Lilium droht juristischer Ärger in den USA

Es läuft nicht für Lilium: Der deutsche E-Flugtaxi-Entwickler muss seit Kurzem eine Insolvenz in Eigenverwaltung durchlaufen. On top droht nun auch noch ein juristisches Intermezzo in den USA. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, in den Monaten vor der Insolvenz falsche oder irreführende Aussagen gegenüber Anlegern getätigt zu haben.

Bild: Lilium

In Übersee ist laut einem Bericht des „Manager Magazin“ eine erste Sammelklage gegen Lilium angelaufen. Diese soll Anfang November vor dem New Yorker Bezirksgericht eingereicht worden sein. Die Klageschrift richtet sich dem Wirtschaftsmagazin zufolge gegen das Unternehmen selbst – und namentlich gegen den CEO Klaus Roewe sowie den CFO Johan Malmqvist. Diese sollen in den Monaten vor der Insolvenz falsche oder irreführende Aussagen gegenüber Anlegern gemacht haben. Das Unternehmen habe „seinen Fortschritt beim Fundraising übertrieben dargestellt und nicht ausreichend vor einer drohenden Insolvenz gewarnt“, heißt es. Lilium-Investoren seien durch diese unzureichenden und irreführenden Informationen geschädigt worden.

Lilium hatte in Deutschland Ende Oktober offiziell den Insolvenzantrag für seine zwei wichtigsten Töchter eingereicht – und diesen Schritt bereits einige Tage zuvor in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC angekündigt. Kurz darauf eröffnete das zuständige Amtsgericht Weilheim ein Verfahren in Eigenverwaltung. Von der Insolvenz betroffen sind die Lilium GmbH und die Lilium eAircraft GmbH – und damit mehr als 1.000 Mitarbeiter am Verwaltungssitz in Gauting und am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen bei München.

Durchaus transparent war, dass sich Lilium zuvor in Deutschland lange um Staatshilfen bemüht hatte. Seit Mitte Oktober war aber klar, dass weder vom Bund noch vom Freistaat Bayern Gelder fließen werden. Das „Handelsblatt“ schrieb vor einigen Wochen, dass im Falle eines positiven Bescheids über Staatshilfen auch die Bestandsinvestoren 32 Millionen Euro an frischem Geld nachgeschossen hätten. Doch mit dem Nein des Haushaltsausschusses des Bundestags löste sich diese Hoffnung in Luft auf.

Während der sich in die Länge ziehenden Entscheidungsphase über Staatshilfen hatte Lilium bereits im August angedroht, den Weggang aus Deutschland zu prüfen. Ob dies im Zuge der Sanierung in Eigenverwaltung weiter erwägt wird, ist nicht bekannt. Klar ist aber, dass der E-Flugtaxi-Entwickler über die Wirtschaftsberatung KPMG aktuell dringend neue Investoren oder einen Käufer sucht.

manager-magazin.de

1 Kommentar

zu „Lilium droht juristischer Ärger in den USA“
Thomas
29.11.2024 um 19:01
Gut gut, dass die Ampel diesen Lilium Leuten die Förderung verweigert haben.Das ganze Geld wäre also nur in die USA abgeflossen.

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