Eberspächer zeigt neue Wasserheizung für E-Busse

Das Heizen von Elektrobussen ist eine große Herausforderung: Einerseits darf der Energieverbrauch nicht zu hoch sein, um nicht zu viel Reichweite zu verlieren. Andererseits geht bei jedem Öffnen der Türen viel Wärme verloren. Der Zulieferer Eberspächer will mit seiner neuen Wasserheizung „Reichweite und Komfort kombinieren“.

eberspaecher e busse wasserheizung 2024
Bild: Eberspächer

Mit dem neuen High Voltage Electrical Water Heater zielt der Zulieferer aus Esslingen bei Stuttgart auf Busse mit elektrischem oder hybridem Antrieb. Kern des Systems ist ein Widerstandsheizer mit einer Leistung von zehn Kilowatt – je nach Einsatz des Busses und dem daraus resultierenden Heizbedarf können pro Fahrzeug bis zu drei Heizgeräte kombiniert werden, womit sich 30 kW Heizleistung ergeben. Der Wasserheizer ist ab jetzt serienmäßig verfügbar.

Der Widerstandsheizer arbeitet in einem Spannungsbereich von 500 bis 820 Volt DC. Laut Eberspächer wurde das Produkt „robust“ gestaltet, womit ein „einwandfreier Betrieb über die Lebensdauer“ garantiert werden soll. Der Heizer lässt sich stufenlos über ein Prozentsignal regeln und ermöglicht „schnelles Erhitzen des Innenraumes für Fahrgäste und eine schonende Batteriekonditionierung ohne Energieverluste“. Gerade das Vorwärmen der Batterie im Winter soll die Ladevorgänge beschleunigen und die Reichweite „spürbar“ verlängern.

Für Einsätze bei extrem niedrigen Temperaturen kann der elektrische Wasserheizer auch mit einem brennstoffbetriebenen Heizer kombiniert werden – je nach Modell laut Eberspächer ohne weitere Anpassungen. Gerade in Nordeuropa ist der Einsatz von Diesel- oder HVO-Heizungen in Elektrobussen noch üblich, um die Batterie-elektrische Reichweite zu schonen. Im Sommer und in der Übergangszeit reicht der elektrische Heizer aus, an kalten Wintertagen kann aber die Brennstoff-Heizung zusätzlich genutzt werden – Eberspächer bietet hier zwei passende Modelle in unterschiedlichen Leistungsstufen an.

eberspaecher.de

3 Kommentare

zu „Eberspächer zeigt neue Wasserheizung für E-Busse“
Max
02.12.2024 um 09:56
"Gerade in Nordeuropa ist der Einsatz von Diesel- oder HVO-Heizungen in Elektrobussen noch üblich": Angesichts der starken Reichweitenverringerung durch elektrisches Heizen wäre ich nicht überrascht, wenn künftig auch in Mitteleuropa mit Brennern an sehr kalten Tagen zugeheizt werden wird, damit der Bus nicht schon um 16 Uhr nachladen muss und dann alte Dieselbusse (die sonst nur noch als Schulbusse die morgendliche Flotte verstärken) abends als Ersatz dienen müssen. Vielleicht sind die Nordeuropäer nicht ganz so blöd oder rückständig wie hier suggeriert wird, soviel zu "noch".
VolvoMan
02.12.2024 um 10:34
Wärmepumpe? Sind Widerstand Heizung nicht sehr ineffektiv im Vergleich, Tesla hat doch die PTC auch deswegen rausgeschmissen vor Jahren
Philipp
02.12.2024 um 17:19
Wundert mich, dass hier sowas als Effizient beworben wird. Aber ne 10kW (oder sogar 30kW) Wärmepumpe ist natürlich ne andere Nummer als so ein 1-2kW Teilchen fürs Auto. Bei so nem Bus braucht man ja scheinbar mehr Heizleistung als für ein üppiges Einfamilienhaus (das ständige "Lüften" und die schlechte Isolierung sind vermutlich das Problem.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert