AHOI-Projekt: Autonome E-Shuttles von eVersum kommen auf Hamburgs Straßen
Bei dem Projekt AHOI (Automatisierung des Hamburger On-Demand-Angebots mit Integration in den ÖPNV) stehen den VHH die Spezialisten von IAV (Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr) zur Seite. Bis Ende 2025 wollen sie wie berichtet einen On-Demand-Betrieb mit einer gemischten Flotte aus automatisiert fahrenden und manuell gesteuerten Fahrzeugen realisieren und im öffentlichen Straßenraum unter realen Bedingungen testen.
Wie die Partner nun mitteilen, soll im zweiten Halbjahr 2025 planmäßig das erste Fahrzeug von Hersteller eVersum mit Sicherheitsfahrer an Bord in den Testbetrieb gehen – und zwar im Stadtteil Harburg. „In den folgenden Monaten werden alle weiteren Shuttles nach und nach in den Einsatz gehen und ihren Dienst in der Flotte des städtischen On-Demand-Services hvv hop in Hamburg-Harburg aufnehmen“, heißt es weiter. HVV Hop hatte sich 2022 aus dem Dienst Ioki Hamburg entwickelt. Perspektivisch wollen die Projektbeteiligten die Zahl der autonomen Fahrzeuge auf bis zu 20 aufstocken.
Nicht zu verwechseln ist die Initiative mit dem Projekt ALIKE, dessen Konsortium ebenfalls in Hamburg ab Mitte 2025 bis zu 20 autonome E-Shuttles erproben will. Für ALIKE kooperieren die Hamburger Hochbahn, Moia, Holon, Volkswagen Nutzfahrzeuge, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende. Erst dieser Tage haben die Partner ihr Betriebsgebiet definiert. Es wird sich vom Stadtpark bis zur Elbe und vom Schlump bis nach Wandsbek spannen. Zum Einsatz kommen werden zwei Fahrzeugmodelle: der Holon Mover und der VW ID.Buzz AD.
Bei HHV Hop sollen ebenfalls 2025 die ersten autonome Fahrzeuge auf die Straßen rollen. „Bei Lieferung der Fahrzeuge nehmen wir in der zweiten Phase im Projekt ahoi zunächst den Testbetrieb mit Sicherheits-Fahrpersonal an Bord und ohne Fahrgäste auf“, erläutert VHH-Geschäftsführer Lorenz Kasch. „Sobald alle Anforderungen zu unserer Zufriedenheit entwickelt worden sind, öffnen wir in Phase 3 dann planmäßig den Betrieb mit den autonomen Fahrzeugen für unsere Fahrgäste im Bediengebiet Harburg – und dies zusätzlich zu den manuell gesteuerten hvv hop Shuttles.“ Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr unterstützt das Projekt mit rund 18 Millionen Euro.
Auf Harburg als Betriebsgebiet ist die Wahl der Projektteilnehmer gefallen, weil dort ein umfangreiches Angebot an Verkehrsmitteln wie S-Bahn und Buslinien besteht, der Stadtteil jedoch Bereiche aufweist, die durch den ÖPNV noch nicht ausreichend erschlossen sind. „Unter diesen Rahmenbedingungen macht der Einsatz eines flexiblen und innovativen On-Demand-Services Sinn, der Lücken im ÖPNV-Netz schließt, eine Alternative zum privaten Pkw bietet und so noch mehr Menschen an das bestehende Netz im ÖPNV anschließt“, so Kasch.
Dr. Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende, kommentiert: „Gemeinsam mit unseren Partnern leisten wir in Hamburg Pionierarbeit bei der Entwicklung des ÖPNV der Zukunft. Durch die Zusammenarbeit zwischen vhh.mobility, IAV, eVersum, Bund und Stadt gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt, um im Süden Hamburgs eine zusätzliche Säule des öffentlichen Nahverkehrs aufzubauen und zu etablieren. Hamburg ist hier Vorreiter – wir entwickeln das autonome Fahren nicht nur im urbanen Zentrum, sondern auch in den äußeren Stadtteilen weiter und sorgen so dafür, alle Bereiche der Stadt durch moderne, innovative Mobilitätsangebote noch stärker verkehrlich miteinander zu verbinden.“
Teil des AHOI-Konsortiums sind neben VHH und IAV die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH), Softwareentwickler PSI Transcom, das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität mit Sitz in Berlin und Greifswald, das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme in Dresden sowie die Technische Universität Hamburg (TUHH), die auch schon die Entwicklung und den Betrieb von HVV Hop begleitet hatte. Die Partner werden darüber hinaus eng mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen zusammenarbeiten.
Wir erinnern uns: Seit November 2022 firmiert der elektrifizierte On-Demand-Shuttleservice des DB-Tochterunternehmens Ioki und der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) nicht mehr unter „Ioki Hamburg“, sondern unter HVV Hop. Damit verbunden erfolgte eine neue Gestaltung der Shuttles im Design des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) und eine Erweiterung des Geschäftsgebiets um Henstedt-Ulzburg im Kreis Segeberg und Harburg. Im Kreis Stormarn ist HVV Hop nach wie vor in Ahrensburg sowie im Raum Brunsbek, Lütjensee und Trittau unterwegs. Die Flotte besteht bisher ausschließlich aus elektrifizierten LEVC TX mit Range Extender.
Zu den autonomen E-Shuttles, die ab kommenden Jahr hinzukommen sollen, sind noch keine Details bekannt. Das Fahrzeug gibt es den Herstellerangaben zufolge seit 2021. Je nach Konfiguration soll es bis zu zwölf Tonnen schwer sein und zwischen 15 und 50 Fahrgäste transportieren können.
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