Wie 500 Elektroautos das Stromnetz von Utrecht entlasten sollen
In Deutschland steckt das bidirektionale Laden derzeit in der Regulierungsklemme. Durch das vorzeitige Ampel-Aus wird das geplante BiDi-Gesetz in dieser Legislatur wohl nicht mehr verabschiedet. Und welche Prioritäten die nächste Bundesregierung hat, ist derzeit völlig offen. Ganz anders in den Niederlanden: Dort geht jetzt eine Carsharing-Flotte mit 500 Elektroautos an den Start, die nicht nur die Verkehrswende beschleunigen, sondern auch noch das Stromnetz von Utrecht stabilisieren sollen. Die Stadt in der geografischen Mitte der Niederlande beschäftigt sich schon länger mit dem Ansatz. Jetzt wird beim lokalen Carsharing MyWheels der Bidi-fähige Renault 5 eingeflottet. Die Projekt-Verantwortlichen sprechen denn auch selbstbewusst vom “ersten groß angelegten Carsharing-Dienst mit V2G-Technologie in Europa“. Was allerdings nicht ganz stimmt, denn in der Schweiz gibt es das auch – dort immerhin mit 50 E-Fahrzeugen von Honda. In Utrecht wird der französische Autobauer Renault nun 500 Exemplare seines neuen R5 E-Tech liefern. Das Kompaktmodell ist bekanntlich mit marktreifer Vehicle-to-Grid-Technologie ausgestattet und damit in der Lage, an einer entsprechenden Ladestation auch Strom zurück ins Netz zu speisen. Ein Novum ist das Projekt für Renault insofern, als dass die eigene bidirektionale Ladetechnologie das erste Mal zum Nutzen der öffentlichen Infrastruktur eingesetzt wird. „500 bidirektionale Autos könnten 10 Prozent der in der Region Utrecht benötigten Flexibilität bieten, um die Nutzung von Solar- und Windenergie während der Spitzenzeiten auszugleichen“, so die Prognose der Partner. Experimentiert wird in Utrecht mit V2G aber schon seit 2019. Neben Pionier Renault stieg vor zweieinhalb Jahren auch Hyundai als Partner in das Utrechter Carsharing-Experiment ein.
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