfest fand im Beisein des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König, dem MAN-Vorstandsvorsitzenden Alexander Vlaskamp sowie dem Betriebsratsvorsitzenden des MAN-Standorts Nürnberg, Markus Wansch, statt.
MAN-Chef Vlaskamp sagt: „In Nürnberg entstehen die Antriebe der Zukunft. Denn hier entwickeln wir nicht nur Batterien, sondern werden sie auch in wenigen Monaten mit neusten Technologien in Großserie fertigen. Das Richtfest ist ein wichtiger Meilenstein für unser Unternehmen auf dem Weg der großen Transformation Richtung Elektromobilität. Und es ist zudem ein klares Bekenntnis von MAN zum Wirtschaftsstandort Bayern und zu Deutschland. Möglich gemacht hat das ein enger Schulterschluss zwischen dem Unternehmen, unserem Betriebsrat sowie der bayerischen Politik.“
Der Freistaat Bayern fördert im MAN-Werk Nürnberg die Batterieforschung und -entwicklung mit rund 30 Millionen Euro. Dadurch wurde unter anderem die Integration von Laserschweißzellen möglich. Das Laserschweißen ist laut MAN die „innovativste, effizienteste und schonendste Fertigungstechnologie im Batterie-Modulbau“. Mit einem 8 kW starken Scheibenlaser, robotergeführten Optiken und hochfeinen Sensoren werden einzelne Batteriezellen elektrisch miteinander verbunden. Gemeinsam mit der TU München forscht MAN an der Weiterentwicklung dieser Technik, die in einer zukünftigen Batteriegeneration zum Einsatz kommen wird.
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