Mahle stellt Geschäftsbereiche neu auf
Mit Wirkung zum Jahreswechsel wird Mahle die Zahl seiner Geschäftsbereiche von derzeit fünf auf künftig drei reduzieren. Wie der Zulieferer mit Sitz in Stuttgart mitteilt, folge man damit „der industriellen Logik“, indem Bereiche mit verwandter Produktionstechnik gebündelt werden. Konkret verschmelzen die bisherigen Geschäftsbereiche „Motorsysteme und -komponenten“ sowie „Elektronik und Mechatronik“, ab Januar nennt sich die Einheit „Powertrain and Charging“. Die Aktivitäten der bisherigen Geschäftsbereiche „Filtration und Motorperipherie“ sowie „Thermomanagement“ werden im neuen Geschäftsbereich „Thermal and Fluid Systems“verschmolzen.
Aus Sicht der Elektromobilität ist natürlich der neue Geschäftsbereich „Powertrain and Charging“ interessant. Mahle gibt selbst an, dass mit dem Schritt das Zukunftsfeld der Elektrifizierung gestärkt werden soll, „indem die Fokusthemen effiziente E-Motoren und intelligentes Laden von der über einhundertjährigen Expertise des Konzerns bei Motorsystemen und -komponenten profitieren“.
Aber auch bei „Thermal and Fluid Systems“ gibt es eMobility-relevante Bereiche, etwa die Batteriekühlung. Erst im April hatte Mahle den größten Auftrag der Firmengeschichte erhalten – für Elektroauto-Thermomanagementmodule. Neben den beiden genannten neuen Geschäftsfeldern bleibt das Aftermarket-Geschäft als dritte Säule erhalten, das nennt sich dann „Lifecycle and Mobility“.
„Die Neuordnung unserer Geschäftsbereiche wird nicht nur die interne Zusammenarbeit entscheidend beschleunigen. Sie wird auch eng mit Verbrennungsmotor und Peripheriekomponenten verbundenen Produktionsstandorten neue Perspektiven geben, indem diese ihr industrielles Know-how in unsere Zukunftsthemen einbringen“, sagt Arnd Franz, Vorsitzender der Konzern-Geschäftsführung und CEO. Gleichzeitig bestehe nun die Möglichkeit, ein leistungsfähiges Produktionsnetzwerk zu bilden und damit weiter Kosten zu senken. „Mahle macht seine Hausaufgaben in der Transformation“, so der CEO.
Die neue Struktur, die Arnd in Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Heinz K. Junker entwickelt hat, sieht auch eine verkleinerte Geschäftsführung vor – künftig sollen es vier statt sieben Mitglieder sein. Georg Dietz, bislang verantwortlich für den Geschäftsbereich „Motorsysteme und -komponenten“, bleibt Mitglied der Konzern-Geschäftsführung und übernimmt künftig den Bereich „Powertrain and Charging“. Der bisherige Geschäftsführer des fusionierten Bereichs „Elektronik und Mechatronik“ Martin Wellhöffer wird als Chief Operating Officer (COO) in den Geschäftsbereich „Thermal and Fluid Systems“ wechseln – Wellhöffer scheidet aber aus der Geschäftsführung aus.
Denn die Leitung von „Thermal and Fluid Systems“ liegt bei Jumana Al-Sibai, die bislang verantwortlich für den Geschäftsbereich „Thermomanagement“ war – sie bleibt Mitglied der Geschäftsführung. Mit dem bisherigen Geschäftsführer des fusionierten Bereichs „Filtration und Motorperipherie“ Martin Weidlich wurde einvernehmlich die Beendigung der Zusammenarbeit vereinbart. Er hat seine Ämter mit Wirkung zum 29. November 2024 niedergelegt.
Außerdem wurde noch das Personalwesen als eigener Bereich der Geschäftsführung gestrichen, auch der Vertrag mit der bisherigen Personalchefin Beate Bungartz wurde zum 29. November beendet – ihre Aufgaben übernimmt CEO Franz Arnd, der künftig auch Arbeitsdirektor ist. Darüber hinaus bleibt Markus Kapaun Mitglied der Konzern-Geschäftsführung und CFO.
„Im Namen der Mahle Aufsichtsgremien danke ich den aus dem Konzern ausscheidenden Mitgliedern der Geschäftsführung Dr. Beate Bungartz und Martin Weidlich für ihren ausgezeichneten und loyalen Einsatz“, sagt Chefaufseher Junker. „Martin Weidlich hat sich in seinen fünf Jahren bei Mahle um den Geschäftsbereich ‚Filtration und Motorperipherie‘ sowie in seiner Konzernverantwortung für Operative Exzellenz, Produktionssystem und Einkauf verdient gemacht. Dr. Beate Bungartz hat in den vergangenen zwei Jahren unser Personalwesen erfolgreich weiterentwickelt sowie den Transformationsdialog mit den Arbeitnehmervertretern in Deutschland auf den Weg gebracht.“ Auch Martin Wellhöffer dankt Junker für dessen „großes Engagement als Geschäftsführer“ – auch wenn er dem Unternehmen erhalten bleibt.
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