Ford soll E-Auto-Werk in Indonesien planen

Ford hat laut der indonesischen Regierung zugesagt, 2025 in ein Elektroauto-Werk in Indonesien zu investieren. Vergangenes Jahr schob der US-Autobauer zusammen mit Partnern bereits den Bau einer Nickel-Verarbeitungsanlage in Indonesien an.

Bild: Ford

Indonesiens stellvertretender Industrieminister Faisol Riza erklärte bei einer Veranstaltung in Jakarta: „Ford hat versprochen, seine Fabrik und Investition in Indonesien bis nächstes Jahr zu realisieren.“ Das berichten mehrere Medien, etwa das Portal Just Auto. Von Ford gibt es hierzu bislang keine öffentliche Bestätigung. Die indonesische Regierung soll seit dem Amtsantritt der neuen Regierung von Präsident Prabowo Subianto im Oktober bereits Gespräche mit mehreren globalen Automobilherstellern geführt haben – „unter anderem mit der Volkswagen-Gruppe und Ford“, wie es heißt.

Ford selbst kehrte erst 2022 nach sechsjähriger Abwesenheit auf den indonesischen Markt zurück – und zwar durch eine Partnerschaft mit der in Bangkok ansässigen RMA Group. Als sicher gilt aber ohnehin, dass Ford mit einem E-Auto-Werk in Indonesien vor allem auf den Export – im asien-pazifischen Raum und darüber hinaus – abzielen würde. Während der Autobauer dort offenbar Potenzial sieht, baut Ford in Europa aktuell massiv Stellen ab.

Im Frühjahr 2023 gab der US-Hersteller bereits bekannt, sich im großen Stil Nickel für Elektroauto-Batterien aus Indonesien gesichert zu haben: Der Autobauer investierte zusammen mit dem Bergbauunternehmen PT Vale Indonesia und dem chinesischen Unternehmen Huayou Cobalt in eine Nickel-Verarbeitungsanlage in Pomalaa in Südost-Sulawesi, wo Vale eine Nickelmine betreibt.

Laut früheren Angaben soll das Projekt bis zu 120.000 Tonnen eines Nickel-Zwischenprodukts pro Jahr zur Verwendung in nickelreichen Batterie-Kathoden produzieren. Der Betriebsstart – so hieß es bei der Verkündung der Pläne – solle 2026 erfolgen, die Gesamtinvestitionssumme bei 67,5 Billionen indonesischen Rupiah liegen, umgerechnet rund 4,0 Milliarden Euro. Der erste Spatenstich für die Anlage erfolgte bereits im November 2022 in Regie von Vale und Huayou.

Das Werk zur Verarbeitung des in der Nähe geförderten Nickels gilt in Indonesien als „nationales strategisches Projekt“ und soll 12.000 Arbeitsplätze im Baugewerbe schaffen. Indonesien verfügt bekanntlich über die größten Nickelreserven der Welt und hat die Ausfuhr von unverarbeitetem Nickelerz 2020 verboten, um eine eigene Industrie aufzubauen. Mit den indonesischen Nickel-Vorkommen liebäugeln unter anderem SK OnCATL und LG. Im vergangenen Monat soll es zudem zu einer ersten Lieferung von nickelbasiertem Material an Tesla gekommen sein.

just-auto.com, thestar.com

0 Kommentare

zu „Ford soll E-Auto-Werk in Indonesien planen“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert