Rivian erhält bedingte Zusage für Milliarden-Darlehen
Das US-Energieministerium gewährt die bedingte Zusage für das Darlehen im Zuge seines Advanced Technology Vehicle Manufacturing (ATVM)-Programms. Die Auszahlung des Darlehens ist dabei noch an bestimmte technische, rechtliche, ökologische und finanzielle Bedingungen geknüpft. Rivian gibt an, das Geld in den Bau seines neuem Werks in Georgia stecken zu wollen, „wodurch die Produktionskapazitäten im Inland erheblich erweitert würden“. Allerdings findet sich in der Mitteilung der Amerikaner noch viel Konjunktiv – was angesichts der „bedingten Zusage“ in der Natur der Sache liegt.
Seine zweite Fabrik will Rivian in Stanton Springs North in der Nähe der Stadt Social Circle im US-Bundesstaat Georgia errichten. Oder einfacher ausgedrückt: östlich von Atlanta. Zurzeit betreibt Rivian ein Werk in Normal im US-Staat Illinois, wo der R1T Pickup, der R1S SUV sowie auf einer separaten Linie der Electric Delivery Van (EDV) für Amazon gebaut werden. Die Pläne für eine zweite Fabrik in Georgia konkretisieren sich bereits seit Ende 2021. Mitte November sind laut Medienberichten schließlich die noch ausstehenden behördlichen Genehmigungen eingegangen. Parallel hat Rivian das avisierte Gelände für die Dauer von 50 Jahren gepachtet.
Das Werk in Georgia soll in einer ersten Ausbaustufe bis 2028 rund 200.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr produzieren können. Eine Erweiterung auf 400.000 Stromer jährlich soll bis 2030 abgeschlossen werden. In der neuen Fabrik will Rivian Fahrzeuge auf Basis seiner neuen und auf den Massenmarkt ausgerichteten Plattform R2 bauen. Diese neue Fahrzeuggeneration soll gegenüber den aktuellen Modellen unter anderem günstiger ausfallen.
Rivian hat sich gegenüber dem Bundesstaat Georgia verpflichtet, fünf Milliarden Dollar (rund 4,67 Milliarden Euro) in den Bau der Anlage zu investieren und bis 2030 rund 7.500 Arbeitsplätze zu schaffen. Im Gegenzug erhält das Unternehmen Förderungen und Steuererleichterungen, die sich auf insgesamt 1,5 Milliarden Dollar summieren dürften. Also auf ein knappes Drittel der Gesamtsumme.
Das DOE-Darlehen würde weitere Entlastung schaffen. Laut RJ Scaringe, Gründer und CEO von Rivian, könnte es Rivian in die Lage versetzen, die Produktion seiner R2- und R3-Fahrzeuge zu wettbewerbsfähigen Preise […] in den USA weiter auszubauen. Ein robustes Ökosystem von US-Unternehmen, die Elektrofahrzeuge entwickeln und herstellen, ist für die USA von entscheidender Bedeutung, um ihre langfristige Führungsposition im Transportwesen zu behaupten.“
Eine weitere Geldquelle hat Rivian bekanntlich mit Volkswagen aufgetan. Beide Seiten haben jüngst ihr angestrebtes Joint Venture ins Leben gerufen, das Volkswagen mit bis zu 5,8 Milliarden US-Dollar ausstattet. In diesem Zuge verkündete Rivian Mitte des Monats, dass die Markteinführung seines Volumenmodells R2 für das erste Halbjahr 2026 geplant sei. Erste Volkswagen-Modelle auf Basis der gemeinsam weiterentwickelten Rivian-Architektur sollen 2027 folgen.
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