BMW bis Jahresende mit Verbrenner-Rabattaktion

Während einige Hersteller bereits jetzt die Preise für Elektroautos senken, um 2025 den neuen CO2-Flottenzielen näher zu kommen, geht BMW aktuell einen anderen Weg – und will erstmal seine auf Halde liegenden Verbrenner und Plug-in-Hybride mit ordentlich Rabatt loswerden.

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Bild: BMW

Wie das Online-Magazin Business Insider berichtet, bietet BMW je nach Modell eine Kaufprämie von 2.000 bis 5.000 Euro an. Diese Rabatte gelten allerdings nur für Lagerwagen, die noch bis 31. Dezember 2024 zugelassen werden. Die Kaufprämien will BMW dann bis Mitte Januar 2025 auszahlen.

Doch welche Kaufprämien gewährt BMW aktuell für seine Lagerwagen? Für das kleinste Modell, den 1er, gibt es eine Prämie von 2.000 Euro. Für den 3er gibt’s 3.000 Euro Rabatt, für den 5er eine Prämie von 4.000 Euro und für die noch größeren Modelle 7er, 8er, XM, M5, M8, X5 M, X6 M und weitere Modelle der X-Reihen gibt’s eine Vergünstigung von 5.000 Euro. Ausgeschlossen sind hingegen der BMW X3 sowie fast alle Elektrofahrzeuge, berichtet Business Insider.

Der 31. Dezember 2024 für die Zulassung der Aktionsfahrzeuge wurde sicherlich deshalb von BMW als Stichtag gewählt, weil nur bis zu diesem Datum die alten CO2-Flottenziele gelten. So lange ist es für BMW viel einfacher, Verbrenner auf die Straße zu bringen, als im kommenden Jahr mit den neuen CO2-Grenzwerten. Dann nämlich muss in etwa jedes vierte in der EU verkaufte Auto ein Elektrofahrzeug sein. Entsprechend macht es Sinn, dass Autohersteller wie BMW nun versuchen, vor dem Jahreswechsel noch Verbrenner abzusetzen, die auf Halde produziert worden sind – schließlich ist für die CO2-Flottenziele nicht das Produktionsdatum des jeweiligen Autos entscheidend, sondern das Zulassungsdatum.

Neben der CO2-Thematik könnte es noch weitere Gründe für die Aktion geben, zu der sich BMW selbst bislang nicht geäußert ha.: So könnte das Unternehmen mit einem Abverkaufserfolg im Dezember seine Jahresbilanz aufbessern, die bislang ziemlich gelitten hat. So ist das wichtige China-Geschäft eingebrochen. Und wegen Problemen mit Bauteilen von Continental bei den Bremsen läuft aktuell eine kostspielige Rückrufaktion von BMW, bei der weltweit 1,2 Millionen Autos in die Werkstätten müssen, davon etwa 150.000 Fahrzeuge in Deutschland. Dadurch hat das Image von BMW gelitten und verkaufsfördernde Maßnahmen dürften hilfreich sein, den Umsatz anzukurbeln.

Unterdessen hat BMW-Konkurrent Audi – wohl auch in Hinblick auf die CO2-Thematik – bereits angekündigt, seine Preise für Verbrenner zum 10. Dezember 2024 zu erhöhen. Die Preise für E-Autos bleiben hingegen stabil, werden aktuell sogar rabattiert.

businessinsider.de (Paywall), elektroauto-news.net, merkur.de (Zusammenfassungen)

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4 Kommentare

zu „BMW bis Jahresende mit Verbrenner-Rabattaktion“
MWF
04.12.2024 um 07:23
Es wird eng für die German OEMs.
ID.alist
04.12.2024 um 11:00
Eng? Wobei? Man versucht nur die schlechte Presse zu vermeiden, aber ansonsten ist es egal ob jetzt eine Rabataktion durchgeführt wird oder in Dez 25 Strafzahlungen an die EU gemacht werden müssen.
Jörg
04.12.2024 um 09:17
Noch das letzte Bisschen Marge wegwerfen, um im nächsten Jahr Elon etwas weniger CO2 Zertifikate abkaufen zu müssen? Gleichzeitig kollabiert der Markt in China und man hat einen Rückruf am Hals, gegen den der Rückruf von 2 Mio Teslas wie ein Kindergarten (Fix durch OTA Update) aussieht - sieht ganz und gar nicht gut aus für BMW....
Jensen
04.12.2024 um 11:02
BMW macht "offizielle" Preisnachlässe für Lagerware bekannt. Bleibt die Frage, ob der kaufende Kunde, sich mit einem Nachlass zufrieden gibt, den er sich beim Händler auch mit wenigen Worten selbst aushandeln kann.

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