Baden-Württemberg schreibt 120 Lade-Flächen an Bundes- und Landesstraßen aus

Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat angekündigt, rund 120 weitere öffentliche Parkplatzflächen entlang von Bundes- und Landesstraßen über das FlächenTOOL der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur zur Verfügung zu stellen. Investoren können sich in Kürze um die Standorte bewerben.

Quelle EnBW, Fotograf Endre Dulic

In Baden-Württemberg können sich private Dritte ab Anfang kommender Woche um Parkplatzflächen entlang von Bundes- und Landesstraßen bewerben, um dort öffentlich zugängliche Ladepunkte zu errichten. Konkret werden Bewerbungen ab dem 9. Dezember um 10 Uhr entgegengenommen. Es handelt sich bereits um die zweite Initiative dieser Art: Im vergangenen Jahr hatte das Landesverkehrsministerium bereits rund 130 bundes- und landeseigene Parkplatzflächen über das FlächenTOOL der Leitstelle eingestellt. Rund 350 Anfragen sind laut dem Ministerium dazu eingegangen.

Private Investoren können sich formlos auf die online gestellten Parkplatzflächen bewerben. Das Verteilungsverfahren folgt dabei dem Prioritätsprinzip: „Die Flächen werden nach eingegangener Bewerbung für den Erstbekunder reserviert“, teilt das Ministerium mit. Dem Erstbekunder werde anschließend eine Frist von einem Monat gesetzt, um ein Grobkonzept einzureichen. „Dieses Konzept muss u.a. Informationen zu den geplanten Ladepunkten – wie beispielsweise deren Anzahl, Art, technische Ausstattung – enthalten.“ Detaillierte Angaben zu den einzelnen Parkplatzflächen seien dem FlächenTOOL ab dem 9. Dezember zu entnehmen.

„Das Land kann die Ladeinfrastruktur nicht selbst zur Verfügung stellen, aber für den Platz sorgen, damit private oder öffentliche Unternehmen die Flächen nutzen können“, so das Credo des Stuttgarter Verkehrsministeriums. Es ist ein oft genannter Kritikpunkt aus der Lade-Branche, dass die öffentliche Hand selbst zu wenige Flächen in ihrem eigenen FlächenTOOL zur Verfügung stellt. Tatsächlich ist es auch einer der Punkte des Masterplans Ladeinfrastruktur 2 von Bundesverkehrsminister Volker Wissing, dass geprüft werden soll, welche Flächen der Bund zur Verfügung stellen könne – an dieser Front ist aber lange wenig passiert.

Johannes Pallasch, Sprecher der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur und Bereichsleiter der NOW GmbH, hatte schon bei der ersten Initiative dieser Art vor einem Jahr betont, dass durch die Nutzung des FlächenTOOLs der Prozess zwischen privaten Investoren und Behörden erleichtert und so der Ausbau vor Ort beschleunigt werde. „Jede neu eingetragene Fläche bringt den Ladeinfrastrukturausbau in Deutschland voran“, so Pallasch.

vm.baden-wuerttemberg.de, linkedin.com, flaechentool.de

6 Kommentare

zu „Baden-Württemberg schreibt 120 Lade-Flächen an Bundes- und Landesstraßen aus“
Michael
02.12.2024 um 20:48
Irgendwann haben wir überall Ladesäulen ... nur nicht auf der Autobahn wo wir sie brauchen.
Marcus
03.12.2024 um 06:46
Ich weiß nicht, wo du so lang fährst. Aber auf den letzten 40.000km habe ich noch keine vermisst. In Stoßzeiten könnten es manchmal mehr sein, ja.
Matthias
02.12.2024 um 23:55
Baden-Württemberg hat bereits 2018/2019 das Projekt „Flächendeckendes Sicherheitsladenetz für Elektrofahrzeuge“ (SAFE, safe-bw.net) aufgesetzt. Dabei sollte sichergestellt werden bzw. sein dass in einem Raster von 10x10km mind. eine öffentliche 22kW-AC-Ladesäule vorhanden ist, und im 20x20km-Raster eine DC-Säule mit mind. 50kW. Mind. ein auf einem Supermarkt-Parkplatz eingetragener Schnelllader ist bis heute nicht vorhanden, das Projekt wurde trotzdem als umgesetzt abgeschlossen.
Artur Baumann
03.12.2024 um 06:58
Ich verweise auf die Petition "Genug Elektroautoschnelllader an Supermärkten" auf openpetition.de . Die Lader müssen dort hin, wo die Menschen sowieso sind, nicht ins Nirwana.
Robert
03.12.2024 um 08:58
Die Anzahl der Ladesäulen ist nicht so sehr das Problem mehr, das Problem ist absolut umständlich laden und die Wucherpreise an den Ladesäulen die Intransparenz der Preise alles viel zu kompliziert Aldi macht es vor wie es geht ganz einfach mit EC oder Debitkarte und fertig Preise AD-Hoc werden im Display angezeigt. für das Deutschlandnetz war ja ursprpünglich mal ein max. Preis von 44 cent vorgesehen das sehe ich als den maximalen Preis an den das Laden kosten darf. Erst am wochenende war ich bei einer Allego säule 60KW ohne Handy keien chance den Preis zu erfahren obwohl ein display vorhanden war auch nachdem ich die Karte mal drangehalten habe wurde einfach kein Preis angezeigt sowas gehört in meinen augen verboten vor dem laden muss der Preis angezeigt werden.
Leo
03.12.2024 um 09:48
wird gerade gemacht, schaue hier: https://rgc-news.de/post/3039/novelle-der-ladesaeulenverordnung-neues-zu-schildloesung-und-preisgestaltung

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