ABL sortiert seine Führungsmannschaft neu

Vor einem Jahr fand der insolvente fränkische Wallbox-Hersteller ABL mit Wallbox Chargers aus Spanien einen Käufer. Nach der zügig vollzogenen Übernahme kündigt ABL nun Veränderungen in seiner Geschäftsführung an.

abl pulsar wallbox 2024
Bild: ABL

Wie ABL mitteilt, werden zum 1. Januar 2025 die Managing Partner Dr. Stefan Schlutius und Sabine Spiller-Schlutius aus der Geschäftsführung ausscheiden. Ferdinand Schlutius und Jaume Ferre sollen das Unternehmen aber weiterhin als CEOs leiten. Und: „Um Kontinuität und einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten, wird Dr. Stefan Schlutius das Unternehmen weiterhin als externer Berater unterstützen“, teilt der Ladeinfrastruktur-Spezialist mit.

Das Jahr 2024 ist laut ABL durch die Integration in die Übernahmefirma Wallbox Chargers geprägt gewesen. Außerdem habe man eine Reihe von „wichtigen Produkt- und Zertifizierungsmeilensteinen“ erreicht und die Herausforderungen gemeistert, die sich aus der aktuellen Verlangsamung des Marktes ergeben haben. Nachdem die wesentlichen Schritte der Integration von ABL und Wallbox nun abgeschlossen sind, soll es zum Jahreswechsel zu den besagten Veränderungen in der ABL-Geschäftsführung kommen. 

„Sabine Spiller-Schlutius und Dr. Stefan Schlutius haben die Marke ABL und das Unternehmen über mehrere Jahrzehnte hinweg entscheidend geprägt, und ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um ihre Beiträge zu würdigen“, äußert Co-CEO Jaume Ferre. „Das Jahr 2024 war ein Jahr bedeutender Fortschritte, um ABL so zu positionieren, dass wir das künftige EV-Wachstum in der DACH-Region nutzen und unterstützen können.“ Über etwaige Nachfolger ist nichts bekannt.

Der andere Co-CEO, Dr. Stefan Schlutius, liefert stattdessen eine Zwischenbilanz: „Wir haben unser erstes gemeinsames Jahr genutzt, um uns richtig kennenzulernen und die Stärken des jeweils anderen zu evaluieren. Dies alles mit dem Ziel, alle möglichen Synergien zu nutzen und unsere Systeme, Prozesse und Geschäftsabläufe so effizient wie möglich zu integrieren. Ich denke, wir haben eine solide Basis für den weiteren Erfolg von ABL und seinen Produkten als Teil der Wallbox-Gruppe geschaffen.“

ABL ist inzwischen innerhalb der Wallbox-Gruppe im Bereich eMobility für die Märkte der DACH-Region zuständig und verantwortet weltweit den Produktbereich Connectivity. Die Franken entwickeln und produzieren ihre eMobility- und Connectivity-Produkte dabei weiterhin am Hauptsitz in Lauf. Wallbox Chargers hatte den größten Teil des Betriebsvermögens von ABL vergangenes Jahr für rund 15 Millionen Euro erworben. Zu den übernommenen Vermögenswerten gehörten zwei automatisierte Produktionsstandorte (Deutschland und Marokko), Inventar, geistiges Eigentum, Mitarbeiterverträge, Marken und Zertifizierungen.

Das neue Unternehmen – so hieß es bei der Übernahme – solle von der globalen Präsenz von Wallbox profitieren, denn die Spanier haben unter anderem auch ein US-Werk. Und: Dank konzentrierter „F&E- und Investitionsausgaben“ sowie gemeinsamen Investitionsplänen sollen das Betriebs- und Marktrisiko gesenkt werden. Es gebe „nur minimale Produktüberschneidungen, aber beträchtliche Synergien in den Bereichen Innovation und Komponenten“, so das Credo vor einem Jahr.

Der fränkische Wallbox-Hersteller ABL hatte Ende Juni 2023 beim Amtsgericht Nürnberg einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt. ABL selbst hatte „politische und weltwirtschaftliche Gründe“ angeführt, etwa eine Marktsättigung durch den KfW-Zuschuss 440, aber auch den Ukraine-Krieg. Die Insolvenz in Eigenverwaltung war ein strategisch gewählter Zwischenschritt bei der ohnehin geplanten Sanierung des Unternehmens – was anschließend in der Übernahme mündete.

ablmobility.de

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