Baden-Württemberg schreibt 120 Lade-Flächen an Bundes- und Landesstraßen aus
In Baden-Württemberg können sich private Dritte ab Anfang kommender Woche um Parkplatzflächen entlang von Bundes- und Landesstraßen bewerben, um dort öffentlich zugängliche Ladepunkte zu errichten. Konkret werden Bewerbungen ab dem 9. Dezember um 10 Uhr entgegengenommen. Es handelt sich bereits um die zweite Initiative dieser Art: Im vergangenen Jahr hatte das Landesverkehrsministerium bereits rund 130 bundes- und landeseigene Parkplatzflächen über das FlächenTOOL der Leitstelle eingestellt. Rund 350 Anfragen sind laut dem Ministerium dazu eingegangen.
Private Investoren können sich formlos auf die online gestellten Parkplatzflächen bewerben. Das Verteilungsverfahren folgt dabei dem Prioritätsprinzip: „Die Flächen werden nach eingegangener Bewerbung für den Erstbekunder reserviert“, teilt das Ministerium mit. Dem Erstbekunder werde anschließend eine Frist von einem Monat gesetzt, um ein Grobkonzept einzureichen. „Dieses Konzept muss u.a. Informationen zu den geplanten Ladepunkten – wie beispielsweise deren Anzahl, Art, technische Ausstattung – enthalten.“ Detaillierte Angaben zu den einzelnen Parkplatzflächen seien dem FlächenTOOL ab dem 9. Dezember zu entnehmen.
„Das Land kann die Ladeinfrastruktur nicht selbst zur Verfügung stellen, aber für den Platz sorgen, damit private oder öffentliche Unternehmen die Flächen nutzen können“, so das Credo des Stuttgarter Verkehrsministeriums. Es ist ein oft genannter Kritikpunkt aus der Lade-Branche, dass die öffentliche Hand selbst zu wenige Flächen in ihrem eigenen FlächenTOOL zur Verfügung stellt. Tatsächlich ist es auch einer der Punkte des Masterplans Ladeinfrastruktur 2 von Bundesverkehrsminister Volker Wissing, dass geprüft werden soll, welche Flächen der Bund zur Verfügung stellen könne – an dieser Front ist aber lange wenig passiert.
Johannes Pallasch, Sprecher der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur und Bereichsleiter der NOW GmbH, hatte schon bei der ersten Initiative dieser Art vor einem Jahr betont, dass durch die Nutzung des FlächenTOOLs der Prozess zwischen privaten Investoren und Behörden erleichtert und so der Ausbau vor Ort beschleunigt werde. „Jede neu eingetragene Fläche bringt den Ladeinfrastrukturausbau in Deutschland voran“, so Pallasch.
Update 09.12.2024: Nur eine Woche nach der Ankündigung (siehe oben) hat das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg nun die 120 weitere öffentliche Parkplatzflächen für den Ausbau der Ladeinfrastruktur über das FlächenTOOL der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur zur Verfügung gestellt.
Private Investoren können ihr Interesse an den online gestellten Parkplatzflächen formlos über die Plattform FlächenTOOL bekunden. Die Flächen werden nach dem Prioritätsprinzip für denjenigen reserviert, der sich zuerst meldet. Anschließend muss innerhalb von einem Monat ein Grobkonzept für das geplante Vorhaben einreichet werden. Zweit- und Drittbekunder werden auf eine Warteliste gesetzt. Das eingegangene Grobkonzept wird im Anschluss einheitlich durch das jeweilige Regierungspräsidium geprüft. Nach erfolgreicher Prüfung werden die Flächen für ein Jahr reserviert.
„Die Elektrifizierung des Verkehrs spielt eine wichtige Rolle für den Klimaschutz“, sagt der Verkehrsminister des Landes, Winfried Hermann (Grüne). „Dafür ist eine flächendeckende und zuverlässige Ladeinfrastruktur notwendig. Um diese weiter auszubauen, braucht es geeignete Flächen. Diese stellen wir zur Verfügung.“
vm.baden-wuerttemberg.de, linkedin.com, flaechentool.de, vm.baden-wuerttemberg.de, nationale-leitstelle.de (beide Update)
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