Tesla bietet in den USA Leasingübernahme an

Bei Tesla war es bisher nicht möglich, das Fahrzeug nach dem Leasing-Ende gegen eine Zahlung zu übernehmen. Begründet wurde das damit, dass Tesla die Autos als Robotaxi behalten wollte. Zumindest in den USA macht Tesla jetzt einen Rückzieher.

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Bild: Tesla

Wie etwa das US-Portal Electrek schreibt, hat Tesla zum Thanksgiving-Wochenende seine US-Website zu den Optionen am Leasing-Ende aktualisiert (siehe Link am Ende des Artikels). Demnach ist es über die neue Richtlinie seit dem 27. November möglich, alle Fahrzeuge von Tesla am Ende der Leasing-Laufzeit zu übernehmen – außer in den Bundesstaaten Iowa und Louisiana. Auch der Verkauf an Dirttanbieter ist möglich. Es wird beim Buyout jedoch eine zusätzliche Gebühr von bis zu 350 US-Dollar fällig, so Tesla. In Deutschland ist die Übernahme (zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Artikels) weiterhin nicht möglich –wenn über Tesla selbst der Vertrag geschlossen wird.

Das Leasing ist bei Elektroautos nicht nur in den USA beliebt, da es von vielen Kunden als eine Art erweiterter Testzeitraum für den neuen Antrieb gesehen wird – passt es nach zwei oder drei Jahren doch nicht, kann das Auto ohne Restwert-Risiko zurückgegeben werden. Ist ein Kunde nach der Leasing-Laufzeit aber zufrieden, kann er sein E-Auto zu Gebrauchtwagen-Konditionen übernehmen – außer bei Tesla. In den USA hatte der Autobauer mit dem Start des Leasingangebots für das Model 3 im April 2019 die Übernahme-Option aus seinen Leasingverträgen gestrichen, 2022 galt das dann für alle Modelle – zuvor war es beim Model S und X noch möglich. Beim Model Y und Cybertruck wurde in den USA der Leasing-Buyout folglich bisher noch gar nicht angeboten.

Wörtlich erklärte Tesla 2019: „Bitte beachten Sie, dass Kunden, die Leasing statt Kauf bevorzugen, am Ende der Leasingdauer nicht die Möglichkeit haben, ihr Auto zu kaufen, da wir in Zukunft über ein drahtloses Software-Update die volle Autonomie erreichen werden und wir planen, diese Fahrzeuge im Tesla-Fahrdienstnetzwerk einzusetzen.“ Dieser Robotaxi-Dienst wurde als „Tesla Network“ bezeichnet.

Electrek wertet die aktuelle Entscheidung, doch wieder Leasing-Übernahmen in den USA anzubieten, als „Rückschlag für Teslas Ambitionen im Bereich autonomer Fahrzeuge“. Denn inzwischen setzt Tesla nicht mehr nur auf die bestehenden Fahrzeuge als potenzielle Robotaxis, sondern hat im Oktober bekanntlich mit dem Cybercab ein spezielles Modell für solche Dienste enthüllt. Allerdings sagte Elon Musk bei jenem „We, Robot“-Event auch, dass innerhalb von zwei Jahren der autonome Fahrdienst mit allen anderen Tesla-Modellen möglich sein soll.

Genau an diesem Punkt setzt die Kritik von Electrek an – denn das würde bedeuten, dass ein heute geschlossener Standard-Leasingvertrag über drei Jahre erst dann enden würde, nachdem Tesla das autonome Fahren (in zwei Jahren) anbietet. „Wenn das der Fall ist, dann würde die Einführung einer Leasing-Buyout-Option für heute geleaste Autos nicht viel Sinn machen, wenn man davon überzeugt ist, dass sie in weniger als drei Jahren als Robotertaxis eingesetzt werden könnten“, so Electrek. „Daher ist es schwer, diese Nachricht als etwas anderes als einen Rückzieher bei Teslas Plänen für autonomes Fahren zu betrachten.“

Allerdings liefert das Portal auch eine andere mögliche Erklärung: Tesla will im vierten Quartal noch zahlreiche Leasing-Abschlüsse erzielen, was mit der Aussicht auf eine Übernahme am Ende der Laufzeit einfacher gelingen soll.

electrek.co, x.com, tesla.com

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