Nio ermöglicht flexiblen Batterietausch
Bisher mussten sich Nio-Kunden bei der Anschaffung des Fahrzeugs entscheiden, ob sie den Standard-Range-Akku mit 75 kWh Energiegehalt oder den Long-Range-Akku mit 100 kWh nutzen wollen. Für 169 bzw. 289 Euro pro Monat konnte an den Power Swap Stations dann nur gegen einen Akku desselben Typs getauscht werden – ein Wechsel zwischen den beiden Akku-Größen war also nicht möglich.
Nach dem Erfolg des flexiblen Batteriewechsels in China bietet Nio diesen Service ab sofort auch in Deutschland, den Niederlanden, Norwegen und Schweden an – zumindest auf Monatsbasis.. In diesen Märkten können die Kunden jetzt die für die nächsten Wochen passende Akku-Größe flexibel wählen. Die Logik: Im Alltag mit kurzen Strecken reicht der günstigere Standard-Range-Akku. Steht aber eine Langstrecke wie eine Urlaubsfahrt an, kann für einen Monat die Extended-Range-Batterie gewählt werden – oder auch für mehrere Monate, falls man merkt, dass die höhere Reichweite benötigt wird. Nio selbst spricht von bis zu 30 Prozent mehr Reichweite mit dem großen Akku, der tatsächliche Wert kann zwischen den Modellen variieren.
In China ist der Batterietausch bereits noch eine Stufe flexibler. Dort gibt es nicht nur eine dritte Akku-Option mit der 150 kWh großen „Ultra Long Range“-Batterie, sondern die User können täglich, wöchentlich oder monatlich unterschiedliche Akku-Größen buchen. Dort ist also zum Beispiel die Buchung des 150-kWh-Akkus für nur einen Tag mit einer Dienstreise möglich. „Dies führt dazu, dass sich die meisten User im Alltag heute schon für die kostengünstigere Standard-Range-Batterie entscheiden und bei Bedarf temporär auf größere Batterien upgraden“, so Nio.
Konkret können die User den neuen Service je nach Verfügbarkeit maximal einen Tag im Voraus über die Nio-App buchen. Am nächsten Tag erhalten sie dann eine geladene Batterie mit großer Reichweite an einer Power Swap Station in ihrem jeweiligen Land. Der Batterietausch an sich läuft genau gleich ab, egal ob eine Batterie desselben Typs oder ein Wechsel auf die größere bzw. kleinere Option durchgeführt wird.
„Mit dem flexiblen Batterie-Upgrade profitieren europäische NIO User davon, frei entscheiden zu können sowie Komfort und Sorglosigkeit in Bezug auf ihre Reichweite zu genießen – und das alles zu niedrigeren Kosten“, sagt Kajsa Ivansson Sognefur, Head of Nio Power Europe. „Wir geben unseren Usern damit die Möglichkeit, die Batterie zu wählen, die am besten zu ihren Bedürfnissen passt. Das ist die Zukunft der flexiblen, User-zentrierten Elektromobilität.“
Nio hatte bereits in der Vergangenheit betont, dass der Wechsel zwischen den unterschiedlichen Akku-Größen auch in Europa rein technisch ohne Probleme möglich wäre. Dass dieser Service bisher nicht angeboten wurde, wurde seitens Nio etwa mit den steuerlichen Regelungen begründet. Die Vorgaben zur Dienstwagen-Besteuerung waren zum Beispiel nicht auf das BaaS-Modell mit niedrigem Kaufpreis und monatlicher Batterie-Miete ausgelegt. Daher wurde für die Dienstwagen-Besteuerung der Fahrzeugpreis mit der Kaufbatterie zugrunde gelegt.
Ein konkretes Beispiel: Ein Nio EL6, wie wir ihn kürzlich erst im Test hatten, kostet ohne Batterie 53.500 Euro. Mit einem gekauften Standard-Range-Akku (12.000 Euro) wäre die Basis für die Berechnung des geldwerten Vorteils also 65.500 Euro. Für den Long-Range-Akku werden aber 21.000 Euro Kaufpreis berechnet, womit für die Besteuerung 74.500 Euro zugrunde gelegt werden. Damit würde sich bei Dienstwagen auch monatlich der geldwerte Vorteil ändern, der versteuert werden müsste. Wie das mit dem flexiblen Akkutausch bei Firmenwagen jetzt geregelt wird, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Sobald Nio auf unsere Anfrage zu dem Thema antwortet, werden wird die Information hier ergänzen.
Quelle: Info per E-Mail
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