Audi ernennt Geoffrey Bouquot zum Entwicklungsvorstand

Mit der Einführung der Matrix-Organisation in der Technischen Entwicklung setzt Audi auch einen neuen Vorstand an die Spitze des Ressorts. CEO Gernot Döllner gibt seine Doppelrolle ab, es übernimmt mit Geoffrey Bouquot der bisherige Vorstand für Software Definded Vehicles.

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Bild: Audi

Das Vorstandsressort für „Innovation und Software-Defined-Vehicle (SDV)“ hatte Audi erst im Juni geschaffen und direkt mit dem Franzosen Geoffrey Bouquot an der Spitze besetzt. Bouquot war zuvor Group CTO & Senior Vice President Strategy beim Zulieferer Valeo. Im Oktober hatte Audi dann beschlossen, in der Technischen Entwicklung (TE) das neue „Zusammenarbeitsmodell“ einzuführen – also im Grunde neue Entscheidungswege und Verantwortlichkeiten in der Entwicklungsabteilung. Die neue Struktur, die unter Gernot Döllner in seiner Doppelrolle als CEO und CTO entwickelt wurde, soll zum Jahreswechsel greifen.

Jetzt kommt noch eine weitere Änderung hinzu, wie Audi mitteilt: Die TE wird mit dem erst vor einem halben Jahr etablierten Geschäftsbereich rund um die SDV zusammengelegt und Software-Vorstand Bouquot übernimmt als Entwicklungsvorstand die Leitung der TE.

„Mit der Einführung unserer Matrix-Organisation zum Jahreswechsel und der Transformation der Technischen Entwicklung gehen wir einen wichtigen Schritt, um Audi effizienter, wettbewerbsfähiger und resilienter zu machen“, sagt Döllner. „Hierbei standen vor allem flache Führungs- und breite Organisationsstrukturen im Fokus, sowie die Reduktion von Schnittstellen, die Verschlankung von Gremien und die dezidierte Bindung von Verantwortung und Entscheidungen an definierte Rollen.“

Neun Entwicklungsvorstände seit 2012

Damit sei jetzt „der richtige Zeitpunkt“, um die Verantwortung für die Technische Entwicklung abzugeben, so Döllner weiter. Döllner ist seit September 2023 CEO von Audi und hatte im März 2024 auch noch die Leistung der TE übernommen – der damalige CTO Oliver Hoffmann wurde zum Formel-1-Projekt der Ingolstädter versetzt, er hat Audi aber inzwischen verlassen. Vor Döllner hatte schon dessen Vorgänger Markus Duesmann zwischenzeitlich die Leitung der TE übernommen.

Bouquot ist der neunte Entwicklungsvorstand bei Audi seit 2012. Von 2007 bis 2012 hatte Michael Dick die TE geführt. 2012 übernahm Wolfgang Dürheimer, der bereits 2013 durch den Winterkorn-Vertrauter Ulrich Hackenberg ersetzt wurde. Dieser musste 2015 im Zuge des Dieselskandals gehen. Ihm folgte Anfang 2016 Stefan Knirsch, der aber noch im selben Jahr zurücktrat – nachdem er im Diesel-Skandal schwer belastet wurde. Im Mai 2017 übernahm dann der von Volvo abgeworbene Peter Mertens. Dieser gab den Posten aber 2018 aus gesundheitlichen Gründen ab, Gerd Rothenspieler übernahm. Nach dessen Ausscheiden 2020 übernahm der damalige CEO Duesmann, der rund ein Dreiviertel Jahr später an Hoffmann übergab. Es folgte Döllner und nun eben Bouquot.

Für den Franzosen ist Döllner voll des Lobes, auch wenn er erst seit einem halben Jahr für die Ingolstädter VW-Tochter tätig ist. „Geoffrey hat seit seinem Wechsel zu Audi viele wichtige Impulse gesetzt und das in ihn gesetzte Vertrauen mehr als bestätigt“, sagt der CEO. „Gemeinsam mit dem gesamten Vorstand machen wir Audi wieder fit für die Zukunft.“

„Die ursprüngliche Entscheidung für ein zusätzliches Vorstandsressort Innovation und SDV spiegelt die große Bedeutung wider, die das Unternehmen einer ressortübergreifenden und langfristigen Innovationsstrategie beimisst“, erklärt Manfred Döss, Audi-Aufsichtsratsvorsitzender. „Ziel war es, Geoffrey Bouquot für seinen Start bei Audi einen möglichst großen Freiraum zur Entwicklung einer solchen Technologie- und Innovations-Roadmap zu ermöglichen. Mit der jetzt zum 1. Januar erfolgenden Neuaufstellung der Technischen Entwicklung ist aus Sicht des Aufsichtsrats der richtige Zeitpunkt gekommen, um die Entwicklungsarbeit konsequent und synergetisch in einem Ressort zu bündeln.“

Bouquot selbst dankt in der Mitteilung für das „große Vertrauen“. „Zusammen mit dem gesamten Team Audi konnten wir in den vergangenen Monaten wichtige Weichen für einen Paradigmenwechsel zur integralen Entwicklung von Fahrzeugen mit Software als führendem Element stellen“, so der Franzose. „Vorsprung durch Technik und Innovationskraft sind zwei elementare Säulen unseres Produktversprechens. Durch die Bündelung der beiden Geschäftsbereiche werden wir dieses Versprechen zukünftig noch stärker mit Leben füllen.“

audi-mediacenter.com

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